Marsberg-Udorf

Marsberg-Udorf
Blick auf Udorf

Udorf ist ein Ortsteil der Stadt Marsberg im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, in einer Höhe von 312 m ü. NN.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Udorf liegt im Orpetal auf der Erlinghauser Platte in einer ca. 300 m breiten flachen Talaue mit Wiesen und Äckern zwischen den Orten Canstein und Kohlgrund. Durch den Ortsteil fließt die Orpe. Südwestlich des Ortsteils befindet sich das Naturschutzgebiet Glockengrund.

Geschichte

Der Ort wird schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt (Güterverzeichnis des Corveyer Abtes Erkenbert (1106 – 1128)). Dementsprechend feierte das kleine Dorf 2006 seine 900-Jahrfeier.

Udorf liegt im Osten des Hochsauerlandkreises, unmittelbar an der Grenze nach Hessen bzw. zum früheren Fürstentum Waldeck (Kreis Korbach). Das Dorf liegt auf 51 Grad 25 Minuten 13 Sekunden nördlicher Breite und 8°55’43’’ Ost. Udorf hat 251 Einwohner. Seinen Namen hat der Ort vom Flüsschen Orpe, von dessen 3 Quellen eine im Mühlental zwischen Canstein und Udorf entspringt und die vorbei an Kohlgrund, Neudorf und Orpethal fließt, um schließlich hinter Wrexen in die Diemel zu münden. Von Bedeutung war sie auch für die vielen Wassermühlen an ihrem Ufer. Sie begrenzt den Ort im Süden und Osten und bildete vermutlich früher die Grenze zwischen Waldeck und der Herrschaft Canstein, da die heutige Landesgrenze nur 50m davon entfernt verläuft. Die beiden herrschaftlichen Häuser bekämpften sich um das Dorf, das aufgrund seiner fruchtbaren Böden und reichen Wälder bedeutend war.

Außerhalb des Ortes, etwa einen Kilometer in nordwestlicher Richtung, im Hummelgrund, gibt es eine Talsenke, die Nonnenkuhle genannt wird. Lange vermutete man, dass sich hier im frühen Mittelalter ein Nonnenkloster befunden hatte. Dafür gibt es aber weder in den Archiven Beweise noch wurden die Reste einer Grundmauer entdeckt. Vor der Reformation gab es in Udorf eine eigene Pfarrei, was auf Reichtum hinweist. Jedoch bot Udorf dadurch ein lohnendes Ziel für die plündernden Heerscharen des Dreißigjährigen Krieges. Aufgrund seiner Armut konnte sich das Dorf danach keine Pfarrei mehr leisten und wurde „auf ewig“ (so schreibt es der Lehrer Osthoff in seiner Chronik) in Heddinghausen eingepfarrt. Udorf wurde im 18. Jahrhundert lutherisch, kehrte jedoch bald durch Pfarrer Mast aus Heddinghausen zum katholischen Glauben zurück.

Im 17. und 18. Jahrhundert gab es zwischen Canstein und Udorf einen Eisenhammer. Er wurde 1846 aufgegeben, weil er nicht mehr rentabel war. Hier wurde eine Öl- und Getreidemühle erbaut. Sie war die leistungsfähigste der Mühlen im Mühlental und blieb bis 1906 in Betrieb. In diesem Jahr baute Alexander Ludwig von Elverfeldt sie zur ersten Stromerzeugungsanlage in der Gegend um. Die heute unter Denkmalschutz stehende Anlage arbeitete zunächst mit Gleichstrom und Akkumulatoren. Danach erzeugte sie bis 1966 Wechselstrom.

Das 19. Jahrhundert war durch mehrere Feuersbrünste und einige Hungerjahre gekennzeichnet, sodass viele Einwohner sich gezwungen sahen, ihr Land zu verkaufen und anderswo ihr Glück zu suchen. Manche wagten auch den Schritt „über den großen Teich“, einen Neubeginn in Amerika. Ab dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts wurden die Hand- und Spanndienste, ab 1852 der Zehnt abgeschafft.

