- Medienneutrale Datenhaltung
-
Mit dem verstärkten Einsatz großer und leistungsfähiger Datenbanken werden zunehmend verschiedene Arten von Inhalten und Daten in diese integriert. Die Anforderungen umfassen Bilder in verschiedenen Formaten, Bewegtbilder/Filme, Dokumente, Texte und viele weitere Datenformate.
Medienneutral in Bezug auf eine Datenbank heißt, dass diese Informationen unabhängig vom Datenformat archivieren kann, bzw. unterschiedlich eingespielte Inhalte in dieselbe Datenbank integriert werden können. Daneben impliziert die Medienneutralität, dass:
- bestimmte Inhalte mit Metadaten versehen sein sollten. Im Falle eines Bildes heißt dies, dass ein Bild formal beschrieben sein sollte – auf diese Art und Weise ist das Bild indizierbar und kann mittels einer Suchmaschine/-funktion schnell gefunden werden.
- insbesondere Texte/Dokumente in einer Form vorliegen, welche die maschinelle Weiterverarbeitung erleichtert. Hiermit ist nicht mehr nur eine Speicherung in einem Rohdatenformat wie ASCII oder ANSI gemeint. Es empfiehlt sich die strukturierte Speicherung in XML, der Extensible Markup Language, da diese die computerseitige Aufbereitung der Daten erleichtert.
In Druckereien oder Werbeagenturen heißt medienneutral, dass z. B. Bilddaten in einer Form vorliegen, die es ermöglicht, ein Bild sowohl als Postkarte, Flyer, Prospekt, Poster, hintergrundbeleuchteten Aufsteller, usw. zu verwenden. Die Daten sollten also in einer vom späteren Ausgabemedium und -format unabhängigen Form vorliegen.
Ein Bild wird in diesem konkreten Beispiel als RGB-Datei vorliegen und kann über definierte Farbprofile in jedes beliebige Ausgabeformat umgewandelt werden. Eine Tageszeitung hat ein spezielles Profil zur Umwandlung in CMYK, die Zeitschrift wieder ein anderes und der Posterhersteller ebenfalls. Auch Werbeagenturen nutzen ein bestimmtes Profil, um z. B. den Inhalt einer Internetseite bereitzustellen.
Bei der Verwendung des Begriffes medienneutral sollte nicht vergessen werden, dass Daten immer an ein Medium gebunden sind. Insofern ist der Begriff zwar allgemein üblich, jedoch irreführend. Es ist zudem schwer vorstellbar, dass beispielsweise die oben genannte Speicherung eines Bildes für alle zukünftigen Reproduktionsverfahren geeignet ist. Die unterschiedliche Interpretation bezieht sich auf die Tatsache, dass im Printbereich nur Ausgabe-, nicht jedoch Speichermedien (Datenträger) Medien im engeren Sinne sind.
Es gibt den Vorschlag, stattdessen von medienübergreifender Datenhaltung zu sprechen. Dies klingt nach Rückschritt, umschreibt die augenblicklichen Verhältnisse jedoch deutlicher.
Wikimedia Foundation.