- Aquastop
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Ein Aquastop (auch als Wasserstop bezeichnet) ist ein Sicherheitsmechanismus, um bei Defekten in einem wasserführenden System die Wasserzufuhr zur Verhinderung von Überschwemmungen zu unterbrechen. Bei der angewandten Technik handelt es sich um ein in die Schlauchkupplung integriertes Absperrventil.
Diese Systeme kommen regelmäßig in technischen Geräten zum Einsatz, die meist über Schläuche an die feste Wasserinstallation angeschlossen sind. Platzt ein solcher Schlauch, verhindert der Aquastop den weiteren Wasseraustritt, so dass Überschwemmungsschäden praktisch ausgeschlossen werden. Das typische Einsatzgebiet im Haushalt sind Wasch- und Spülmaschinen.
Es gibt mechanische und elektrische Aquastop-Systeme. Außerdem verwenden verschiedene Systeme verschiedene Indikatoren, um einen "geplatzten Schlauch" zu diagnostizieren.
Inhaltsverzeichnis
Mechanische Systeme
Es gibt zwei Arten von mechanischen Systemen zum Anbringen am Wasserhahn.
- Schlauchplatzsicherungen. Hier wird das Platzen oder das Abrutschen des Zuführungsschlauchs vom Hahn durch starken Druckabfall unter einen (einstellbaren) Schwellwert erkannt. Kleinere Schlauchdefekte, aus denen Wasser austritt (oft auch über einen längeren Zeitraum), werden nicht erkannt. (Produktbeispiel[1]). Eine detaillierte Beschreibung, wie ein solches mechanisches System funktioniert kann man beispielsweise nachlesen unter: Gebrauchsmuster DE8411148U: ABSPERRVORRICHTUNG FUER ROHR- UND SCHLAUCHLEITUNGEN. Angemeldet am 10. April 1984, veröffentlicht am 12. Juli 1984, Anmelder: PACKULAT, GEB. HACHMEISTER, MARGRET, 2057 GEESTHACHT. Der "Trick" dabei ist, dass beim normalen Gebrauch das Abfließen des Wassers durch das angeschlossene Gerät gedrosselt wird und sich in dem Aquastop dadurch ein Wasserdruck aufbaut. Dieser Druck wird in dem Beispiel des Gebrauchsmusters auf drei Kanäle verteilt. Zusammen mit einer mechanischen Feder bildet sich ein Gleichgewicht im Aquastop und das Wasser kann fließen. Platzt der Schlauch hinter dem Aquastop dann fällt der Druck ab, die mechanische Feder verschiebt einen Schieber und das System wird verschlossen.
- Zählwerksicherungen. Systeme mit einem kleinen, eingebauten Zählwerk schließen beim Überschreiten einer bestimmten (einstellbaren) kontinuierlichen Wassermenge, und erfassen so auch kleine Lecks. Das Zählwerk setzt sich jedes Mal zurück, wenn vor dem Erreichen der Maximalmenge der Fluss von sich aus stoppt, etwa die Waschmaschine ihre Wassermenge gezogen hat. Hat das Gerät ausgelöst, so kann das Zählwerk von Hand zurückgesetzt werden. (Produktbeispiel [2])
Ferner gibt es Doppelmantelschlauchsysteme, bei denen selbst Haarrisse im Druckschlauch schnell zu einer Verriegelung des mechanischen Ventils führen: Sie haben einen zusätzlichen äußeren Schlauch, der mit einem Quellmittel gefüllt ist, das sich unter Wassereinfluss stark ausdehnt, so dass das System auch bereits bei tröpfchenweisem Wasserverlust im Zuleitungsschlauch reagiert.
Elektronische Systeme
An elektronischen Systemen, die z. T. in (neuere) Haushaltsgeräte eingebaut sind, kommen überwiegend zum Einsatz:
Watercontrol-System
Dieses System ist mit einem Wasserstandssensor ausgestattet, der den geplanten Wassereinlauf im Gerät ständig kontrolliert. Sobald der normale Wasserstand erreicht wird, wird der Wasserzulauf automatisch gestoppt. Oft sind die Geräte auch mit einer Bodenwanne ausgestattet, die mit einem Schwimmerschalter kontrolliert wird. Sobald z.B. durch Undichtigkeiten der Wasserstand in der Bodenwanne eine gewisse Höhe erreicht, unterbricht dieser Schalter die Stromzufuhr zum Zulaufventil. Weiteres Frischwasser kann nicht mehr zufließen.
Waterproof-System
Dieses System ist die Weiterentwicklung des vorstehenden Systems. Hier wird die Technik des Watercontrol-Systems zusätzlich mit einem Doppelmagnetventil ergänzt, sodass auch bei einem Defekt eines Ventils das zweite den Wasserzulauf schließt. Das System ist zusätzlich mit einem Doppelschlauch ausgestattet. Bei einem Defekt des eigentlichen Wasserschlauchs fließt das Wasser durch den Hüllenschlauch in die Bodenwanne der Maschine und wird dort abgepumpt.
Bei einigen Geräten wirbt der Hersteller mit einer zusätzlichen Aqua-Stop-Garantie. Wird durch einen Fehler des Aqua-Stop-Systems ein Wasserschaden verursacht, wird dem privaten Verbraucher der dadurch entstehende Schaden ersetzt. Eine Beaufsichtigung des Geräts während des Betriebs ist dabei nicht notwendig. Allerdings werden teilweise von dem Hersteller bei den Geräten in der Produktbeschreibung verschiedene Aqua-Stop-Varianten (zum Beispiel: Aqua-Stop mit Garantie, Aqua-Stop Wasserschlauch, Aqua-Secure, Mehrfachwasserschutz) angeboten, bei denen nicht alle die zusätzliche Garantie besitzen. Eine Rückfrage beim Hersteller oder bei einem fachkundigen Verkäufer kann zu einer Klärung der zusätzlichen Garantieleistungen beitragen.
Elektronische Überwachungssysteme - Systeme mit Alarm- und Magnetventilfunktion
Feuchtigkeitssensoren werden an zu überwachenden Stellen am Boden befestigt. Bei Befeuchtung durch austretendes Wasser melden sie dies an eine Zentraleinheit, die 1. Alarm gibt und 2. das angeschlossene Magnetventil schließt. Eine open/close Funktion erlaubt auch, das Magnetventil als elektronischen Wasserhahn zu nutzen, z.B. bei längerer Abwesenheit oder über Nacht. Die Zentraleinheit kann mit bis zu 8 Sensoren ausgerüstet werden. Dadurch können kritische Stellen lückenlos überwacht werden[3] .
Einzelnachweise
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