Massaker von Meina

Die Massaker vom Lago Maggiore sind die ersten Massenmorde an Juden in Italien. Zwischen dem 15. und 23. September 1943 ermordeten Angehörige der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler 54 Juden auf der piemontesischen Seite des Langensees (Lago Maggiore). Sie verhafteten weitere Personen, deren Schicksal nie geklärt werden konnte. Am 22. September ermordeten sie 16 Gäste des Hotels Meina in der Ortschaft Meina, das Massaker von Meina. Hinzu kommt die Ermordung der Familie Ovazza in Intra, deren Leichen am 11. Oktober zerhackt und verbrannt wurden. Dieser Mord wird in der Literatur mitunter ebenfalls zu den Massakern gerechnet. Es handelte sich um italienische ebenso wie aus anderen Ländern geflüchtete Juden. Mitglieder des dort stationierten Bataillons stahlen auch Eigentum jüdischer Einwohner.

Als Leichen am Schweizer Ufer des Langensees gefunden wurden, verlangte die Schweiz eine Aufklärung. Die Division eröffnete ein Untersuchungsverfahren, das jedoch ergebnislos eingestellt wurde.

Da relevante Unterlagen zerstört wurden bzw. verloren gingen, sind die persönlichen Verantwortlichkeiten zumal im strafrechtlichen Sinne nie geklärt worden.

In der Literatur findet sich anstatt „die Massaker“ auch nur „das“ Massaker. Mitunter wird das Massaker von Meina als gleichbedeutend mit den Massakern vom Lago Maggiore verwendet.

Literatur

• La strage dimenticata: Meina settembre 1943, il primo eccidio di ebrei in Italia. Interlinea, Novara 2003, ISBN 88-8212-417-7.
• Marco Nozza: Hotel Meina: La Prima Strage Di Ebrei in Italia. 1993 (1. Ausgabe), ISBN 8-804-37577-9. Neuausgabe 2008 bei Il Saggiatore Tascabile.
• Christian Walther: Das Massaker von Meina. Ein Polit-Thriller und seine wahre Geschichte. Schweizer Fernsehen 1; kulturplatz. Sendung vom 11. April 2007. http://www.sf.tv/sf1/kulturplatz/index.php?docid=20070411.

Künstlerische Verarbeitung

• Liaty Pisani: Das Tagebuch der Signora. Diogenes; 2007, ISBN 3-257-06578-7.
• Carlo Lizzani: Hotel Meina. Titania Produzioni et al.; 2007.