- Schürfkübelraupe
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Eine Schürfraupe (auch Schürfkübelraupe) verbindet das Konstruktionselemente des Raupenfahrwerks einer Planierraupe und eines heb- und senkbaren Kübels des Scrapers. Die Schürfraupe gehört zur Gerätegruppe der Bagger, speziell zu den Flachbaggern.
Entwickelt wurde die Schürfraupe vom Baumaschinenkonzern Menck & Hambrock in Hamburg als Gerät zum Erstellen von Panzergräben im 2. Weltkrieg. Alle heute existierenden Schürfraupen basieren auf der von Menck entwickelten Grundkonstruktion. Veränderungen gibt es in erster Line am Fahrwerk und Antrieb.
Die Schürfraupe hat folgende Arbeitsweisen:
- Boden lösen: Der Kübel wird bis zur gewünschten Tiefe (bis ca. 47 cm) gesenkt und in das abzutragende Erdmaterial vorgetrieben.
- Laden: Im 1. oder 2. Vorwärtsgang wird der Kübel gefüllt. Die Schürfstrecke beträgt je nach Größe der Maschine 20 m bis 40 m. Der Schürfvorgang dauert etwa 20 s bis 40 s.
- Transportieren: Der Kübel wird angehoben.
- Einbauen: Das Material wird aus dem Kübel durch eine hydraulisch angetriebene Rückwand nach vorn aus dem Kübel gedrückt. Dabei ergeben sich verschiedene Einbauvarianten:
- Flächiger Materialauftrag indem gleichzeitig mit dem Ausstoßen vorwärts oder rückwärts gefahren wird,
- Schüttung auf eine Halde oder Miete,
- Ausstoßen über eine Böschungskante.
Mit Hilfe eines Dozerschildes ist die Schürfraupe in der Lage, Zusatzarbeiten wie Planiearbeiten und Massenverschiebungen auf kurzen Strecken vorzunehmen. Im Weiteren kann die Schürfraupe mit einer Reißeinrichtung versehen werden.
Schürfraupen findet man trotz der spezifischen Vorteile in der Praxis relativ selten, da sie in der Anschaffung und im Unterhalt (Verschleiß an Kettenfahrwerken) relativ teuer und zudem nur einem eingeschränkten Kundenkreis bekannt sind.
Weltweit bekannte Hersteller für Schürfraupen sind heute die Baumaschinenhersteller Frutiger Company AG aus Winterthur (Schweiz), die japanische Firma Nissha und die schweizerische Firma Bührer aus Nebikon. Nissha baut eine Maschine (SR 2001) mit einem Kübelinhalt von 8,2 m³ (ca. 27 t Gewicht), Bührer die Operator 1030 mit einem Kübelinhalt von ca. 9 m³ und Frutiger eine mit 10 m³ sowie eine größere Neuentwicklung (SR 3000) mit einem Kübelinhalt von 18 m³ (ca. 38 t Gewicht). Alle Maschinen haben eine Schürfbreite von ca. 1,90 m. Die Leistung der Geräte liegen zwischen 200 m³/h bis 450 m³/h je nach eingesetztem Modell bei etwa 100 m Transportentfernung. Die maximale wirtschaftliche Transportentfernung für Hauptmassen beträgt 500 m. Nebenmassen können bis 1000 m weit transportiert werden.
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