- Mathilde Paravicini
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Mathilde Paravicini (* 9. Juni 1875; † 10. Juni 1954) war eine Schweizer Ärztin und Humanistin.
Leben
Paravicini war die jüngste der fünf Töchter von Emanuel Leonhard Paravicini. Sie machte zunächst eine Lehre zur Damenschneiderin und Lehrerin und gab von 1897 bis 1938 Kurse im Nähen und Schneidern. Während des Ersten Weltkrieges erlangte sie durch ihre karitative Tätigkeiten wie der Durchführung der Transporte von rund einer halben Million Verwundeten und Evakuierten aus dem besetzten Frankreich internationales Ansehen. In der Folge engagierte sie sich im Hilfswerk für Auslandschweizer und in der Pro Juventute. Im Zweiten Weltkrieg baute Paravicini in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz den Transport von Kriegsgeschädigten und Emigrantenkinder auf. Besonders sorgte sie sich für die Betreuung von etwa 65.000 französischen Kindern.
Für ihre Einsätze erhielt Paravicini nach dem Ersten Weltkrieg die Ritterwürde der französischen Ehrenlegion sowie während des Zweiten Weltkriegs die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät der Universität Basel. 1946 ernannte die französische Regierung sie zum Offizier der Ehrenlegion.
Paravicini starb 1954 im Alter von 79 Jahren. Die Stadt Basel benannte 1964 eine Strasse im Gellertquartier (Stadtteil St. Alban) nach ihr, wobei sie die erste Frau war, der diese Ehre zuteil kam.
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