- Aquamanile
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Ein Aquamanile (auch: Aquaemanale, Aquimanile, Aquiminale, Aquiminarium) ist ein Gefäß zur Handwaschung, entweder bei liturgischen Handlungen (dann zumeist aus Metall / Bronze) oder im weltlichen Bereich vor den Mahlzeiten (dann aus keramischen Material). Dargestellt werden meist Tiergestalten und Fabelwesen, aber auch Ritter in voller Rüstung sind zu finden.
Ursprungsbereich ist der Orient, durch Handel gelangten Aquamanile im frühen Mittelalter nach Europa und wurden assimiliert. Die ältesten Aquamanile hatten die Form eines menschlichen Kopfes, etwa ein Gefäß, welches im Aachener Dom aufbewahrt wird. Ihr Blütezeit hatten sie im Hoch- und Spätmittelalter.
Die größte Sammlung hoch- und spätmittelalterlicher Bronzeaquamanilien befindet sich im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen,[1] eine weitere umfangreiche ist im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu sehen.
Literatur
- August Mau: Aquaemanale. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 310–311.
- Ulrich Müller: Zwischen Gebrauch und Bedeutung : Studien zur Funktion von Sachkultur am Beispiel mittelalterlichen Handwaschgeschirrs (5./6. bis 15./16. Jahrhundert). Bonn 2006 ISBN 3-7749-3223-9.
- Michael Hütt: "Quem lavat unda foris..." - Aquamanilien, Gebrauch und Form. Mainz 1993. ISBN 3805314000.
- Wlodzimierz Antoniewicz: Aquamaniles du moyen age. s.l., 1926.
- Michael Brandt (Hrsg.): Bild & Bestie. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2044-4.
Einzelnachweise
- ↑ Poul Grinder-Hansen: Guides to the National Museum: Danish Middle Ages and Renaissance, Nationalmuseet, Kopenhagen 2002, ISBN 87-89384-98-9.
Weblinks
Commons: Aquamanile – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorie:- Kultgefäß
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