Max Simon (Generalleutnant)

Max Simon (Generalleutnant)
Max Simon, 1940, Foto der SS-Propagandakompanie

Max Simon (* 6. Januar 1899 in Breslau; † 1. Februar 1961 in Lünen) war SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS. Er wurde wegen seiner Beteiligung an den Brettheimer Morden und anderen Kriegsverbrechen bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1917 trat er in das Leib-Kürassier-Regiment Großer Kurfürst der königlich-preußischen Armee ein und nahm an den Kämpfen in Mazedonien und der Westfront teil. Nach Kriegsende 1919 war er als Mitglied eines Freikorps an den Kämpfen in Schlesien beteiligt, bevor er in die Reichswehr übernommen wurde, die er 1929 als Unterfeldwebel verließ, um in den Staatsdienst zu wechseln.

Zeit des Nationalsozialismus

Am 1. Mai 1933 wurde er zunächst als Anwärter in Gera in die SS aufgenommen (Mitgliedsnummer 83.086). Im November 1934 wurde er zum SS-Untersturmführer befördert und vorübergehend Kommandant des KZ Sachsenburg.[1] 1935 mit der Ausstellung der 1. SS-Totenkopfstandarte Oberbayern beauftragt, wurde er 1938 zum Standartenführer ernannt. Er nahm mit diesem Verband an der Besetzung Österreichs, des Sudetenlandes und der Annexion Böhmen und Mährens teil.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs befehligte er ein Regiment der SS-Totenkopfdivision und nahm am deutschen Angriff im Westen sowie am Überfall auf die Sowjetunion teil. Am 1. Dezember 1942 wurde Simon zum Brigadeführer ernannt und übernahm 1943 die Aufstellung der 16. SS-Panzergrenadier-Division „Reichsführer SS“. Im Juli 1944 wurde seine Division nach Mittelitalien verlegt und konnte sich in schweren Abwehrkämpfen gegen britische Truppen bewähren. November 1944 erfolgte seine Beförderung zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS. Anfang Mai 1945 kapitulierte er als Befehlshaber des XIII. SS-Armeekorps vor den amerikanischen Truppen in Süddeutschland.

Nach 1945

Von einem britischen Kriegsgericht wurde er in Padua wegen „Partisanenbekämpfung“ in Mittelitalien, bei der auch zahlreiche Zivilisten zu Tode kamen (Massaker von Marzabotto mit 800 Toten), zum Tode verurteilt, später zu lebenslanger Haft begnadigt und 1954 entlassen. Nach seiner Entlassung wurde er wegen der Morde an Brettheimer Bürgern, die kurz vor Kriegsende die HJ entwaffnet hatten, angeklagt. Der Urteilsspruch aus erster Instanz (Freispruch, da die Kriegsgerichtsurteile formal korrekt gewesen seien) wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben.[2] Kurz vor der erneuten Verhandlung dieses Falles starb er an Herzversagen.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 584.
  2. Späte Opfer. (pdf) In: Der Spiegel 24/1960(8. Juni 1960), Seite 21ff.
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.706
  4. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.706

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