Matthiaskapelle

Matthiaskapelle
Matthiaskapelle mit Burgturm
Matthiaskapelle
Detail
Innenraum der Kapelle
Decke der Kapelle

Die Matthiaskapelle ist eine sakraler Zentralbau bei der Oberburg Kobern in Kobern-Gondorf, Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz.

Die Matthiaskapelle ist ein sechseckiger Bau mit etwa 11 m Durchmesser, an den sich an einer der sechs Umgangsseiten ein fast hufeisenförmiger Chor anschließt. Der Umgang wird von einem 24teiligen Rippengewölbe gedeckt. Der turmartig überhöhte Mittelbau mit sechsteiligem Rippengewölbe überragt die Umgangsdächer und wird im Inneren der Kapelle von sechs Säulengruppen getragen.

Bemerkenswert ist auch der mosaikbedeckte Fußboden.

Die Matthiaskapelle wurde etwa 1220/40 von Ritter Heinrich II. von Isenburg erbaut. Dieser hatte das Haupt des Apostels Matthias von einem Kreuzzug mitgebracht und erbaute aus diesem Anlass die Kapelle. Der Chor wurde von einem, vermutlich nicht vollendeten, Vorgängerbau übernommen.

Schon vor 1347 befand sich die Reliquie nicht mehr in der Matthiaskapelle. Sie gelangte auf mehreren Zwischenstationen bis 1420 in den Trierer Dom.

Die Kapelle wurde 1819 an Preußen verkauft und 1836 durch das Eingreifen des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. vor dem Verfall gerettet. In den Jahren 1892 bis 1894 wurde die Kapelle erneut restauriert. Wegen der Baufälligkeit mussten Strebepfeiler eingefügt werden. Diese konnten nach der ab 1990 durchgeführten Sanierung wieder entfernt werden.

Die Matthiaskapelle kann in den Sommermonaten an Wochenenden besichtigt werden.

Literatur

  • Ortsgemeinde Kobern-Gondorf (Hrsg.): Kobern-Gondorf, 1980
  • Landesamt für Denkmalpflege - Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz (Hrsg.), Führer der staatlichen Schlösserverwaltung des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Führungsheft 7, Mainz 1999
  • Frauke Gränitz u.a. (Hrsg.): Das Mittelrheinische Becken. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Andernach, Bendorf, Koblenz, Mayen, Mendig, Münstermaifeld und Neuwied (Landschaften in Deutschland 65), Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2003 ISBN 3412101028 (grundlegende geographische Bestandsaufnahme)

Weblinks

50.3143416666677.45373611111117Koordinaten: 50° 18′ 52″ N, 7° 27′ 13″ O


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