Mesallianz

Mesallianz

Als Mesalliance [frz. mésalliance Missheirat] bezeichnete man im bürgerlichen Zeitalter die nicht standesgemäße Ehe zwischen Partnern, die verschiedenen Gesellschaftsschichten angehörten. Die Folgen konnten – gerade für Adlige – weitreichend sein und bis zum Verlust des Standes führen.

In der Literatur waren Mesalliancen immer wieder Ausgangspunkt oder Thema, etwa in Molières Komödien oder auch Theodor Fontanes Berliner Romanen, wie Irrungen, Wirrungen. Im bürgerlichen Trauerspiel Kabale und Liebe von Friedrich Schiller droht zum Beispiel der adlige Präsident mit Enterbung, falls sein Sohn die Bürgerliche Luise Miller heirate. Vgl. auch George Bernard Shaws Komödie Mesallianz oder Falsch verbunden (engl. Original: Misalliance) und Werner Schwabs Stück Mesalliance. Aber wir ficken uns prächtig von 1992.

Umgangssprachlich bezeichnet man heute mit Mesalliance eine unglückliche Verbindung von Partnern, die nicht zueinander zu passen scheinen. Dies bezieht sich allerdings nicht nur auf den privatpartnerschaftlichen Bereich, sondern unter anderem auch auf politische Bündnisse (Allianzen) und ideologische Systeme (z.B. Wirtschaft – Werte; Utilitarismus – Ökologie).

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Korff: Der Philosoph und die Frau: zur Geschichte einer Mesalliance. Essays. Leipzig: Reclam 2000.
  • Hans Albrecht Hartmann: Wirtschaft und Werte - eine menschheitsgeschichtliche Mésalliance: Festvortrag und Ansprachen anlässlich der Feier zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. Reinhard Blum am 3. November 1998. Augsburg 1998.

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