Markscheidekunde

Markscheidekunde
Eine gusseiserne Platte als Festpunkt zur Vermessung eines Bergwerkes

Der Begriff Markscheide kommt aus dem mittelalterlichen Bergbau Tirols (Schwaz), Sachsens (Schneeberg) und Böhmens (Joachimsthal). Er bezeichnet die Grenze des Gebietes, in dem ein Bergwerk Abbau betreiben darf. „Mark“ ist das alte deutsche Wort für Grenze.

Im Mittelalter kam es durch die teilweise komplizierten Besitzverhältnisse zum Schlagen der Stuffe, dabei wurden in Stollen und Gänge benachbarter Gruben, die sich trafen, „Grenzsymbole“ in das Gestein geschlagen.

Analog dazu entwickelte sich im Mittelalter das Amt des Markscheiders, eines Beamten, der die Markscheiden einmaß und als „Bergrichter“ bei Streit zu schlichten hatte.

Literatur

  • Walter Bischoff, Heinz Bramann, Westfälische Berggewerkschaftskasse Bochum: Das kleine Bergbaulexikon. 7. Auflage, Verlag Glückauf GmbH, Essen, 1988, ISBN 3-7739-0501-7

Siehe auch


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Synonyme:

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