- Medraz
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Tirol Politischer Bezirk Innsbruck Land (IL) Fläche 16,8 km² Koordinaten 47° 9′ N, 11° 21′ O47.15333333333311.349166666667937Koordinaten: 47° 9′ 12″ N, 11° 20′ 57″ O Höhe 937 m ü. A. Einwohner 4.091 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 244 Einwohner je km² Postleitzahl 6166 Vorwahl 05225 Gemeindekennziffer 7 03 10 NUTS-Region AT332 Adresse der
GemeindeverwaltungBahnstraße 6
6166 FulpmesOffizielle Website Politik Bürgermeister Robert Denifl (ÖVP) Lage der Gemeinde Fulpmes Fulpmes ist eine Gemeinde und das Zentrum der eisenverarbeitenden Industrie im Tiroler Stubaital (Österreich) und hat heute an die 4.000 Einwohner, davon 700 nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Gemeinde gehört zum Bezirk Innsbruck Land. Das Gemeindegebiet von Fulpmes umfasst 16 Quadratkilometer. Fulpmes umfasst zwei Hauptortsteile, Fulpmes und Medraz
Der Ort liegt auf 936 m Seehöhe (Bahnhof) und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Innsbruck aus zu erreichen.
Fulpmes wird von zwei Bächen durchflossen, der Ruetz und dem Schlickerbach.
Nachbargemeinden
Mieders, Neustift im Stubaital, Telfes im Stubai, Mühlbachl.
Geschichte
Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1286 als Vultmeis urkundlich erwähnt, was der Bedeutung "Wölfe" entspricht. Später war es auch als Wultmeins und Vulpes bekannt. Straßennamen, teilweise noch erhaltene Stollen und darin gefundene Werkzeuge zeugen von jahrhundertealter Bergbau-, Hütten- und Eisenverarbeitungstradition im Ort. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert schürfte man in der Schlick nach Eisen, am Sonnenstein nach Gold und Silber.
Die Stubaier Werkzeugindustrie mit ihrer bekannten Marke Stubai hat ihren Sitz in Fulpmes. Es gibt hier seit über hundert Jahren eine entsprechende Fachschule (seit 1969 Höhere Technische Bundeslehranstalt Fulpmes), welche die hohen Qualitätsstandards erhalten und ausbauen konnte. In den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts war in Fulpmes der Katholische Arbeiterverein aktiv.
Auch in touristischer Hinsicht ist die Gemeinde bekannt, da das Skigebiet Schlick von hier aus erschlossen wird.
Seit dem Jahr 1904 ist der Ort durch eine elektrische Lokalbahn (Stubaitalbahn) mit Innsbruck verbunden.
Die enge Verbindung mit der eisenverarbeitenden Industrie wird auch im Ortswappen deutlich, das einen Amboss vor dem Hintergrund der Tiroler Landesfarben Weiß-Rot darstellt.
Bauwerke in Fulpmes
- Pfarrkirche zum heiligen Vitus, im barocken Stil errichtet von Franz de Paula Penz mit Rokoko-Stuck von Anton Gigl.
- Widum, dreigeschossiger Pfarrhof, errichtet von Franz de Paula Penz.
- Schülerheim Don Bosco und Kirche, errichtet von Clemens Holzmeister.
- Filialkirche zur heiligen Margarethe im Rokoko-Stil mit reizvollem Inneren.
- Kranerhaus am Kirchplatz mit reichen Fensterverzierungen, erbaut 1755.
- Denkmal: "Schmid in Eisen" von Ludwig Penz (Nachbildung des original "Wehrmann" von Fulpmes) bei der Stubai Werkzeuggenossenschaft, Riehlstraße
- Denkmal: "Kriegerdenkmal" am Kirchplatz, ursprünglich "Dollfuss-Denkmal"
Bekannte Persönlichkeiten
- Georg von Brixen († 1443), Bischof von Brixen
- Franz de Paula Penz (1707–1772), Kirchenbaumeister
- Michael Pfurtscheller (1776–1854), Schützenhauptmann
- Clemens Holzmeister (1886–1983), Architekt
- Ingo Appelt (* 1961), Olympiasieger im Viererbob
- Wilhelm Denifl (*1980), Nordischer Kombinierer
- Stefan Denifl (* 1987), Radrennfahrer
- Gregor Schlierenzauer (*1990), Skispringer
Politik
Bei den Gemeinderatswahlen vom 7. März 2004 wurde der Langzeitbürgermeister, Ludwig Schmidt, durch Robert Denifl abgelöst, welcher bereits vor Schmidt das Amt des Bürgermeisters innehatte. Beide Bürgermeister kandidierten auf Namenslisten der ÖVP.
Die politische Landschaft in Fulpmes wird vor allem durch die touristische und industrielle Entwicklung geprägt. Während die Industrie in Fulpmes (z.B. mit ihrer Marke Stubai) seit Jahrhunderten eine dominante Rolle spielt, nahm der Tourismus in den 1960er Jahren seine sprunghafte Entwicklung auf. Heute zählt Fulpmes etwa 300.000 Übernachtungen im Jahr. Die Politik beschäftigt sich daher verstärkt mit touristischer Infrastruktur. Doch auch die Kleineisenindustrie wirkt sich auf die politische Landschaft aus, insbesondere seit in den 1960er und 1970er Jahren die Wirtschaftskammer begonnen hatte, systematisch vor allem türkische Gastarbeiter/-innen anzuwerben. In den 1990er Jahren kam es durch den Balkan-Krieg zusätzlich zu einem Zuzug insbesondere bosnischer Flüchtlinge. Von den 4.000 Einwohnern von Fulpmes besitzen etwa 700 nicht die österreichische Staatsbürgerschaft, es wurden aber in den letzten Jahrzehnten an die 500 Ausländer eingebürgert. Fulpmes verfügt aufgrund seiner großen muslimischen Minderheit nicht nur über christliche Kirchen, sondern seit mehr als einem Jahrzehnt auch über eine Moschee. Im Gemeinderatswahlkampf 2004 haben sich alle Parteien mit Ausnahme der FPÖ dafür ausgesprochen, diese Moschee weiter auszubauen.
In den vergangenen 50 Jahren spielte die ÖVP in Fulpmes immer die dominierende Rolle, die SPÖ konnte nur selten an die 20-Prozent-Marke heranreichen. In den 1990er Jahren gab es einen starken Anstieg der FPÖ, mit den Wahlen nach dem Jahr 2000 verliert die FPÖ jedoch ständig an Stimmen. Die Grünen konnten zwar in den Gemeinderat einziehen, seit 2004 sind sie jedoch nicht mehr im Gemeinderat vertreten.
Partnergemeinde
- Villepreux (Frankreich, Département Yvelines), seit 1966
Weblinks
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