Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten

Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten

Die Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS) ist eine Arbeitsgemeinschaft von Parteimitgliedern innerhalb der SPD, die während der Zeit des Nationalsozialismus oder in der DDR wegen ihrer Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie verfolgt worden sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die AvS entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Vereinigung ehemaliger Widerstandskämpfer und Konzentrationslagerinsassen. Ziel der Arbeitsgemeinschaft war von Anfang an die Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus und ab den 80er Jahren auch der Kampf gegen das Erstarken der Neuen Rechten. Oft stellte die AvS Zeitzeugen für die NS-Zeit für Veranstaltungen verschiedenster Organisationen.

1997 beschloss die AvS, auch mit durch die SED verfolgten Sozialdemokraten zusammenzuarbeiten.

Struktur

Die AvS hat heute nur noch sehr wenige, hochbetagte Mitglieder aus dem Widerstand gegen das Dritte Reich. Sechsmal jährlich gibt die AvS einen Informationsdienst heraus und beteiligt sich mit Referenten an Seminaren und Zeitzeugen an Veranstaltungen (z.B. in Schulen) zu den Themen Extremismus und Faschismus. Der Bundesvorsitz ist seit dem Tod von Frau Prof. Dr. Susanne Miller am 1. Juli 2008 vakant. Der Sitz der AvS ist in Berlin, in den SPD-Bezirken ist sie mit Gedenkstättenbeauftragten und Bundesausschuss-Delegierten vertreten.

Vorstand

Der Bundesvorstand besteht aus folgenden Personen:

  • Bundesvorsitzende: Prof. Dr. Susanne Miller (geb. 1915, verstorben Juli 2008)
  • Stellv. Vorsitzender: Lothar Tautz
  • Berater: Hans-Wilhelm Bohrisch, Erica Futran, Heinz Lehmann, Ingelore Pilwousek

Ziele

  • Man wolle „die Traditionen des Widerstandes gegen das NS-Regime und die kommunistische Diktatur in der SPD wach [...] halten“ und die daraus gewonnen Erfahrungen und Erkenntnisse auch in die heutige Politik einbringen.
  • Der Bevölkerung solle der Widerstand als „unverzichtbarer Bestandteil demokratischer Kultur“ bewusst werden. In der Gesellschaft solle die „Anerkennung des Widerstandes und der Leiden der Opfer“ gefestigt werden.
  • Man hat sich zum Ziel gesetzt „neonazistische, extremistische, antisemitische und rassistische Organisationen und Bestrebungen“ mit Nachdruck zu bekampfen, sowie sich um Erinnerungsstätten zu kümmern.

Außerdem sind dem AvS der Schutz von Minderheiten und Verfolgten wichtig, Anliegen von ehemaligen Opfern Nachdruck zu verleihen und mit Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene zusammenzuarbeiten, die ähnliche Interessen verfolgen. Nicht zuletzt bemüht man sich darum, Dokumente über den Widerstand nach einer wissenschaftlichen Aufarbeitung der Öffentlichkeit publik zu machen.

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