Die heutige Kapelle im neugotischen Stil wurde 1892 erbaut und ersetzte das damals baufällige Gotteshaus. Udorf hatte bereits seit 1243 eine eigene Kapelle besessen. Nach der Reformation wurde 1616 eine lutherische Kapelle erbaut, die allerdings schon 1689 als „ruinös“ bezeichnet wurde. Wahrscheinlich wurde daraufhin ein weiteres Mal gebaut. Die Renovierung von 1970 ist eines der dunkleren Kapitel in der Geschichte der heutigen Kapelle. Sie besaß zuvor eine geschlossene gotische Innenausstattung aus der Wiedenbrücker Werkstatt und einen kunstvollen Innenanstrich. Das gotische Gesprenge wurde vom Hochaltar entfernt und auch hölzernen Seitenaltäre gingen verloren. Und auch die geschnitzte Kommunionbank wurde zersägt und als Altarverkleidung verwendet. Die wunderschönen Glasfenster des Altarraumes blieben zum Glück erhalten. 2003 wurden Hochaltar und Seitenaltäre wieder hergestellt. Sie waren zwar erhalten geblieben, konnten aber aufgrund schlechter Lagerung nicht mehr gerettet werden und wurden nachgebildet. Der Innenanstrich wurde wieder schmückender und weniger nüchtern weiß. Ein neuer Kreuzweg wurde angeschafft und die kostbaren bunten Glasfenster von außen mit klarem Glas geschützt. Die Statue des Kirchenpatrons, dem Hl. Josef, ist wesentlich älter als die Kapelle. Die buntbemalte Lindenholzplastik mit einer Höhe von 85 cm gilt als Kunstschatz und stammt vermutlich aus der Papenwerkstatt. Ihre Entstehung wird auf das Ende des 17. Jahrhunderts datiert. Die Kirchenglocken erklingen in b2 und d2. Der Friedhof wurde 1890, wegen Baubeginn der Josefskapelle, an den jetzigen Standort nordöstlich des Dorfs verlegt. Das Sandsteinkreuz, das den Friedhof überblickt, stammt wohl ebenfalls aus dieser Zeit. Erst 1980 wurde die ausdrucksvolle Christusfigur angebracht. Im Winter 1993/94 knickte ein mächtiger Orkan das wuchtige Kreuz um und zerbrach den Sandstein in drei Teile. Der Korpus konnte renoviert werden, und das Kreuz nahm Ostern 1995 -mit neuem Schutzdach- seinen Platz wieder ein.

Im Ersten Weltkrieg spendeten mehrere Udorfer nach dem Aufruf "Gold gab ich für Eisen" Wertgegenstände wie Gold- und Silbermünzen, aber auch Schmuck und sogar Eheringe, die z. Tl. in Gegenstände aus Eisen umgetauscht wurden, um die Finanzkraft des Reichs zu stärken. Nach dem verlorenen Krieg herrschte dann auch in Udorf großer Hunger. Brot und Fleisch wurden rationiert. Milch musste unter Strafandrohung an die Molkerei abgeliefert werden, Getreidemehl wurde mit Kartoffelmehl und anderem gestreckt. Zucker, Eier und Kartoffeln waren nur für Schwerarbeiter vorgesehen. Der Schwarzmarkt blühte, ein Pfund Butter kostete dort zwanzig Mark, ein Schinken 400 Mark. Im Jahre 1921 hob England die Hungerblockade zwar auf, die Lage besserte sich aber nur wenig. Brot blieb rationiert. Selbst eine ihrer Kirchenglocken mussten die Udorfer hergeben. Sie wurde eingeschmolzen und erst 1929 ersetzt. In den Nachkriegswirren gab es auch in Udorf einen Soldatenrat, der Recht und Ordnung aufrechterhielt, bis 1919 eine neue Regierung gewählt wurde.

