Meritneit

Meritneit
Meritneith in Hieroglyphen
U7
D21
R25

Meri(t)neith [A 1]
Mr.j(t)-Nj.t
Geliebte der Neith
R25
U7
D21
Bild:srxtail2.GIF
Meri(t)neith

Meritneith (auch Merneith) war eine altägyptische Königin der ersten Dynastie (Frühdynastische Zeit ), welche etwa um 2900 v. Chr. lebte.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Familie

Meritneith war mit einiger Sicherheit die Tochter von Pharao Djer und die Gemahlin des Wadji. Als ein Sohn von ihr kann Pharao Hor Den angesehen werden.

Die Belege

Königin Meritneith ist besonders durch den Fund einer großen Grabstele aus poliertem Sandstein berühmt geworden. Grabstelen dieser Größenordnung waren bislang nur Pharaonen vorbehalten.

Mögliche Regentschaft

Des Weiteren wurden mehrere Tonsiegel in ihrem Grab entdeckt, die zum jetzigen Stand der Forschung die Vermutung nähren, dass Meritneith nicht bloß Königin war, sondern für einen kurzen Zeitraum als weiblicher Pharao eigenständig regierte. Hauptverfechter dieser These waren die Ägyptologen Jean-Philippe Lauer und Flinders Petrie, die sich auf die Tonsiegel aus Meritneiths Grab berufen. Auf mehreren dieser Tonsiegel ist ihr Name in einem Serech eingetragen, welcher anstelle vom Falken des Horus von der Standarte der Göttin Neith gekrönt wird.[1] Ein derartiges Ensemble war für gewöhnlich nur Pharaonen vorbehalten. [2]

Es ist möglich, dass Meritneith für ihren vielleicht überraschend verstorbenen Gatten die Regierung übernahm, weil ihr Sohn, König Den, noch zu jung für die Thronbesteigung war. Derartige Vorgehensweisen waren im Frühen Ägypten nichts Ungewöhnliches und eine mögliche Vorreiterin war vielleicht Königin Neithhotep, deren Identität allerdings heftig umstritten ist. Aber auch spätere Königinnen - allen voran Nofrusobek und Hatschepsut - wurden durch ihre Rollen als weibliche Pharaonen weltberühmt. [3]

Spätere Belege

Königin Meritneith wird auf einem Bruchstück des berühmten Palermosteins erwähnt und dort explizit als Mutter des Pharao Den ausgewiesen.

Grabanlage

Meritneith wurde im Grab "Y" in Abydos beigesetzt. Es ist von königlichem Ausmaß und unterstreicht Meritneiths besondere Stellung. [4]

Literatur

Allgemeines

  • Walter B. Emery: Ägypten, Geschichte und Kultur der Frühzeit, 3200-2800 v. Chr. München 1964, S. 58-63
  • Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. Routledge, London/New York 1999, ISBN 0415186331, 74-75

Grabungspublikationen

  • Walter B. Emery: Great Tombs of the First Dynasty II, London 1954, S. 128-170 (zur Mastaba S3503 in Saqqara)

Anmerkungen

  1. Die Hiroglype
    X1
    , X1 (t), für feminin „Geliebte“ ist hier weggelassen worden.

Einzelnachweise

  1. Auf Siegelabrollungen aus Saqqara, Emery: Great Tombs of the First Dynasty II, S. 169, fig. 226
  2. Francesco Raffaele: Merneith
  3. Francesco Raffaele: Archaische Königinnen
  4. Walter Emery: Great Tombs of the First Dynasty II, S. 169, fig. 226

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