Marta Meszaros

Marta Meszaros

Márta Mészáros (* 19. September 1931 in Kispest) ist eine ungarische Filmregisseurin.

Márta Mészáros wurde als Tochter eines Bildhauers und einer Deutschlehrerin geboren. Ihr Vater war ein engagiertes Parteimitglied der kommunistischen Partei Ungarns, was dazu führte, dass er mit seiner Familie 1936 in die Sowjetunion auswanderte. Zunächst gingen sie nach Moskau, um dann weiter nach Kirgisistan zu ziehen, wo ihr Vater eine Kunstakademie für den sowjetisch-asiatischen Raum aufbauen sollte. Diese Pläne konnte er jedoch nicht in die Tat umsetzen, da er 1938 im Zuge der großen Säuberung inhaftiert wurde. Seitdem verlor sich die Spur von ihm und Márta Mészáros' Mutter starb wenig später.

Márta Mészáros kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg zurück in ihr Heimatland. Bis zu ihrer Rückkehr wurde sie von einer ungarischen Ziehmutter beaufsichtigt, die als kommunistische Funktionärin 1947 nach Ungarn zurückging und Márta Mészáros mitnahm. Zum Studium kehrte sie wieder nach Moskau zurück. 1956 beendete sie ihr Studium an der Filmhochschule Moskau. Zurück in Ungarn drehte sie zunächst vor allem Dokumentarfilme. 1968 realisierte sie ihren ersten Spielfilm. Es war der erste Spielfilm in Ungarn, der von einer Frau gedreht wurde. International bekannt wurde sie 1975, als sie mit ihrem Film Adoption überraschend auf der Berlinale 1975 den Goldenen Bären gewann.

Márta Mészáros verarbeitete ihr eigenes Schicksal und jenes ihrer Familie in einer Reihe von autobiographisch gefärbten Tagebuch-Filmen. Sie war zeitweilig (ab 1960) verheiratet mit dem Regisseur Miklós Jancsó, mit dem sie auch zwei Söhne hat, die zum Teil an ihren Filmen als Kameraleute mitgewirkt haben. Mészaros ist seit Jahren liiert mit dem polnischen Schauspieler Jan Nowicki, der seit Mitte der 70er-Jahre in zahlreichen Filmen von Márta Mészáros Rollen übernahm.

Filmographie (Auswahl)

  • 1968 – Das Mädchen (Eltavozott nap)
  • 1975 – Die Adoption (mit Katalin Berek)
  • 1976 – Neun Monate (Kilenc Honap) - (mit Jan Nowicki)
  • 1978 – Ganz wie zu Hause (Olyan, mint otthon) (mit Jan Nowicki und Anna Karina)
  • 1981 - Geliebte Anna (Anna)
  • 1984 – Tagebuch meiner Kindheit (Napló gyermekeimnek) (mit Jan Nowicki und Anna Polony)
  • 1986 – Tagebuch für meine Lieben (Naplo szerelmeimnek)
  • 1990 – Tagebuch für meine Eltern (Naplo apamnak, anyamnak)
  • 1992 – Edith und Marlene (Biografisches Musical über Édith Piaf und Marlene Dietrich)
  • 1993 – Anna, die Leihmutter (A magzat) (mit Aliona Antonova und Jan Nowicki)
  • 1995 – Die Jüdin - Edith Stein ; auch: Das siebente Zimmer (La settima stanza) (mit Maia Morgenstern als Edith Stein)
  • 1999 – Töchter des Glücks (A szerencse lanyai) (mit Olga Drozdova, Jan Nowicki und Olaf Lubaszenko)
  • 2000 – Kisvilma - Az utolsó napló (mit Jan Nowicki)


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