- Massaker von Hama
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Als das Massaker von Hama (arabisch مجزرة حَماه Madschzara Hamah; von Syrern meist als arabisch أحداث حَماه Ahdas Hamah zu dt. Die Ereignisse von Hama bezeichnet) nennt man den Angriff der syrischen Regierung auf die mittelsyrische Stadt Hama im Jahre 1982. Beginnend am 2. Februar des Jahres wurde die 350.000 Einwohner zählende Stadt von syrischen Spezialkräften unter Führung des Präsidentenbruders Rifaat al-Assad unter Granatbeschuss genommen, nachdem die syrische Luftwaffe die Ausfallstraßen systematisch zerstört hatte. 20.000 bis 30.000 Menschen (die Angaben variieren und sind nur eine Schätzung) fanden während des Angriffs den Tod und viele andere flohen aus der Stadt, wobei auch nicht wenige den Tod fanden. Auch wurden große Teile der Stadt, insbesondere der historischen Altstadt, zerstört. Im Zuge der Auseinandersetzungen kam es auch zu umfangreichen teilweise willkürlichen Verhaftungen. Betroffen waren nicht nur vermutete Mitglieder der regierungsfeindlichen Muslimbrüder, sondern auch Vertreter anderer aus verschiedenen Gründen missliebiger Bevölkerungsgruppen. Einige der Inhaftierten wurden im November 2000, im Rahmen der Amnestie Baschar al-Assads, entlassen.
Hama war, wie viele kleinere Städte im sunnitischen Teil Syriens auch, ein Zentrum der regierungsfeindlichen Muslimbrüder, einer islamistischen Organisation, die in Opposition zur Baath-Partei von Hafiz al-Assad stand und der nachgesagt wird, dass sie die Regierung stürzen und ein fundamentalistisches Regime errichten will. Das Massaker von Hama war Höhepunkt einer jahrelangen Unterdrückung der Organisation durch die syrische Regierung in den späten 70er und frühen 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Angriff führte im Sinne der Regierung zum Erfolg, denn die Muslimbrüder stellten daraufhin ihre Aktivitäten in Syrien ein.
Das Massaker ist international nicht sehr bekannt geworden, da Syrien große Anstrengungen unternahm, keine Informationen darüber ins Ausland gelangen zu lassen.
Dagegen wurde es gegenüber der eigenen Bevölkerung als Mittel der Abschreckung und Einschüchterung genutzt. Bis heute ist das Massaker in der syrischen Öffentlichkeit ein völliges Tabuthema.
Literatur
- Kathrin Nina Wiedl: The Hama Massacre - reasons, supporters of the rebellion, consequences, München 2007, ISBN 978-3638710343.
- Robert Fisk Pity the Nation, London: Touchstone 1990, ISBN 0-671-74770-3— pp. 181-87
- Thomas Friedman From Beirut to Jerusalem, London 1998: HarperCollins Publishers, ISBN 0-00-653070-2
- The Economist (November 16, 2000) Is Syria really changing?, London: 'Syria’s Islamist movement has recently shown signs of coming back to life, nearly 20 years after 30,000 people were brutally massacred in Hama in 1982' The Economist
- Routledge (January 10, 2000) Summary of the January 10, 2002, Roundtable on Militant Islamic Fundamentalism in the Twenty-First Century, Volume 24, Number 3 / June 1, 2002: Pages:187 - 205
- Jack Donnelly Human Rights at the United Nations 1955-85: The Question of Bias, International Studies Quarterly, Vol. 32, No. 3 (Sep., 1988), pp. 275-303
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