Mary Ann Evans

Mary Ann Evans

George Eliot (* 22. November 1819 in Nuneaton, Grafschaft Warwickshire; † 22. Dezember 1880 in London) ist das Pseudonym der englischen Schriftstellerin Mary Ann Evans.

George Eliot

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sie kam auf der Arbury Farm in Warwickshire zur Welt. Ihre Erziehung war streng puritanisch. In ihrer Jugend war sie selbst eine glühende Anhängerin der „Evangelisten“. Nach dem Tod ihrer Mutter zog sie mit ihrem Vater um. Die dortigen Intellektuellen brachten sie mit Werken führender Denker der damaligen Zeit in Kontakt: Sie wurde Agnostikerin, was zu einem dramatischen Konflikt mit ihrem Vater führte. Nach dem Tod ihres Vaters zog sie nach London. Dort übersetzte sie Werke von David Friedrich Strauß und Ludwig Feuerbach. Nach einigen Affären lebte sie mit George Henry Lewes, einem verheirateten Goethebiographen und Essayisten, in wilder Ehe zusammen: - ein Skandal in der damaligen Zeit. Die schmerzhafteste Nebenwirkung dieses Eklats war ein beinahe lebenslanger Konflikt mit ihrem geliebten Bruder Isaac, der bis zu ihrer Hochzeit mit John W. Cross mehr als zwanzig Jahre später jeglichen Kontakt zu ihr abbrach.

1859 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym „George Eliot“ ihren ersten Roman „Adam Bede“. Darauf folgten zwei weitere Werke. In ihren Erstlingswerken beschrieb sie gefühlvoll einfache Schicksale des Alltages aus ihrer Umgebung. Ihre Schriften hatten viel Erfolg und nahmen Einfluss auf die englische Literatur. Immer wieder griff sie in ihren späteren Arbeiten philosophische und sozialpolitische Probleme auf. Ihre freien und revolutionären Gedanken wurden nicht überall mit Zustimmung aufgenommen. Als Mary Ann Evans schließlich ihr Pseudonym preisgab, wurde sie aufgrund ihres großen Erfolgs schrittweise wieder von der Gesellschaft aufgenommen. Nach dem Tod von George Henry Lewes heiratete sie schließlich den 20 Jahre jüngeren John W. Cross, der sich auf der Hochzeitsreise aus seinem Hotelzimmerfenster in Venedig in einen Kanal stürzte (und überlebte). George Eliot war trotz allem ein wichtiges Mitglied des geistigen Lebens in London, wo sie am 22. Dezember 1880 verstarb. Ihr Grab ist auf dem Friedhof von Highgate, London zu finden.

Gepriesen sei derjenige, der nichts zu sagen hat und davon absieht, das zu beweisen... (George Eliot)

Namensänderungen

George Eliot benutzte in ihrem Leben mindestens sieben Namen: sie wurde als „Mary Anne Evans“ geboren, korrespondierte mit ihrer streng religiösen ersten Lehrerin und Freundin Maria Lewis als „Clematis“, nannte sich „Mary Ann Evans“ nach dem Tod ihrer Mutter, nach ihrem Umzug nach London hatte sie als „Marian Evans“ als Managerin der Westminster Review großen Erfolg, brüskierte als „Marian Evans Lewes“ die prüde Gesellschaft, kam als „George Eliot“ zu Weltruhm und starb schließlich als respektable Ehefrau „Mary Ann Cross“.

Werke

Verfilmungen

  • 1994: Middlemarch
  • 2002: Daniel Deronda

Literatur

  • Elsemarie Maletzke: George Eliot. Insel Verlag, 1993, ISBN 3458336737
  • Meinhard Winkgens: Die kulturelle Symbolik von Rede und Schrift in den Romanen von George Eliot: Untersuchungen zu ihrer Entwicklung, Funktionalisierung und Bewertung. ISBN 3823354035, vergriffen

Weblinks


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