- Mazaka
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Kayseri Basisdaten Provinz (il): Kayseri Koordinaten: 38° 44′ N, 35° 29′ O38.72535.4751054Koordinaten: 38° 43′ 30″ N, 35° 28′ 30″ O Höhe: 1.054 m Einwohner: 895,253 (2007 [1]) Telefonvorwahl: (+90) 352 Postleitzahl: 38 000 Kfz-Kennzeichen: 38 Struktur und Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Mehmet Özhaseki (AKP) Webpräsenz (Stadtverwaltung): Kayseri (früher Mazaka und danach Caesarea) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Kayseri in Kappadokien in der Türkei. Die Stadt hat 895.253 Einwohner (2007) und ist eine der wenigen Großstädte der Türkei, deren Einwohnerzahl seit Jahrzehnten stabil bleibt.
Kayseri liegt 1054 m über NN am Fuße des erloschenen Vulkanes Erciyes (3917 m), der mit seinen Ausbrüchen für die Tuffsteinschichten in Kappadokien verantwortlich war.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Standort der heutigen Stadt war noch bis in das 4. Jahrhundert mit Salzseen und von Sümpfen durchsetzt, die teilweise erst im letzten Jahrhundert drainiert wurden. In hethitischer Zeit hieß der Ort Mazaka. Eine städtische Siedlung entstand um 150 v. Chr., sie erhielt den Namen Eusebia nach Ariarathes V. Eusebes, dem König von Kappadokien. 77 v. Chr. wurde sie von König Tigranes II. von Armenien erobert, der ihre Bewohner nach Tigranokerta (Silvan) im nördlichen Mesopotamien umsiedelte. Erst nach der Eroberung dieses Ortes durch Pompeius konnte die deportierte Bevölkerung wieder zurückkehren. Nach dem Tode des letzten kappadokischen Königs Archelaos wurde die Stadt 17 n. Chr. unter Kaiser Tiberius unter den Namen Caesarea (Kaisereia) Hauptstadt der Provinz Cappadocia. Nach der Teilung Kappadokiens unter Kaiser Valens war Caesarea die Hauptstadt von Cappadocia prima.
Wie dem ersten Brief des Apostels Paulus an „die erwähnten Fremdlinge hin und her in Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien“ (1. Petr. 1,1) zu entnehnmen ist, fand das Christentum bei den Bürgern der Stadt früh Anklang. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts war Caesarea ein Mittelpunkt christlich-theologischer Bildung.
Seine Blüte erlebte Caesarea im 4. Jahrhundert. Die Sozialwerke (Spitäler, Altersheime, Armenspeisung), die Basilius von Caesarea in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts dort einrichtete, waren in der Antike berühmt.
Die neue Siedlung wuchs rasch, während die alten Viertel allmählich verfielen (Reste sind noch erkennbar). Nach unruhigen Zeiten ging die Stadt um 1077 dem Byzantinischen Reich verloren. 1082 kam sie in den Besitz der Danischmenden, während des 1. Kreuzzuges (1096-1099) vorübergehend auch in den der Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon. Im 12./13. Jahrhundert war sie zeitweilig Residenz der Seldschuken und erlebte eine zweite Blütezeit. Nach weiteren Eroberungen wurde sie von den Mongolen regiert. Das anschließend osmanische Kayseri wurde 1401 unter Timur Lenk erneut mongolisch, ab 1468 wieder osmanisch. Die folgende lange Friedenszeit ermöglichte eine Aufwärtsentwicklung als Provinzstadt. Um 1900 erfolgte der Bau der Neustadt nördlich der Zitadelle. Aus dieser Zeit sind viele Gebäude erhalten. Hier findet man auch die älteste psychiatrische Klinik der Neuzeit, in der mit Hilfe von Musik therapiert wurde - eine damals revolutionäre Behandlungsmethode. In der Innenstadt finden sich die Mauern der Festung und mehrere seldschukische Moscheen vom Typus der Ulu cami (zentrumsloser Säulensaal).
Bedeutung
Kayseri ist eines der wichtigsten Industrie- und Handelszentren des Landes, die Stadt hat das größte Industriegebiet der Türkei. 80 Prozent der türkischen Möbelproduktion kommt aus Kayseri, aber auch Türen, Metalle, Haushaltswaren, Lebensmittel werden in der Stadt hergestellt.
Am 29. Oktober 1950 wurde dort der amtierende Staatspräsident der Türkei Abdullah Gül geboren. In der Nähe von Kayseri wurde Sakıp Sabancı geboren, der landesweit diverse Unternehmen aufbaute und in jungen Jahren, um Arbeit zu finden, nach Adana zog. Auch andere Industrielle, wie Halit Narin (Narin Tekstil), Kadir Has (Has Holding), İzzet Özilhan (Anadolu Grubu), Hacı Boydak (Boydak Holding-İstikbal) oder Necati Kurmel (Saray Halı) kommen aus dieser Stadt.
Kayseri ist ein Verkehrsknotenpunkt innerhalb der Türkei und verfügt über einen internationalen Flughafen (Erkilet Airport) und zentrale Eisenbahnanbindungen. Die Verbindungen in andere Städte sind mit Autobahnen und breiten Landstraßen gut ausgebaut.
Die Stadt ist berühmt für ihren luftgetrockneten Rindfleisch-Schinken (Pastırma), ihre Knoblauchwurst Sucuk und die gefüllten Teigtaschen Mantı.
