- Mariamne
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Mariamne, häufig auch Mariamme, (* um 54 v. Chr.; † 29 v. Chr.) war eine Prinzessin der Hasmonäer-Dynastie und die zweite Gemahlin von Herodes I., dem Großen. Ihre Eltern waren Alexandra und deren Cousin Alexandros. Ihre Urgroßmutter war Königin Salome Alexandra. Mariamne – auch als Mariamne (I) bezeichnet – darf nicht verwechselt werden mit Mariamne (II), der Tochter des Simon Boethos, die 23 v. Chr. die siebte Ehefrau des Königs Herodes wurde.
Inhaltsverzeichnis
Biographische Daten
42 v. Chr. verlobte sich der über dreißigjährige Herodes mit der zwölfjährigen Mariamne. Es wird angenommen, dass der Idumäer sich Vorteile aus einer Verschwägerung mit den Hasmoniden erhofft hat. Andere Quellen nennen es eine Liebeshochzeit. Herodes heiratete die Hasmonäerin 37. Nach der Hochzeit mit Mariamne verstieß Herodes sowohl seine erste Gemahlin Doris als auch seinen Sohn Antipater. Mariamne wurde in der Folgezeit zur Hauptgemahlin.
Mariamne gebar Herodes mehrere Kinder: Alexandros und Aristobulos IV., sowie die Töchter Salampsio und Kypros III.
Die Beziehung Herodes’ zu Mariamne war von besitzergreifender Leidenschaft geprägt. Es ist glaubhaft, wenn Josephus berichtet, dass Herodes in mindestens zwei Fällen den Befehl gegeben habe, Mariamne zu töten, falls er nicht lebend von Auslandsreisen zurückkehre.
36 v. Chr. ließ Herodes Mariamnes sechzehnjährigen Bruder Aristobulos, den er als Gefahr für den Thron empfand, hinrichten. Später auch ihren Großvater Hyrkan.
Mariamne, die durchaus den Stolz ihrer Makkabäer-Dynastie besaß, verzieh ihm dies niemals. Ihre Mutter Alexandra verstrickte sich in mehrere Intrigen gegen Herodes und seine Schwester Salome.
29 v. Chr. wurde Mariamne, auch auf Anstiftung von Salome, wegen angeblicher Untreue von Herodes hingerichtet. Herodes fiel darauf in eine tiefe Depression. Auch Alexandra wurde kurze Zeit später zu Tode gebracht.
Später ließ Herodes auch seine Söhne aus der Ehe mit Mariamne hinrichten, da er wohl befürchtete, dass diese ihre Mutter rächen könnten.
Die tragischen Ereignisse inspirierten zu vielen literarischen Bearbeitungen, am bekanntesten das Drama Herodes und Mariamne von Christian Friedrich Hebbel, 1844.
Quellen
Literatur
- Linda-Marie Günther: Herodes der Große. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-15420-7 (Gestalten der Antike).
- Gerhard Prause: Herodes der Große. Die Korrektur einer Legende. Neuausgabe. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, ISBN 3-421-06558-6.
- Manuel Vogel: Herodes. König der Juden, Freund der Römer. Evangelische Verlags-Anstalt 2002, ISBN 3-374-01945-5 (Biblische Gestalten 5).
- Oskar von Wertheimer: Kleopatra. Die genialste Frau der Weltgeschichte. Amalthea-Verlag, Zürich u. a. 1930.
- Marco Frenschkowski: Mariamme I.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 823–825.
- Richard Gottheil, Samuel Krauss: Mariamne in der Jewish Encyclopedia 1901–1906 (englisch)
- Mahlon H. Smith: Mariamne, Eintrag im Historical Sourcebook (englisch)
Siehe auch
Kategorien:- Hasmonäer
- Geboren im 1. Jahrhundert v. Chr.
- Gestorben 29 v. Chr.
- Frau
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