Menck & Hambrock

Menck & Hambrock
Bagger der Fa. Menck
Hersteller
Menck & Hambrock GmbH, Hamburg-Altona, 1937
Typ Mb
Seriennummer: 23193
Inventarnummer MA.O 1992/018
Technische Daten
Gewicht einschließlich
Ausleger und Greifer
40 Tonnen
Motor 3-Zylinder-Deutz, 107 PS
Maße Länge 16,70m
Breite 3,00m
Höhe 4,05m
Letzte Nutzung
Die Firma Lauster Steinbau GmbH in
Stuttgart-Bad Cannstatt setzte den Bagger
bis Ende der 1980er Jahre in ihren Steinbrüchen ein.
Von dort holte ihn das Museum der Arbeit
nach Hamburg und nahm ihn in die Sammlung auf.
Raupenbagger M60
(Bestand Hafenmuseum)

Menck (eigtl. Menck & Hambrock) war ein deutsches Unternehmen der Maschinenbauindustrie mit Sitz in Hamburg-Altona.

Die Firma wurde 1868 durch Johannes Menck und Diedrich Hambrock im damaligen Dorf Ottensen gegründet und war zunächst im Kessel- und Dampfmaschinenbau tätig, ehe man 1888 mit den ersten Baggerkonstruktionen vorstellig wurde. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gehörte Menck zu den weltweit führenden Baggerproduzenten. So stellte man 1901 den ersten Hochlöffelbagger der Welt vor, ab 1923 mit der Serie M II, M III und M IV die ersten Raupenbagger Europas, von letzteren hat übrigens ein Exemplar mit Dampfantrieb überlebt und wird gerade restauriert. 1933 konstruierte man in Kooperation mit Hanomag die erste deutsche Planierraupe, sowie die erfolgreiche Universaldieselseilbaggerserie Mo, Ma, Mb, Mc und Md.

Die blauen Bagger schaufelten Salpeter in Chile, Asbest in russischen Gruben, sie hoben in Schweden Kanäle aus und bewegten Felsbrocken in Steinbrüchen auf den Kanaren. Sie taten Dienst in Hitlers Autobahnprogramm und beim Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Deutschland.

Auch die Rammtechnik und die Entwicklung von Flachbaggergeräten nahm bei Menck immer großen Raum ein. So erfand man schon 1939 die einzigartige Schürfkübelraupe, die von Menck bis in die 70er Jahre hinein in verschiedenen Entwicklungsstufen produziert wurde und heute, von einem japanischen Hersteller in Lizenz gebaut, zu den erfolgreichsten Baumaschinen in Fernost überhaupt gehört.

Nachdem man im Zweiten Weltkrieg auf Druck der NS Regierung gezwungen war, einen Großteil der Kapazitäten für die Produktion von Waffen zu nutzen, konnte man nach dem Krieg den Bau von dringend benötigten Baggern fortführen, zunächst mit der vorgenannten Serie, ab 1948 dann mit völligen Neukonstruktionen wie M152, M75, M60 und M90 und zählte hier über Jahrzehnte zu Europas bedeutendsten Herstellern deren Langlebigkeit durch eine hohe Zahl von immer noch im täglichen Betrieb stehenden Maschinen der 30er bis 60er Jahre bewiesen wird. 1966 wurde Menck durch den US-Konzern Koehring übernommen, der das Programm durch seine damals schon altmodischen amerikanischen Konstruktionen "erweiterte". Dies und das Festhalten an den alten Seilbaggern sorgte schließlich dafür, daß der Absatz in den 70er Jahren erheblich zurückging.

Nachdem neueste Entwicklungen zu spät auf dem Markt erschienen waren und sich nicht mehr als profitabel erwiesen, musste das traditionsreiche Unternehmen 1978 Konkurs anmelden. Moderne Hydraulikbagger hatten die traditionellen Seilbagger verdrängt und Menck & Hambrock seine Marktstellung verloren. Seilbagger werden heute nur noch für Spezialaufgaben eingesetzt, z.B. beim Ausbaggern von besonders tiefen Baugruben.

Viele Menck-Entwicklungen wurden von anderen Konzernen (z. B. Liebherr) übernommen.

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