Die wenige Jahre nach Kriegsende einsetzende Inflation traf die Udorfer hart. Die Wert der Mark fiel immer schneller. Ende 1921 kostete ein Pfund Butter bereits 40 Mark, mehr als zu Kriegszeiten. 1921 kostete ein Dollar 300, im Dezember 1922 schon 7000 Mark. 1923 durchlief man rasch den Hunderttausender- und den Millionenbereich, um im November die unglaubliche Zahl von Billionen zu erreichen. Ein Laib Brot kostete schließlich 1 Billion Mark. Endlich erfolgte im Dezember 1923 die Einführung der Rentenmark. 1 Billion Papiermark wurden zu einer Rentenmark. Die Lage begann sich zu stabilisieren. Trotzdem hatte die Inflation gewaltige Geldmengen vernichtet und auch in Udorf gutsituierte Existenzen empfindlich geschwächt.

Der Beginn des Nationalsozialismus wird von der Schulchronik als „nationale Revolution“ bezeichnet, die jedoch in Udorf sehr ruhig verlief. In Erlinghausen wurde 1933 eine SA-Sturmabteilung gebildet, der jüngere Männer beitraten. Einige ältere Männer traten dem ‚Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten’ bei. Thomas Schäfers schreibt dazu in seiner Kirchenchronik zum Jubiläum 1993: „Wenngleich es eine nur Minderheit ist, die sich den Parteizielen absolut verschrieben hat, muss die Wirkung, die diese Leute entfalten, überraschen.“ Es gab aber auch in Udorf Menschen, die mehr oder weniger offen Widerstand leisteten. So waren zum Beispiel den Nazis die Fronleichnamsprozessionen verhasst, da ihrer Meinung nach nur dem Führer so gehuldigt werden dürfe. Als Folge wurde der zweite Donnerstag nach Pfingsten zu einem normalen Arbeits- und Schultag erklärt. Ein Udorfer Vater hatte 1939 seine Tochter zu Fronleichnam dennoch nicht zur Schule geschickt, worauf prompt ein Amtsschreiben folgte. Man beließ es jedoch bei einer „ernsten Ermahnung“. Im zweiten Weltkrieg forderte der braune Irrsinn auch von den Udorfern seine Opfer: viele junge Männer gingen als Soldaten und kamen aus dem Krieg nicht zurück. Wie übrigens auch die jüdischen Bewohner Udorfs, die gegen Ende des Krieges "abgeholt" worden waren.

In der Nachkriegszeit veränderte sich das Leben im Dorf. Heimatvertriebene aus den verlorenen Ostgebieten wurden aufgenommen. Die einsetzende Motorisierung führte zu größerer Mobilität, änderte aber - zusammen mit dem aufkommenden Fernsehen - die Lebensgewohnheiten der Menschen und ihre Beziehungen untereinander. Das alte Dorfleben zerfiel. Mit dem Dorfschmied, der verschwand, wurde es leiser - mit Hühnern und Kühen, die immer seltener zu sehen waren, wurden die Straßen sauberer. Aber die Menschen, deren Leben sich früher zu einem guten Teil "auf der Dorfstraße" abgespielt hatte, zogen sich abends in die Wohnstuben zum Fernsehen zurück oder entdeckten grüppchenweise auf Mopeds, Motorrädern oder gar Autos die nähere - und später auch die fernere - Umgebung. Natürlich führte der wachsende Wohlstand auch zu durchaus positiven Veränderungen. Es wurde eine neue Schule gebaut, die Orpe und die Straßen wurden begradigt. Ab Mitte der sechziger Jahre wurden neue Häuser in der „Siedlung“ (Hinter den Höfen) gebaut, so daß in der Folge ein weiterer Schub von Neubürgern nach Udorf zog. In den Siebzigern führte die Schulreform zur Schließung der Schule, und die Udorfer Schulkinder wurden zu Fahrschülern. Die kommunale Neugliederung machte aus der Gemeinde Udorf einen Ortsteil Marsbergs. Straßen wurden geteert. Aber durch die zunehmende Mobilität der Menschen gibt es heute auch keinen kleinen Dorfladen mehr, in dem man seine Post erledigen und seine Lebensmittel kaufen könnte - abgesehen von der Metzgerei. Selbst die Telefonzelle sollte entfernt werden, wird jetzt aber vom Ortsbeirat unterhalten.

