Mervin Joe Kelly

Mervin Joe Kelly

Mervin Joe Kelly (* 14. Februar 1894 in Princeton (Missouri); † 18. März 1971 in Port St. Lucie, Florida) war ein US-amerikanischer Physiker und Manager.[1]

Sein Vater, Joseph Fenimore Kelly war Lehrer und Direktor der Hochschule von Mercer County (Missouri). Der Ururgroßvater war von Nordirland nach Virginia gekommen. Seine Mutter war Mary Etta, geb. Evans.

Kurz nach Mervins Geburt hatte der Vater ein Geschäft in Gallatin (Missouri) erworben, wo er die Schule besuchte. Im Alter von 16 Hahren hatte er genug Geld gespart, um die Missourie School of Mines and Metallurgie in Rolla (Missouri) zu besuchen, und Physik und Chemie zu studieren. Nachdem er im Sommer in einer Kupfermine in Utah gearbeitet hatte, änderte er seine Meinung über Metallurgie und widmete sich der Naturwissenschaften. Nachdem er 1914 seinen Bachelor erworben hatte, setzte er sein Studium an der University of Kentucky fort, wo er 1915 seinen Master erwarb. Am 11. November 1915 heiratete er Katharine Milstead aus Rolla. Er setzte sein Studium an der Universität Chicago fort, wo er Assistent von Robert Andrews Millikan war und 1918 seinen Ph.D. erwarb.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hatte Frank B. Jewett ihm eine Stelle als Physiker bei der Western Electric Company abgeboten, wo er zu Elektronenröhren forschte. 1925 wurde die Forschungsabteilung als Bell Labs ausgegliedert. Hier mißtraute ihm zunächst Harold D. Arnold.

1934 (nach Arnolds Tod?) wurde er Leiter der Forschungsabteilung, 1944 Vizepräsident und war 1951 bis 1959 Direktor der Organisation.

Er arbeitete zunächst an Elektronenröhren. Seine Gruppe erhöhte die Lebensdauer von Telefon-Verstärkerröhren von 1000 auf 80.000 Stunden.

1933 entwickelte sie eine Senderöhre für Transatlantik-Telefonie und Rundfunk mit 100.000 Watt[2] und bis 1937 mit 250.000 Watt.[3]

Festkörperphysik hielt Kelly zunächst für unwichtig. Die Röhren waren aber für höhere Frequenzen nicht zu gebrauchen, und als sich Ende der 1930er die Röhrentechnik nicht mehr verbessern ließ, änderte er seine Meinung und wurde die treibende Kraft, dass Bell sich der Festkörperphysik zuwandte. Er startete eine Kampagne, um junge Ph.D.s zu gewinnen.

1940 hatte Russell S. Ohl zufällig den p-n-Übergang und den zugrundeliegenden Mechanismus entdeckt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte Kelly die Labore um und gründete eine spezielle Abteilung für Festkörperphysik.

Als ausländisches Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften sorgte er dafür, dass seine Mitarbeiter Walter H. Brattain, John Bardeen und William B. Shockley für den Transistor mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden.

1948 meinte er, dass die universitäre Ausbildung nicht tief genug gehe und führte an den Bell Labs das Communications Development Training (C.D.T.; oder Kelly Colleges) ein. Im gleichen Jahr etablierte er unter Direktor George W. Gilman Systems Engineering. (Gilman wurde 1940 Radio Transmission Engineer und 1944 Director of Transmission Engineering)

Am 1. März 1959 ging er bei den Bell Labs in den Ruhestand. Daneben war er noch Direktor und Berater zahlreicher Unternehmen.

Veröffentlichungen

  • The valency of photo-electrons and the photo-electric properties of some insulators; 1920
  • The nature of the process of ionization of gases by alpha rays; 1920; mit Victor Hugo Gottschalk und Robert Andrews Millikan
  • The first five years of the transistor; AT&T, 1953
  • A Transatlantic Telephone Cable; In Proc. Inst. Elec. Eng.; London 102B, März 1955, S. 117-130; mit Sir Gordon Radley, G. W. Gilman, R. J. Halsey
  • Oliver Ellsworth Buckley (1887-1959); 1961
  • Clinton Joseph Davisson, 1881-1958 : A biographical memoir; 1962
  • The interactions of applied science and technology for the civilian economy and for national security : A case study

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biographical memoirs, Band 46, S. 191; Vita ab S. 210
  2. Popular Mechanics, Aug. 1930, S. 269
  3. Modern Mechanix, Nov. 1937, Giant Radio Tube Produced

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kelly (Name) — Kelly ist ein Vor und Familienname, vor allem im englischsprachigen Raum. Herkunft und Bedeutung Der Nachname Kelly ist etymologisch irischer Herkunft und ist in Irland der zweithäufigste Name (nach Murphy). Später wurde er auch zum Vornamen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ke — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • October 2010 in sports — << October 2010 >> S M T W T …   Wikipedia

  • March 2011 in sports — << March 2011 >> S M T W T F …   Wikipedia

  • Liste des joueurs de NBA — Cette liste regroupe l ensemble des joueurs ayant évolué en National Basketball Association. Les joueurs actuels, jouant en NBA sont inscrits en gras. Cette liste inclut des joueurs de la National Basketball League (NBL), de la Basketball… …   Wikipédia en Français

  • Fraggle Rock — For the animated television series, see Fraggle Rock (animated TV series). Fraggle Rock Also known as Jim Henson s Fraggle Rock Created by Jim Henson …   Wikipedia

  • Cajun French Music Association — The Cajun French Music Association is an association dedicated to the promotion and preservation of Cajun music and culture. [ [http://www.cajunfrenchmusic.org/ www.cajunfrenchmusic.org Main Page ] ] HistoryThe Cajun French Music Association is a …   Wikipedia

  • Portal:Current events/Sports — Worldwide current events | Sports events …   Wikipedia

  • December 2010 in sports — << December 2010 >> S M T W T …   Wikipedia

  • Philip H. Iselin Stakes — Grade III race Philip H. Iselin Handicap Location Monmouth Park Racetrack Oceanport, New Jersey, USA Inaugurated 1884 Race type Thoroughbred Flat …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”