- Max Wilhelm August Heldt
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Max Wilhelm August Heldt (* 4. November 1872 in Potsdam; † 27. Dezember 1933 in Dresden) war ein deutscher Politiker (SPD).
Leben
Max Heldt war vom 4. Januar 1924 bis zum 26. Juni 1929 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. Bereits zuvor gehörte er sächsischen Landesregierungen an. Erstmals im Oktober 1918 und noch in der Monarchie, hatte ihn Ministerpräsident Rudolf Heinze zum Minister ohne Geschäftsbereich berufen. Dies brachte Heldt später den Ruf eines „königlich sächsischen Sozialdemokraten“ ein. Von 1919 an gehörte Max Heldt Landesregierungen als Minister für Arbeit und Wohlfahrt (1919 bis 1920) bzw. Finanzminister (1920 bis 1924) an. In Folge der Ereignisse nach der Reichsexekution der Regierung Erich Zeigners regierte Heldt von 1924 an in einer Koalition mit DDP und DVP, von Januar 1927 an mit DDP, DVP und Wirtschaftspartei sowie von Juli 1927 bis 1929 mit DDP, DVP, Wirtschaftspartei, DNVP und Volksrechtpartei.
Erstmals am 6. Januar 1924 forderte der Landesparteitag der sächsischen SPD Max Heldt auf, die bestehenden Koalitionen aufzulösen und Koalitionsverhandlungen mit der KPD aufzunehmen. Max Heldt und die Mehrheit der SPD-Landtagsfraktion, die sich dem verweigerten, wussten sich wiederum in Übereinstimmung mit dem Reichsvorstand der SPD und dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD). Hieraus entwickelte sich der „Sachsenstreit“ der Sozialdemokraten.
Auf dem sächsischen Landesparteitag der SPD am 25. März 1926 wurden Max Heldt und die Mehrheit der SPD-Landtagsfraktion (23 Abgeordnete) aus der Partei ausgeschlossen. Am 15. April 1926 spaltete sich die SPD-Landtagsfraktion; 23 Abgeordnete, unter ihnen Max Heldt, bildeten die „alte sozialdemokratische Fraktion“. 18 Abgeordnete verblieben in der SPD-Fraktion. Am 6. Juni 1926 gründeten Max Heldt und die 23 Abgeordneten die Alte Sozialdemokratische Partei Sachsens (ASPS). Diese nannte sich später in Alte Sozialdemokratische Partei Deutschlands (ASPD) um. Am 11. Januar 1927 wählte der Landtag Max Heldt im 5. Wahlgang erneut zum Ministerpräsidenten. Im Juli 1927 traten DNVP und Volksrechtpartei in die Regierung ein.
Die Ministerpräsidentschaft Max Heldts war die längste und stabilste im Sachsen der Weimarer Republik. Die ständige Notwendigkeit zur Verbreiterung der Koalition zeichnet allerdings auch exemplarisch den Erosionsprozess der demokratischen Parteien in dieser Zeit nach.
Nach der Auflösung der ASPD 1932 kehrte Heldt zur SPD zurück.
Literatur
- Mike Schmeitzner, Andreas Wagner (Hrsg.): Von Macht und Ohnmacht. Sächsische Ministerpräsidenten im Zeitalter der Extreme 1919-1952. Sax-Verlag, Beucha 2006, ISBN 3-934544-75-4
Heinrich Anton von Zeschau | Robert Georgi | Karl Wolf von Ehrenstein | Johann Heinrich August von Behr | Richard von Friesen | Léonce von Könneritz | Julius Hans von Tümmel | Werner von Watzdorf | Conrad Wilhelm von Rüger | Ernst von Seydewitz | Max Otto Schröder | Friedrich Geyer | August Emil Nitzsche | Emil Robert Nitzschke | Peter Reinhold | Max Heldt | Paul Herbert Böttcher | Max Heldt | Peter Reinhold | Julius Dehne | Hugo Weber | Hans R. Hedrich | Friedrich Johannes Kluge | Rudolf Kamps | Gerhard Rohner | Carl Ulbricht | Wilhelm Adam | Georg Milbradt | Thomas de Maizière | Horst Metz | Stanislaw Tillich | Georg Unland
Minister für Arbeit und Wohlfahrt bzw. Wohlfahrt SachsenFreistaat Sachsen: Albert Schwarz | Max Heldt | Ernst Hermann Jäckel | Paul Ristau | Georg Graupe | Friedrich Wilhelm Richter | Georg Elsner | Friedrich Wilhelm Richter | Georg Schmidt | Jenny Matern
Vorsitzende im Gesamtministerium bzw. Ministerpräsidenten des Königreiches bzw. des Landes bzw. des Freistaates Sachsen1806–1918: Bernhard von Lindenau | Julius Traugott von Könneritz | Karl Braun | Gustav Friedrich Held | Ferdinand Zschinsky | Friedrich Ferdinand von Beust | Freiherr von Falkenstein | Freiherr von Friesen | Graf von Fabrice | Karl von Gerber | Julius Hans von Tümmel | Heinrich Rudolf Schurig | Karl von Metzsch-Reichenbach | Konrad Wilhelm Rüger | Victor Alexander von Otto | Freiherr von Hausen | Heinrich Gustav von Beck | Rudolf Heinze
1918–1945: Richard Lipinski | Georg Gradnauer | Wilhelm Buck | Erich Zeigner | Rudolf Heinze | Alfred Fellisch | Max Heldt | Wilhelm Bünger | Walther Schieck | Freiherr von Killinger | Martin Mutschmann
1945–1952: Rudolf Friedrichs | Max Seydewitz
seit 1990: Kurt Biedenkopf | Georg Milbradt | Stanislaw Tillich
Personendaten NAME Heldt, Max KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD) GEBURTSDATUM 4. November 1872 GEBURTSORT Potsdam STERBEDATUM 27. Dezember 1933 STERBEORT Dresden
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