Heute gibt es südwestlich und nordwestlich von Udorf ein großes Naturschutzgebiet. Geht man durch den sogenannten Glockengrund, über den Glockenrücken oder durch den Hummelgrund, so befindet man sich auf altem Meeresboden. Mit etwas Glück begegnet man einem Schäfer mit seiner Herde. Auf den Kalkmagerrasen bei Udorf werden alte, fast ausgestorbene Schafrassen wie Coburger Fuchsschafe und Rhönschafe gehalten. Diese sind zwar keine sauerlandtypischen Schafrassen, aber gut an das Klima angepasst. Bereits seit 1996 setzt der Verein für Natur- und Vogelschutz, der die Gebiete seit 1984 betreut und pflegt, nur noch alte und gefährdete Haustierrassen ein. Viele vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere (rote Liste) sind im Naturschutzgebiet zu finden. Es werden 64 Rote-Liste-Arten auf den Kalkmagerrasen nachgewiesen (davon sind 43 Pflanzenarten, 10 Tagfalterarten, 3 Schneckenarten, 2 Vogelarten und 2 Reptilienarten), zum Beispiel das Dreizähnige Knabenkraut, eine Orchideenart, die Wiesen-Schlüsselblume, die Kornblume und den Deutschen Enzian, der Neuntöter, die Dorngrasmücke, der fast ausgestorbene Wendehals), die Zauneidechse und die ungiftige Schlingnatter (auch Glattnatter).

Gefeiert wird in Udorf häufig und gerne, regelmäßig stattfindende Festivitäten sind das Osterfeuer, das Gästeschießen zu Vatertag, das Schützenfest im Juni und das Dorffest im August.

Chronik 1106- 2006

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

1106 um diese Zeit gibt es die erste Erwähnung des Ortes "Urthorp" in einer Besitzurkunde des Klosters Corvey.

1243 wird bereits eine eigene Kapelle erwähnt

1342 bis 1648 (Ende des Dreißigjährigen Krieges) Rechtsstreit um den Hessenwald zwischen der Herrschaft Canstein und dem Fürstentum Waldeck

1453 Gründung er Schützenbruderschaft

1506 zur Herrschaft Canstein

1538 bis 1566 Teilung der Herrschaft Canstein; endgültig besiegelt durch die Heirat Katharina von Cansteins mit Phillipp von Spiegel. Für die Einwohner der Herrschaft bedeutete dies, dass sie von Hof zu Hof verschiedenen Häusern abgabepflichtig wurden. Manchmal wurde auch später ein Wechsel durch ein Gerichtsverfahren bewirkt.

1616 Bau einer neuen Lutherischen Kapelle

1618 bis 1648: Dreißigjähriger Krieg; durchziehende Horden und Feldzüge der seit 1646 in Obermarsberg lagernden Schweden zerstörten das Dorf

1759 etwa zu dieser Zeit beginnt man damit, in der Gegend Kartoffeln anzubauen

1792 alleinige Herrschaft durch die Herren von Spiegel

1818 gab es 367 Einwohner

1820 wird in Udorf die erste Schule erwähnt

1826 seit diesem Jahr untersteht Udorf genauso wie die umliegenden Dörfer der Bürgermeisterei Marsberg.

1845 erste Schützensatzung

1846 wurde der Eisenhammer aufgegeben und 1850 wurde die Domäne erbaut; 1960 gab sie das Wasserrecht auf.

1850 um diese Zeit beginnt die Auswanderungswelle nach Amerika. Missernten und Feuersbrünste lassen die Menschen dort auf einen Neubeginn hoffen.

