Mariano José Maria Bernardo Fortuny y Carbó

Mariano José Maria Bernardo Fortuny y Carbó
Besuchstag im Pfarrhaus, Detail

Marià Fortuny (* 11. Juni 1838 in Reus in Katalonien; † 21. November 1874 in Rom; eigentlich Marià Josep Maria Bernat Fortuny i Carbó, nannte sich auch Marià Josep Maria Bernat Fortuny i Marsal) war ein katalanischer/spanischer Maler, Graphiker und Zeichner sowie Radierer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Fortuny studierte auf der Akademie zu Barcelona unter Claudio Lorenzález, einem Schüler Friedrich Overbecks. Einige Lithographien von Paul Gavarni brachten ihn auf den Weg, der seiner geistigen Richtung entsprach: er warf sich auf das unmittelbare Naturstudium und gewann bald in einer Schulkonkurrenz den Preis und ein Reisestipendium nach Rom, wo er 1856 ankam.

Er begleitete dann den General Juan Prim im Marokkofeldzug 1859-1860 und fand hier Gelegenheit, ein neues Stück eigenartiger Natur und ein farbenreiches, wild bewegtes Leben zu studieren. Bevor er nach Rom zurückkehrte, besuchte er Paris, wo er zu Jean-Louis-Ernest Meissonier und Jean-Léon Gérôme in nähere Beziehung trat, ferner Madrid, wo er vorzugsweise Goya studierte.

„Die Schlacht von Tetuán“ (1863–73)

Als er 1866 wieder in Rom angelangt war, brachte er eine Reihe Bestellungen des Pariser Kunsthändlers Goupil mit. Er lieferte dieselben 1869 ab, und durch die Ausstellung derselben wurde sein Ruf begründet. Das berühmteste dieser Gemälde ist die Hochzeit in der Vicaria zu Madrid, dann Der marokkanische Schlangenbändiger, zu seinen letzten Werken gehören Die Arkadier und die Akademiker.

Unter seinen Aquarellen nennen wir Den marokkanischen Teppichhändler und Das Schwalbencafé; meisterhaft sind auch seine Federzeichnungen, nicht minder seine Radierungen. Ausnahmsweise malte er auch Historien, so eine allegorische Komposition von kolossalen Dimensionen für die Kirche des heiligen Augustin zu Barcelona und einen Plafond für den Palast der Königin Maria Christina. Von verschiedenen Reisen nach Spanien abgesehen, blieb er in Rom, wo er am 21. Oktober 1874 starb.

Er hinterließ zahlreiche Studien, Skizzen und nicht beendete Gemälde, darunter Die Schlacht bei Tanger. Fortunys Kunstanschauung war eine durchaus realistische. Es war ihm nur um frappante Wirkung zu tun, weshalb er den Hauptton auf das blendende und verwirrende Kolorit legte und darüber die Zeichnung und die Formengebung vernachlässigte. Daher reizte ihn besonders das Exotische, weil er in der Behandlung orientalischer Motive seinem Temperament und seiner koloristischen Laune freien Lauf lassen konnte. Er hat auf die moderne französische und spanische Schule einen großen, aber nicht heilsamen Einfluss geübt, da nur seine skizzenhafte Mache und der Chic seiner Zeichnung nachgeahmt werden konnten.

Porträt

  • 1874: Bronzemedaille, 76 mm, Medailleur: Jacinto Moratò. Vorderseite: MARIANO «» FORTVNY Büste mit Kleideransatz und Kraushaar halbrechts, unten signiert: J. MORATÒ . R . Rückseite: 11 Zeilen Text

Werkauswahl

  • - Besuchstag im Pfarrhaus, 1870, Öl a. Holz, 55×92 cm. Barcelona, Museo de Arte Moderno.
  • - Besuchstag im Pfarrhaus (Ausschnittvergrößerung), 1870, 1870, Öl a. Holz, 55×92 cm. Barcelona, Museo de Arte Moderno.
  • - Der Kupferstichsammler, 1866, 1870, Öl a. Holz, 50×66 cm. Barcelona, Museo de Arte Moderno.
  • - Die Schlacht von Tetuan, 1862-72, 1870, Öl a. Leinwand, 325×1075 cm. Barcelona, Museo de Arte Moderno.
  • - Die Söhne des Malers, 1874, 1870, Öl a. Leinwand, 44×93 cm. Madrid, Museo del Prado.
  • - Odaliske, 1861, 1870, Öl a. Pappe, 54×79 cm. Barcelona, Museo de Arte Moderno.
  • - Phantasie über das Faustdrama, 1866, 1870, Öl a. Leinwand, 40×69 cm. Madrid, Museo del Prado.

Literatur

  • Carlos González López, Monserrat Martí Ayxelà: Mariano Fortuny Marsal, Barcelona 1989, ISBN 84-86719-25-9.
  • Rosa Vives i Piqué, Maria Luisa Cuenca Garcia: Mariano Fortuny Marsal, Mariano Fortuny Madrazo: grabados y dibujos, Madrid 1994, ISBN 8481560731
  • Mercè Doñate, Cristina Mendoza, Francesc M. Quílez i Corella: Fortuny, Barcelona 2003, ISBN 84-8043-112-1
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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