Paul Wilski

Paul Wilski

Paul Wilski (* 26. März 1868 in Danzig; † 13. März 1939 in Aachen) war ein deutscher Geodät.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach seinem Studium begann Wilski ab 1890 zunächst als Landvermesser im Staatsdienst und gehörte während der Jahrhundertwende auch zeitweise der Reichs-Limes-Kommission unter Theodor Mommsen an. Durch diesen kam es zum Kontakt mit dem Archäologen Friedrich Hiller von Gaertringen, der ihn in sein Team für die Ausgrabungen von Alt-Thera auf Santorin aufnahm. Bevor er erneut nach Thera zurückkehrte übernahm er zwischenzeitlich im Jahr 1899 eine Stelle als Assistent an der Landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf und absolvierte im Jahr 1902 seine Promotion zum Dr. phil. an der Universität Rostock. Nach seiner Rückkehr nach Thera erforschte er speziell über die Stadtgeschichte und die meteorologischen Verhältnisse der Insel. Diese Forschungsergebnisse publizierte er dann unter anderem in seinem ersten Hauptwerk, welches im dritten und vierten Band des fünfbändigen Werkes seines Mentors von Gaertringen Aufnahme fand [1]. Ebenso entwarf Wilski in jener Zeit neue topographische Karten von Thera und der Insel Milet.

Schließlich wechselte Wilski im Jahr 1905 zunächst als Extraordinarius, später als Ordinarius für Geodäsie und Markscheidekunde an die Bergakademie Freiberg. Noch während des Ersten Weltkrieges folgte er sodann im Jahr 1916 einem Ruf an die RWTH Aachen, wo er als Ordinarius für Markscheidekunde und Feldmessen mit den Hauptarbeitsgebieten: Doppellotverfahren mit mehreren Gewichten und Möglichkeiten der zentrischen Lotung. Darüber hinaus übernahm er die Leitung der staatlichen Erdbebenwarte zu Aachen. Während seiner Aachener Zeit fasste er unter anderem seine Forschungsergebnisse in einem neuen Werk zusammen, welches als zweibändiges "Lehrbuch der Markscheidekunde" in mehreren Sprachen übersetzt und weltweit vertrieben wurde.

Wilski, dessen Forschungen sich in Aachen insbesondere auf das Schachtlotverfahren konzentrierten[2], galt als Erfinder des nach ihm benannten "Wilski’schen Schachtlotgerätes", des "Wilski’schen Prismas" [3] und des "Wilski’schen Klarheitsmaßes"[4] sowie. Bereits am 21. April 1920 wurde Wilski in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. Im Jahre 1935 erfolgte altersgemäß seine Emeritierung.

Werke (Auswahl)

  • Die Durchsichtigkeit der Luft über dem Ägäischen Meere nach Beobachtungen der Fernsicht von der Insel Thera aus, Univ. Diss. Rostock, 1902
  • Grabungsbericht der Reichs-Limes-Kommission: E. Fabricius, Th. Drück, J. Jacobs, F. Leonhard, Paul Wilski in der Reihe Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches (Hrsg. Ernst Fabricius, Felix Hettner, Oscar von Sarwey): Abteilung B, Band 6, Kastell Nr. 66a (1904).
  • Thera. Untersuchungen, Vermessungen und Ausgrabungen 1895 bis 1902; Hrsg.: Hiller von Gaertringen/H.Dragendorff/P. Wilski:; Verlag Georg Reimer, Berlin:
    • Band III.: Stadtgeschichte von Thera; Paul Wilski; 1904
    • Band IV.: Klimatologische Beobachtungen aus Thera; Paul Wilski; 1902-1909
  • Karte der milesischen Halbinsel, Berlin : G. Reimer, 1906
  • Anweisung zur Ausführung der zentrischen Schachtlotung mit Obenträgern und Untenträgern, sowie mit mehreren Gewichten, Freiberg Sa. : E. Mauckisch, 1923
  • Durchschlagsgenauigkeit, Aachen : Selbstverlag, 1925
  • Das Schachtlotproblem, Aachen : Selbstverlag, 1925
  • Lehrbuch der Markscheidekunde, 2 Bände, Berlin : Julius Springer, 1929/32

Einzelnachweise

  1. Wilskis Publikationen in Gaertringens fünfbändigem Werk
  2. Wilskis Forschungen zum Schachtlotverfahren bei Zeno.org
  3. Ch. A. Vogler: Das Wilski’sche Prisma und die Kubator der Erdkörper, in: Zeitschrift für Vermessungswesen, S. 169, 1905
  4. Erfindungen Wilskis siehe unter: Ordinarienverzeichnis der RWTH Aachen / Wilski

Literatur und Quellen

Weblink


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