1856 30. April: eine Feuersbrunst zerstört 25 Häuser und die Schule. Daraufhin wurde eine Feuerspritze angeschafft

1857 Neubau der Schule im Bereich der Kirche

1862 wurde in den Gemeinden Udorf, Canstein, Leitmar, Borntosten und Heddinghausen ein Armenverband gegründet

1866 Unglückstag 13. Mai: 15 Häuser werden ein Raub des Feuers

1868 erbaute man ein Spritzenhaus

1882 Mit einer neuen Satzung legt die Schützengesellschaft den Zweck und die Ordnung des Schützenfestes fest. Die erste Satzung von 1845 war abhanden gekommen.

1892 am 15. 10. brennt zum 1. Mal elektrisches Licht aus dem Kraftwerk Edersee. Die Gesamtelektrifizierung erfolgt 1922. Die Schaltstelle befand sich in der Post (Orpestraße 6)

1893 wird die St. Josefskapelle eingeweiht.

1900 Es gab 46 Häuser in Udorf; zwei Familien waren evangelisch und zwei jüdisch

1913 Errichtung des Ehrenmals

1914 bis 1918 Erster Weltkrieg; großer Mangel der sich in den 1920ger Jahren fortsetzte bis hin zur Inflation

1924 Bau der Schützenhalle. Wie heute auch üblich wurde sie ehrenamtlich und in Eigenarbeit errichtet.

1925 ab dem 1.10. fährt täglich ein Postomnibus von Arolsen über Canstein nach Marsberg.

1925 Für die Gefallenen im ersten Weltkrieg wird das Kriegerdenkmal zum Gedenken der Gefallenen des ersten Weltkriegs errichtet. 1955 wird es überarbeitet.

1929 Lange schon wünschte sich die Gemeinde Udorf eine neue Glocke als Ersatz für die im ersten Weltkrieg eingeschmolzene. Am 17.10. ist es so weit. Die neue Glocke wiegt 265 kg und trägt die Inschrift “Hl. Joseph ora pro nobis“ („Heiliger Joseph bitte für uns“)

1933 große Arbeitslosigkeit, Einführung des Reichsarbeitsdienstes: Bau von Feldwegen

1933 Es gibt eine SA-Sturmabteilung in Erlinghausen, der auch Udorfer beitraten.

1934 zerstört ein Brand den Schafstall, die Scheune und die Mühle des Gutshofes.

1935 7.7. Erbauung der Mariengrotte auf dem Kittenberg. Sie wurde auf dem erhöhten Punkt erbaut, damit die Gottesmutter schützend ihre Hände über den Ort halten solle.

1939 bis 1945 Zweiter Weltkrieg: auch aus Udorf wurden Juden deportiert

1939 zählte Udorf 257 Einwohner, 1950 lebten 444 Menschen hier

1946 Nach dem Krieg gibt es 451 Einwohner. Davon sind 250 ortsansässig, 65 evakuiert und 136 ortsvertrieben. 359 der Einwohner sind katholisch, 87 evangelisch und 5 glaubenslos.

1949 Eine neue Kirchenorgel wird eingebaut.

1953 2. Januar: Feuer bricht in der Schützenhalle aus

1953 Die Sakristei wird gebaut.

1955 wird die jetzige Schule eingeweiht, die zweizügige Volksschule fällt jedoch 1957, die Dorfschule 1969 der Schulreform in NRW zum Opfer. Die Klassen 1 und 2 werden von nun an in Canstein unterrichtet, das zweite und dritte Schuljahr in Leitmar. Das Schulgebäude wird heute als Festsaal genutzt, im Keller befinden sich Vereinsräume u.ä.

1957 Gründung des Spielmannszuges Udorf

1958 Begradigung der Ortsdurchfahrt

1960 Kanalisation

1961 die Orpe wird zum Schutz vor Hochwasser reguliert

1962 wird die alte Orpenbrücke abgerissen und mit dem Bau einer neuen begonnen, die im November 1963 fertiggestellt wurde

1964 Ausbau der Schützenhalle

1965 genehmigt man die Neubausieldung "Hinter den Höfen".

