Matth. Hohner AG

Matth. Hohner AG
Hohner-Mundharmonika "Chromonica"

Die Hohner Musikinstrumente GmbH & Co. KG ist ein Hersteller von Musikinstrumenten in Trossingen. Gegründet 1857 von Matthias Hohner (1833-1902), hatte das Unternehmen seine erfolgreichste Zeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hohner ist besonders bekannt für Zungeninstrumente wie Mundharmonikas, aber auch Akkordeons und Melodicas. Daneben stellte die Firma andere Musikinstrumente und zeitweise Computer her. In den 60er und 70er Jahren fertigte Hohner auch Elektroorgeln; diese waren auch bei Profibands im Einsatz, so z. B. bei John Paul Jones (Für Keyboard-Einsätze verantwortlicher Bassist bei Led Zeppelin). Im Dezember 2004 wurde in Trossingen Hohner - das Musical uraufgeführt von und mit Frank Golischewski.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Die Fertigung von Mundharmonikas in Trossingen hat mit Christian Messner begonnen.

Christian Messner & Co.

Zur Verbreitung trug bei, dass fahrende Uhrenhändler aus dem Ort auch Mundharmonikas in Mitteleuropa verkauften. Die Uhrenhändler nahmen die Mundharmonikas in viele entfernte Orte mit und sorgten für regen Absatz. Mit steigenden Produktionszahlen wuchs auch der Verdienst. Bis ins Jahr 1840 arbeiteten die beiden Messner-Brüder alleine. Ab 1840 nahmen sie weitere junge Personen aus dem engeren Verwandtschaftskreis dazu und bildeten diese als Lehrlinge aus. Nach der Ausbildung arbeiteten diese Personen in ihren eigenen Wohnungen mit Material und Werkzeug, das von den Messners beigestellt wurde, als Heimarbeiter. Einer der Lehrlingen war der Neffe Christian Weiß, der 1847 die Arbeit aufnahm und sich 1855 von den Messner-Brüdern trennte.

Weitere Firmen in Trossingen

  • 1855 Christian Weiß gründete die „Württ. Harmonikafabrik Ch. WEISS“
  • 1857 begann auch Matthias Hohner (* 12. Dezember 1833, † 11. Dezember 1902), ein begabter Uhrmacher, in seinem Wohnhaus mit der Herstellung von Mundharmonikas.
  • Jakob Birk - der Schwager von Christan Weiß
  • Christian Kratt
  • Johannes Irion
  • Johannes Strom
  • Christan Bilger
  • Andreas Koch

Entwicklung in Richtung Massenproduktion

Bis 1860 wurden die Mundharmonikas in reiner Handarbeit gefertigt, ohne jegliche maschinelle Unterstützung. Jedes Instrument wurde von Beginn bis zur Vollendung von einer Person alleine gefertigt. Messners Mundharmonikas sahen im Jahr 1850 noch vollständig so aus wie das Vorbild aus Wien.

  • 1856 wurden die ersten Schutzdeckel angebracht.
  • 1860 wurden etwa 50 Personen in den verschiedenen Produktionsstätten beschäftigt.
  • 1864 baute Hermann Bruckmann in Trossingen die ersten Maschinen für die Mundharmonikaerzeugung.
  • 1868 wurde die erste große Lieferung in die Vereinigten Staaten verschickt. Bereits 1879 wurde 60% der Produktion nach Amerika verkauft.
  • 1880 wurde die Dampfmaschine in den Produktionsstätten eingeführt.
  • Auch in diese Zeit fällt die Erfindung einer Stimmzungenfräsmaschine in Klingenthal.
  • Der Mechaniker Johannes Koch in Trossingen arbeitete an der Weiterentwicklung von Maschinen, die ab diesem Zeitpunkt in der Herstellung vom Mundharmonikas Verwendung fanden.
  • 1887 wurden Filialbetriebe gegründet, die die Heimarbeiter in kleinen Filialen zusammenfasste. Bis zum ersten Weltkrieg entstanden etwa 40 Filialen für die Produktion.
  • 1900 beschäftigte Hohner etwa 1000 Mitarbeiter.
  • 1903 Nach dem Tod des Firmengründers Matthias Hohner begannen die Erben der Firma Hohner und Andreas Koch mit der Erzeugung von Handharmonikas.
  • 1923 wurden weltweit 50 Millionen Mundharmonikas erzeugt, davon wurden 33 Millionen in Trossingen gefertigt. Die Akkordeonproduktion betrug zu dieser Zeit 30.000 Stück im Jahr, mit einer Modellvielfalt von 1200 verschiedenen Modellen.
  • 1939 arbeiteten mit 5.000 Beschäftigten die meisten Mitarbeiter bei Hohner, diese Zahl wurde nicht wieder erreicht.
  • Konstrukteure wie Gola und Morino brachten die Instrumente zu einer besonderen Qualitätsstufe.
  • 1951 wurde die Hohner Stiftung gegründet.
  • 1954 Der jüngste Zweig der Produktion war die Entwicklung elektronischer Musikinstrumente. (Hohner Vox 4P)
  • 1949 -1967 wurden von Hohner auch Saxophone gebaut, u.zw. unter der Leitung von Max Keilwerth (vgl. etwa unter www.saxwelt.de)
  • Die Firma Hohner ist heute mehrheitlich in fernöstlichem Besitz.
  • Am Standort Trossingen arbeiten noch um die 200 Beschäftigte, die Produkte entwickeln und konstruieren, den Vertrieb und Handel überwachen und Mundharmonikas und Akkordeons im Hause fertigen.

Siehe auch

Literatur

  • Berghoff, Hartmut: Zwischen Kleinstadt und Weltmarkt: Hohner und die Harmonika 1857-1961; Ferdinand Schöningh, Paderborn 1997 ISBN 3-506-70785-X

Weblinks


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