Sehenswertes
In der Umgebung gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu sehen, u.a.
- Die Ausgrabungen von Kanesch bei Kültepe
- Das hethitische Felsrelief von Firaktin
- Das hethitische Felsrelief von Hanyeri
- Mimarsinan, den Geburtsort des Architekten Sinan
- Im Ort Gezi eine unterirdische Stadt
- Das Soğanlı-Tal mit zahlreichen Höhlenkirchen
Tageszeitungen
- Erciyes Gazetesi
- Ülker Gazetesi
- Yeni Sabah
- Yeni Kayseri
- Kayseri Olay
- Kayseri Haber
Sport
Der Fußballverein Kayserispor spielt in der türkischen Süper Lig. Er wurde 1966 gegründet und trägt die Farben Rot-Gelb. Kayserispor wurde mehrfach Meister in der zweiten Liga und ist letztes Jahr wieder in die erste Liga aufgestiegen. Der Verein gewann in der Saison 2007/2008 den türkischen Pokal (Fortis Türkiye Kupasi).
Der Verein Kayseri Erciyesspor hat die Sensation geschafft, innerhalb weniger Jahre von der Amateurliga in die erste Liga aufzusteigen, dann ins Finale des türkischen Pokals zu kommen, und im UEFA-CUP mitzuspielen. Der Verein spielt in der Saison 2008/09 in der zweiten Liga.
Beide Teams spielen im Atatürk Stadion (Kayseri Atatürk Stadyumu). Im Bau ist das neue Kayseri Kadir Has Stadı. Mit einer Kapazität von 32.000 wird es zu den größeren Stadien der Türkei gehören. Es wird die Kriterien der UEFA erfüllen und die türkische Nationalmannschaft wird dort Pflichtspiele absolvieren.
Neubauprojekte
Erweiterung des Flughafens (Erkilet Airport)
Wegen der hohen Auslastung des Flughafens hat die Stadt Kayseri beschlossen, diesen zu erweitern.
Die Tabelle zeigt die Zunahme der Passagierzahlen im Zeitraum von 2001-2005.Jahr Passagiere 2001 183.000 2002 242.000 2003 323.000 2004 469.000 2005 540.000 Die Kosten belaufen sich auf 27.5 Millionen YTL (ca. 15 Millionen Euro). Die Kapazität wird auf 1 Million Passagiere pro Jahr erhöht. Zu den Erweiterungen zählen auch ein zweistöckiges Parkhaus, eine Feuerwehrwache und ein Zollgebäude.
Die Aufforstung des Ali-Bergs (Ali Dağı)
Um die Stadt attraktiver zu gestalten, wird der Ali Dağı aufgeforstet. Die Gesamtfläche umfasst 550 Hektar. Zuerst wird die von der Stadt aus sichtbare Frontseite des Berges (210 Hektar) bepflanzt. Hier sollen bis Ende 2007 180.000 Sprösslinge gesetzt und bewässert werden. Insgesamt sollen 800.000 Bäume gepflanzt werden.
Kadir Has Stadion und Atatürk Sport Zentrum (Atatürk Spor Kompleksi ve Kadir Has Şehir Stadyumu)
Das Stadion hat Platz für 32.864 Zuschauer. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 56.983.000 YTL (ca. 30 Mio €) Das Stadion soll im Februar 2009 fertig gestellt werden. Das Stadion entspricht den UEFA-Statuten.
In diesem Stadion sollen auch Länderspiele der türkischen Nationalmannschaft stattfinden.
Neben dem Fußballstadion soll es eine Leichtathletikbahn geben, die den IAAF-Statuten entspricht.Daten zum Projekt:
Gesamtfläche 196.000 m² Zuschauer 32.864 16 Personen Logen 24 23 Personen Logen 2 80 Personen Cafe 1 100 Personen Restaurant 1 Grünfläche 26.867 m² Einkaufszentrum 5000 m² Einkaufszentrum Fan-Club 1000 m² Verwaltung- und UEFA-Büros 5000 m² Fuhrpark 1785 PKWs KayseRay (Straßenbahnnetz von Kayseri)
Um den Verkehr in der Stadtmitte zu reduzieren, wird in Kayseri ein Straßenbahnnetz errichtet.
Länge des Straßenbahnnetzes 17 km Haltestellen 31 Länge der Haltestellen 65 m Dauer der gesamten Fahrt 45 min Anzahl der Straßenbahnen 22 Projektbeginn Januar 2006 Projektdauer 1065 Tage Bekannte Persönlichkeiten
- Abdullah Gül, 11. Staatspräsident der Türkei
- Kadir Has, Unternehmer
- Teodor Kasap, Herausgeber
- Dikran Kelekian, armenischer Journalist
- Lütfi, armenischer Lyriker und Journalist
- Mihran Nakkashian, armenischer Herausgeber und Publizist
- Celil Oker, Schriftsteller
- Eren Önsöz, Rundfunkautorin und Filmemacherin
- Sakıp Sabancı, Industrieller und Philanthrop
- Mehmet Topuz, Fußballspieler
Quellenangaben
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt (türkisch und englisch)
- Informationen über Kayseri (deutsch, englisch, türkisch und Französisch)
- Hintergrundmaterial der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI) zu Kayseri
- Bericht der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI): Islamische Calvinisten: Wandel und Konservatismus in Zentralanatolien[[]]
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