1969 27.6. Mit einem Meisterschuss holt zum ersten Mal in der Geschichte des Schützenvereins eine Frau den Vogel von der Stange.

1970 Die Kirche bekommt eine Ölheizung. Beim Einlassen des Tanks werden Gebeine aus früheren Grabstätten entdeckt.

1975 am 1.1. tritt die Kommunale Neugliederung in Kraft. Damit ist Udorf keine Gemeinde mehr, sondern ein Ortsteil von Marsberg.

1980 wird die Poststelle aufgegeben. An ihre Stelle tritt ab dem 1. Januar 1986 der mobile Postschalter. In dem gelben Gefährt konnten die Udorfer neun Jahre lang ihre Postsachen erledigen.

1980 Ausbau der Cansteiner Straße

1983 Anbindung an Klärwerk Neudorf/ Diemelstadt

1983 Aufgabe des Lebensmittelgeschäfts

1993 Im Winter fegt ein mächtiger Orkan über Udorf hinweg und zerstört das Friedhofskreuz. Es wurde erneuert und steht seit Ostern 1995 wieder an seinem Platz.

1996 Am Silvestertag dieses Jahres zerstört ein Großbrand die Scheune des Aussiedlerhofes Meier. 50 Feuerwehrleute können nur noch das Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern.

2000 März: Der Kittenberg wird zum Naturschutzgebiet erklärt, wegen seines Vorkommens seltener und gefährdeter Tiere und Pflanzen, sowie aus naturwissenschaftlicher, erdgeschichtlicher und kulturhistorischer Bedeutung gilt das Gebiet als einmalig und schützenswert

2001 Im Mai wird der Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet Glockengrund eröffnet.

2003 Die renovierte Innenausstattung der Kapelle wird geweiht.

Politik und Verwaltung

Udorf hat einen Ortsvorsteher, der die Belange seiner Ortschaft gegenüber dem Rat der Stadt Marsberg vertritt. Er ist vom Bürgermeister der Stadt Marsberg auch mit verwaltungstechnischen Aufgaben betraut.

Wirtschaft

Udorf ist überwiegend durch seine landwirtschaftliche Wirtschaftsstruktur charakterisiert. Etwa 60 % der Nutzfläche ist Ackerflur.

Kultur, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten

Bereits seit 1453 existiert ein Schützenverein. 2003 feierten die Udorfer Jubiläumsschützenfest (550 Jahre). Im selben Jahr wurde das Stadtschützenfest der Stadt Marsberg hier gefeiert, aus dem der erste Udorfer Stadtschützenkönig hervorging.

Im Ortsteil befinden sich mehrere unter Denkmalschutz stehende Gebäude. Die katholische Kirche St. Josef, ein Backsteinsaalbau aus dem Jahr 1891; der „Stoffelhof“, ein unter Verwendung von Fachwerk aus dem 17. Jahrhundert, 1802 erbautes Fachwerkhaus; eine „Hofanlage“, bestehend aus einem bruchsteinernen Haupthaus mit Nebengebäude aus dem Jahr 1849 und die „Udorfer Mühle“, eine Wassermühle.

Da Udorf genau an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen liegt, kam es dazu, dass sich die am Ortsrand gelegene Schützenhalle in NRW befindet, die angebauten Toilettenräume jedoch in Hessen liegen.

Literatur

  • Die Magerweiden im Glockengrund bei Marsberg-Udorf, Aufsatz von Stefan Kisteneich und Winfried Raffel in: Sauerland - 35 (2002), S. 160-162 : Ill
  • 100 Jahre Kapelle St. Josef zu Udorf, 1993, Marsberg, Monographie, 21 S., Pfarrei St. Josef

Weblinks

51.4166666666678.93333333333337Koordinaten: 51° 25′ N, 8° 56′ O


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