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Lage der Stadt Hama in Syrien
Hama (arabisch حماة, DMG Ḥamā, Luwisch Imat, griech. Έπιφάνεια, Epiphaneia, in der Bibel Hamath oder Emath) ist eine bedeutende Stadt am Orontes in Mittelsyrien. Sie gehört zu den ältesten durchgehend besiedelten Städten Syriens. Des Weiteren ist sie die Hauptstadt der Provinz Hama.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Die heutige Einwohnerzahl ist nur schwer genau zu bestimmen. Schätzungen reichen von 350.000 bis zu einer Million. Für die 1920er Jahre werden 35.000 angegeben, für die 1960er Jahre 130.000, mit Vororten 200.000. In der ersten Hälfte das 20. Jahrhunderts waren wohl knapp ein Fünftel der Bevölkerung Christen. Hier lebt ein großer Teil der syrischen Kurden.
Geschichte
In Hama wurden hethitische Inschriften gefunden. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts v. Chr. wurde die neuhethitische Dynastie von Hama durch eine aramäische abgelöst. Um 850 v. Chr. war Hama Hauptstadt und Herrschersitz eines Kleinstaates Hamath, der bis ins Gebiet von Aleppo reichte. 853 v. Chr. trat König Irhuleni (Urhilina) den Assyrern gemeinsam mit anderen Staaten bei Karkara am Orontes entgegen.
Assyrische Herrschaft
Seit der Unterwerfung unter Salmanassar III. (858 v. Chr. - ca. 824 v. Chr.) stand Hama unter assyrischer Herrschaft. Nach einer Inschrift von Salmanassar III. hatte Ilubidi, "einer aus dem Troß", "ein böser Hethiter" die Macht in Hama an sich gerissen und sich dann mit Arpad, Simirra, Aram und Samaria verbündet. Der assyrische König sammelte seine Truppen in Karkara, der Lieblingsstadt von Ilubi'di, die er belagerte und verbrannte. Ilubidi wurde bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen, "seine Haut rot wie Wolle gefärbt", und Salmanasser schuf, wie er sich rühmte, wieder Ordnung und Harmonie in Nordsyrien. Die Schindung Ilubi'dis ist im Saal VIII (Platte 25) in Nimrud bildlich dargestellt. Danach zog Salamasser gegen Hanunu, der bei Rapihu vernichtend geschlagen und gefangen wurde, während sein Verbündeter Sib'e nach Ägypten floh.
Zum Ende des Jahrhunderts wurde König Zakkur von Hama durch eine Koalition von Qu'e, Unqi, Meliz, Ja'udi und Bir-Hadad III. bedroht, aber durch einen Feldzug von Adad-nirari III. gerettet.
Nach einem Aufstand wurde Hama 738 v. Chr. von den Assyrern zurückerobert, aber nicht annektiert, sondern Eni-ilu als Vasallenkönig eingesetzt. Sargon II. eroberte um 721/720 v. Chr. die Stadt endgültig, und ließ König Jahu-Bihdi schinden. Nach 2. Könige 17 in der Bibel siedelte Sargon Bewohner des eroberten Hamath in das 722 v. Chr. neu eroberte Samaria um 719 v. Chr. wurden Itti von Allabria und seine Anhänger von Sargon II. nach Hamath deportiert.
Archäologische Ausgrabungen bezeugen eine Besiedlung Hamas seit dem siebten Jahrhundert v. Chr.
Hellenistische und römische Zeit
Von Antiochos IV. Epiphanes wurde die Stadt in Epiphania (Epiphaneia) umbenannt. Die Stadt fiel nach der Liquidierung des Seleukidenreichs an Rom. In der Spätantike stammten unter anderem der Kirchenhistoriker Euagrios Scholastikos und der Historiker Johannes aus Epiphaneia.
Mittelalter
Im Jahre 639 eroberten die muslimischen Araber die oströmische Stadt. 1108 eroberte Tankred von Tiberias die Stadt für die Kreuzritter, unter deren Herrschaft sie aber nur bis 1115 blieb.
Hama wurde 1178 von Saladin erobert und blieb bis 1341 in der Hand seiner Nachkommen, der Ayyubiden, die Hama an die Mamluken verloren. In dieser Zeit war Hama ein wichtiges Handelszentrum geworden. 1401 wurde die Stadt zerstört.
Neuzeit
1516 kam die Stadt dann an die Osmanen und blieb es bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Lediglich von 1831 bis 1839 war sie in der Hand der Ägypter unter Mohammed Ali.
Schon Reisende des 19. Jahrhunderts beschrieben den überaus konservativen Geist der Bevölkerung von Hama.
Der Herrschaft der Franzosen als Mandatsmacht des Völkerbundes folgte 1946 die Unabhängigkeit Syriens.
International wenig bekannt ist das Massaker von Hama von Februar 1982, bei dem die syrische Regierung die Stadt bombardierte, weil Mitglieder der Muslimbrüder Hama zum Widerstandszentrum gegen die Regierung ausgebaut hatten. Dabei wurden große Verwüstungen angerichtet und schätzungsweise 30.000 Menschen kamen zu Tode. Diese Ereignisse sind bis heute ein völliges Tabu in Syrien.
Sehenswürdigkeiten
Berühmt ist Hama vor allem durch seine riesigen Wasserräder (Norias) am Orontes. Hama weist nach Damaskus und Aleppo den größten Gebäudebestand aus osmanischer Zeit auf aber auch zahlreiche Gebäude des islamischen Mittelalters. Das Stadtpalais Qasr al-Azm wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Es ist der älteste erhaltenen Gouverneurspalast in Syrien aus Osmanischer Zeit.
Das DAI Damaskus hat das Projekt Topographical Survey of the Old Town of Hama gestartet, dabei widmen sich die Forscher vor allem der Baudokumentation.
Könige von Hamath
- Urhilina (luwisch)/Irhuleni (assyrisch) um 850 v. Chr.
- Uratami um 840 v. Chr.
- Eni'el, zur Zeit von Salmanassar III., (858 v. Chr. - ca. 824 v. Chr.)
- Zakkur um 805
- Ilubidi, ein Usurpator, ein "böser Hethiter", um 700
- ab 738 Eni-ilu als assyrischer Vasallenkönig
- Jahu-Bi'di bis 721
- ab 721/720 assyrische Provinz
Söhne und Töchter der Stadt
- Akram al-Haurani, syrischer Politiker und Mitbegründer der Arabischen Sozialistischen Baath-Partei (ASBP)
- Anas Shakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ)
- Kariem Julian Mrad Agua, Fares Maximilian Mrad Agua , Söhne des Olid Agua (TTE)
Weblinks
35.133336.75Koordinaten: 35° 8′ N, 36° 45′ O
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