- Marie Luise Marjan
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Marie-Luise Marjan (eigentlich Marlies Wienkötter, Adoptivname Marlies Lause, * 9. August 1940 in Essen) ist eine deutsche Schauspielerin. Bekannt ist sie vor allem durch ihre Rolle als „Helga Beimer“ in der Fernsehserie Lindenstraße.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Marlies Wienkötter wurde von ihrer leiblichen Mutter, der Gladbeckerin Hildegard Wienkötter (* 30. Oktober 1920; † 14. Mai 2004), sofort nach ihrer Geburt in ein Waisenhaus gegeben. Die Mutter wanderte dann im Jahre 1956 nach Kanada aus. Schon als kleines Kind kam Marlies Wienkötter nach Hattingen (NRW) zu Pflegeeltern, dem Ehepaar Hanni und Emil Lause, am 2. März 1949 wurde sie dann schließlich von ihren Pflegeeltern adoptiert und bekam deren Familiennamen.[1]
Sie wuchs in Hattingen auf und besuchte das dortige Mädchengymnasium, wo sie schon früh bei Schulaufführungen ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellte, unter der Leitung ihres Musiklehrers Otto Daube (Richard-Wagner-Anhänger). Nach dem Gymnasium absolvierte sie 1958 bis 1960 die Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Professor Eduard Marks. Von 1960 bis 1982 war sie durchgehend an großen Schauspielhäusern engagiert: Komödie Basel, 1961 bis 1965 Badisches Staatstheater Karlsruhe, 1965 bis 1967 Bühnen der Stadt Bonn, 1967 bis 1979 Schauspielhaus Bochum, 1979 Freie Volksbühne Berlin und 1982 bis 1983 Thalia Theater Hamburg. Zudem absolvierte sie Lee-Strasberg-Seminare in Hollywood, Paris und Hamburg.
In den Animationsfilmen Shrek 2 und Shrek 3 spricht Marie-Luise Marjan die Königin Lillian (im Original Julie Andrews).
Marie-Luise Marjan lebt in Hamburg. Sie hat einen fünf Jahre jüngeren Halbbruder namens Günther Grimm, der im Allgäu lebt. Von seiner Existenz erfuhr sie erst im Alter von 67 Jahren im Zuge von Recherchen für die ARD-Dokumentationsreihe „Das Geheimnis meiner Familie“.[1]
„Helga Beimer“
Seit Folge 1 der Fernsehserie Lindenstraße (Erstausstrahlung in der ARD am 8. Dezember 1985) spielt Marjan die Rolle der Helga Beimer.
Im Jahr 2001 sagte Marjan über diese Rolle: „Zu Beginn war sie mir unähnlich. Ich sah Helga nicht als mein alter ego. Mit den Jahren näherten wir uns an. Das bleibt wohl nicht aus, wenn man über einen so langen Zeitraum eine Rolle spielt. Ich lebe gut mit Helga und habe mittlerweile sogar mehr Spaß daran, ihre schlechten Seiten zu verkörpern als ihre guten.“ [2]
Filmografie (Auswahl)
- 1959: Untergang der Freiheit (Fernsehfilm, Regie: Hans Fahrenburg)
- 1972: Smog (Fernsehfilm, Regie: Wolfgang Petersen)
- 1974: Ein Herz und eine Seele (Fernsehserie, Regie: Joachim Preen; Nebenrolle als Frau Hennig in Folge 18 „Urlaubsvorbereitungen“)
- 1975: Palermo oder Wolfsburg (Film, Regie: Werner Schroeter)
- 1977: Die Vorstadtkrokodile (Fernsehfilm, Regie: Wolfgang Becker)
- 1979: Berlin Alexanderplatz (Film, Regie: Rainer Werner Fassbinder)
- 1979: Johannes (Fernsehserie, Regie: Ilse Hofmann, Hajo Gies) 6 Folgen ARD
- 1980: Tour de Ruhr (Fernsehserie, Regie: Reinhard Schwabenitzky) 6 Folgen ARD
- 1981: Tag der Idioten (Film, Regie: Werner Schroeter)
- 1982: Christian und Christiane (Fernsehserie, Als Lieselotte Brunner)14 Folgen
- 1983: Das Traumschiff (Fernsehserie, Regie: Alfred Vohrer)
- 1984: Die Schwarzwaldklinik (Fernsehserie, Regie: Alfred Vohrer)
- 1992: Glückliche Reise (Fernsehserie Australien, Regie: Hermann Leitner)
- 1994–1998: Kein Rezept für die Liebe (TV-Reihe, Regie: Dieter Kehler) 12 Folgen ZDF
- 1999: Entführung aus der Lindenstraße (Fernsehfilm, Regie: George Moorse) ARD
- 2000: Marie-Luise Marjan-Special (Geburtstagsgeschichten, Regie: Patrick Winczewski) ARD
- 2005: Pastorin Carla Bergmann („Dem Himmel sei Dank“, Regie: Dagmar Damek) ARD
- seit 1985: Helga Beimer in der TV-Serie „Lindenstraße“ (Hans W. Geißendörfer)
- 2008: Das Geheimnis meiner Familie (Dokumentation)
- 2009: Dokumentation über Marie-Luise Marjans Karriere in Die Besten im Westen
Auszeichnungen
- 1989: Bambi für LST „Helga Beimer“
- 1994: Telestar, für „Helga Beimer“ und „Lisa Kern“ (Kein Rezept für die Liebe)
- 1998: Goldene Kamera, LST „Helga Beimer“
- 1998: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Begründung: Neben ihrem bühnen-künstlerischen Wirken hat sie sich durch ihre schauspielerischen Leistungen zu einer Identifikationsfigur des öffentlich-rechtlichen Fernsehens entwickelt, die es verstand, ihre Popularität mit menschlicher Wärme zu verbinden. Außerberuflich engagiert sie sich vor allem bei dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF und bei PLAN International.
Einzelnachweise
- ↑ a b Das Geheimnis meiner Familie, Folge 1: Marie-Luise Marjan, Fernsehfilm des WDR von Heiko Schäfer, gesendet: Das Erste am 31. 3. 2008
- ↑ Brigitte Nr. 26/2001
Weblinks
- Literatur von und über Marie-Luise Marjan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Marie-Luise Marjan in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Marjan, Marie-Luise ALTERNATIVNAMEN Lause, Marlis KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin GEBURTSDATUM 9. August 1940 GEBURTSORT Essen
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