- Appelfeld
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Aharon Appelfeld (hebräisch אהרון אפלפלד, * 16. Februar 1932 in Sadhora (= Zhadowa) in der Nähe von Czernowitz) ist ein israelischer Schriftsteller.
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Leben und Wirken
Als Aharon acht Jahre alt ist, wird seine Mutter von rumänischen Antisemiten umgebracht, und er wird gemeinsam mit seinem Vater nach Transnistrien in ein Lager verschleppt. Es gelingt ihm zu fliehen und sich in den Wäldern versteckt zu halten, bis er sich 1944 sowjetischen Truppen als Küchenjunge anschließt. Mit anderen Flüchtlingen erreicht er über Italien 1946 Palästina und studiert an der hebräischen Universität in Jerusalem. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung 2001 ist Appelfeld Professor für hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität des Negev in Beerscheba.
In hebräischer Sprache veröffentlicht er zum Ende der 50er Jahre erste Erzählungen, in denen er Probleme der Überlebenden beschreibt, darüber hinaus findet die verlorene Welt seiner Kindheit immer wieder Eingang in seine Literatur. In seinem Werk beschäftigt sich Appelfeld hauptsächlich mit Schicksalen jüdischer Menschen in einer von Multikulturalität geprägten Gesellschaft.
International wird Appelfeld mit dem Erscheinen der englischen Übersetzung seines Romans Badenheim (1980) bekannt, für Der Eiserne Pfad wird er 1999 mit dem National Jewish Book Award ausgezeichnet.
2005 erhält Aharon Appelfeld den mit 15.000 Euro dotierten Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund.
Werke
- Alles was ich liebte. Roman Fest, Berlin 2002 ISBN 3-8286-0128-6
- Badenheim. Roman dtv, München 2001 ISBN 3-423-12929-8
- Blumen der Finsternis. Roman Rowohlt Berlin 2008 ISBN 978-3871345852
- Der eiserne Pfad. Roman Rowohlt, Reinbek 2006 ISBN 978-3-499-24146-8
- Die Eismine. Roman Fest, Berlin 2000 ISBN 3-8286-0068-9
- Elternland. Roman Rowohlt, Reinbek 2007 ISBN 3-87134-551-2
- Für alle Sünden. Roman dtv, München 2000 ISBN 3-423-12845-3
- Geschichte eines Lebens Rowohlt, Berlin 2005 ISBN 3-87134-508-3 (Autobiographie)
- Tzili. Roman dtv, München 2005 ISBN 3-423-13307-4
- Der unsterbliche Bartfuß. Roman Rowohlt, Reinbek 1995 ISBN 3-499-13171-4 (zuerst: Hoffmann & Campe, Hamburg 1991 ISBN 3455001726)
- Zeit der Wunder. Roman dtv, München 2002 ISBN 3-423-12996-4
- Bis der Tag anbricht. Roman Übers. Anne Birkenhauer. Rowohlt, Berlin 2006 (Hebr. Ad sey-yaal¯e ammûd has-sa.har) ISBN 3-87134-538-5 (Rezension: NZZ 22. April 2006 von A. Breidenstein „Fürchtet euch doch nicht“)
- Meine Geschichte ist eigentlich undenkbar in: Martin Doerry (Hg), Monika Zucht (Fotos): Nirgendwo und überall zu Haus. Gespräche mit Überlebenden des Holocaust. DVA, München 2006, ISBN 3-421-04207-1 (auch als CD), S. 16–27 [1] Leseprobe mit dem Beginn des Appelfeld-Gespräches (bis S. 21)
Sekundärliteratur
- Martin A. Hainz: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien – zu Manea, Appelfeld und dem Erzählen der Shoah. In: Der Maler Arnold Daghani, hrsg.v. Helmut Braun u. Deborah Schultz. Springe: zu Klampen Verlag 2006 (=»Verfolgt – Gezeichnet« · Werke verfolgter Künstler, Bd 1), S. 180–191
- Philip Roth: Gespräch mit Aharon Appelfeld in Jerusalem. In: Philip Roth: Shop Talk : ein Schriftsteller, seine Kollegen und ihr Werk. Rowohlt, Reinbek, 2005, (= rororo ; 24098), S. 29–54
Weblinks
- Literatur von und über Aharon Appelfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Aharon Appelfeld im Gespräch mit Barbara Dobrick, SWR 2 Zeitgenossen, 5. Januar 2008
- Tondatei dazu
- Rezension von "Blumen der Finsternis" auf haGalil
Personendaten NAME Appelfeld, Aharon KURZBESCHREIBUNG israelischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 16. Februar 1932 GEBURTSORT Sadhora bei Czernowitz
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