Meister des Hamburger Domaltars

Meister des Hamburger Domaltars
Hamburger Stadtrecht, um 1479

Absolon Stumme († 1510) war ein norddeutscher Maler der Spätgotik, der in Hamburg wirkte.

Absolon Stumme war vermutlich dänischer Herkunft und reihte sich mit der Heirat von Hans Bornemanns Witwe Gherburg als zweiter Stiefvater von Hinrik Bornemann in die einflussreiche Hamburger Künstlerfamilie ein und überlebte ihn. Gemeinsam mit Wilm Dedeke stellte er den Lukas-Altar als das Hauptwerk Hinrik Bornemanns nach dessen Tod 1499 fertig.

Streitig ist in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, wer von beiden wohl der Meister des Hamburger Domaltars gewesen sein mag.[1] Damit werden beide auch mit dem Meister der Lüneburger Fußwaschung in Verbindung gebracht. Der Hauptaltar des im Zuge der Säkularisierung um 1806 abgebrochenen Mariendoms in Hamburg wurde beim Abriss von dem gerade nach Hamburg gekommenen Maler Philipp Otto Runge gerettet und kam dann durch Verkauf zunächst in das heutige Polen. Er fand ab 1834 zunächst in Einzelbilder zersägt im Remter der Marienburg Aufstellung und wurde nach dem 2. Weltkrieg 1946 ins Nationalmuseum nach Warschau gebracht.[2] Zwischenzeitlich wurde er als deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt restauriert.

1497 schuf er eine Tafel für den Hochaltar der Laurentiuskirche in Lunden, 1499 den Altar in der Ratskapelle in Hamburg.

Stumme wird auch die Darstellungen des Hamburger Stadtrechts zugeschrieben.

Inhaltsverzeichnis

Werke

Zugeschrieben wurden ihm insbesondere von Carl Georg Heise eine Beweinung Christi und die Himmelfahrt des Elias im St.-Annen-Kloster Lübeck.

Quellen

  1. Zum Streitstand um 1950 vgl. Thieme-Becker, Band 37, Meister mit Notnamen
  2. Ralph Knickmeyer: Der vagabundierende Altar. Berlin 2004. ISBN 3786123322

Literatur

  • Goldgrund und Himmelslicht. Mittelalter in Hamburg. Katalog der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1999.
  • Helmut R. Leppien: Das Leben und die Aufgaben der Hamburger Maler, in: Die Kunst des Mittelalters in Hamburg. Aufsätze zur Kulturgeschichte. Stiftung Denkmalpflege. Hamburg. ISBN 3-933374-49-9

Weblinks


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