Mercurochrom

Mercurochrom
Strukturformel
Allgemeines
Freiname Merbromin
Andere Namen

2,7-Dibrom-4-(hydroxymercuri)-fluorescein

Summenformel C20H10Br2HgO6

(als Di-Na-Salz: C20H8Br2HgNa2O6)

CAS-Nummer 129-16-8
ATC-Code

D08AK04

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Antiseptikum

Fertigpräparate

Mercuchrom®, Mercurochrome®(USA)

Eigenschaften
Molare Masse 706,69 g·mol–1

(als Di-Na-Salz: 750,66 706,69 g·mol–1)

Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

> 300 °C[1]

Löslichkeit

1500 g/l in Wasser als Di-Na-Salz (20 °C) [2]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-33-50/53
S: (1/2)-13-28-36-45-60-61
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Merbromin ist ein fluoreszierender Triphenylmethan- und Xanthen-Farbstoff, ähnlich dem Eosin und Fluorescein.

Verwendung

Der quecksilberhaltige Farbstoff wurde früher (vor 2003) in Deutschland, in Form einer 2 %igen wässrigen Lösung, als Antiseptikum (Handelsname Mercurochrom®) vertrieben.[4][5]

Es war über lange Zeit populär als Antiseptikum zur Behandlung von Hautverletzungen wie Schnitt- und Schürfwunden, ist aber heute wegen seines Quecksilbergehaltes (toxisch bei Resorption, Umweltbelastung) umstritten und in Deutschland als Fertigpräparat und auch als Rezeptur nicht mehr erhältlich. Medizinische Publikationen sprechen zum Teil von einer eher fraglichen Wirkung.

Mercurochrome® ist der U.S.-amerikanische und französische Arzneimittelname, Mercurochrom® hieß es in Deutschland und der Schweiz.

Als moderne Alternative wird vielfach Octenidin vorgeschlagen.

Einzelnachweise

  1. Merbromin bei sigma-alrich
  2. Eintrag zu Merbromin in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 1. Jan. 2008 (JavaScript erforderlich)
  3. Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Organische Quecksilberverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  4. Merbromin im Spiegel der Expertenmeinungen Pharmazeutische Zeitung. Ausgabe 39/2003.
  5. Neues Rezeptur-Formularium: Quecksilber zur Anwendung auf der Haut. PDF

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