Meloë violaceus

Meloë violaceus
Violetter Ölkäfer
Violetter Ölkäfer (Meloe violaceus)

Violetter Ölkäfer (Meloe violaceus)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Ölkäfer (Meloidae)
Gattung: Meloe
Art: Violetter Ölkäfer
Wissenschaftlicher Name
Meloe violaceus
Marsham, 1802

Der Violette Ölkäfer oder Violette- bzw. Blaue Maiwurm (Meloe violaceus) ist ein Käfer aus der Familie der Ölkäfer (Meloidae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Käfer werden 10 bis 32 Millimeter lang, die Weibchen werden dabei etwas größer als die Männchen. Ihr Körper ist gedrungen und blau bis violettblau, selten schwarzblau gefärbt. Kopf und Halsschild sind sehr fein punktiert mit matten Punktzwischenräumen. Diese Körperabschnitte glänzen etwas, im Vergleich zum restlichen Körper. Die Deckflügel sind deutlich kürzer als der Hinterleib und klaffen am Ende stark auseinander. Die mittleren Fühlerglieder der Männchen sind größer und kräftiger gebaut und im Vergleich zu den weiblichen stark verformt.

Ähnliche Arten

Vorkommen

Die Tiere kommen in ganz Europa, auch im hohen Norden, östlich bis nach Sibirien vor. Sie leben auf sonnigem, trockenem Gelände mit blühenden Pflanzen, vor allem im Bergvorland und im Gebirge.

Lebensweise

Die Imagines ernähren sich von Pollen. Die Larve leben ausschließlich parasitisch, vor allem in den Nestern von solitären Wildbienen (beispielsweise Sandbienen oder Pelzbienen), oder in Gelegen von Heuschrecken. Die Weibchen legen dabei etwa 2.000 bis 10.000 Eier, da die Verlustraten sehr hoch sind.

Entwicklung

Die Entwicklung der ca. drei Millimeter langen Larven verläuft über eine Hypermetamorphose, die verschiedenen Larvenstadien sind also unterschiedlich gestaltet. Dabei ist das erste Stadium als Dreiklauer (Triungulinus) ausgebildet und dient als Verbreitungsstadium, indem es sich an ein potentielles Wirtstier klammert. Dafür warten die Larven auf Blüten und klammern sich an anfliegende Insekten. Nachdem sie zunächst das Ei und danach das Nektar-Pollengemisch der Vorratskammer der Biene gefressen haben, verlassen sie das Nest. Sie häuten sich ein weiteres Mal und sind danach eher madenartig und kaum beweglich, mit zurückgebildeten Beinen. Diese Larven verpuppen sich, aus der Puppe schlüpft schließlich das fertige Insekt.

Wenn die Larve versehentlich eine Honigbiene ausgewählt hat, stirbt sie im Bienenstock.

Literatur

  • Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas, Parey, Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1

Weblinks


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