Mesquiten

Mesquiten
Prosopis
Prosopis alba, gefiederte Blätter und Hülsenfrüchte.

Prosopis alba, gefiederte Blätter und Hülsenfrüchte.

Systematik
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Mimosengewächse (Mimosoideae)
Tribus: Mimoseae
Gattung: Prosopis
Wissenschaftlicher Name
Prosopis
L.
Khejribaum (Prosopis cineraria ), Zeichnung.
Prosopis ruscifolia, Zeichnung der Hülsenfrucht und Samen.

Prosopis ist eine Gattung in der Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Pflanzen-Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) dar. Es handelt sich dabei um sehr gut an trockene Standorte angepasste Pflanzen (Xerophyten). Sie werden im Deutschen auch als Süßhülsenbaum bezeichnet, sowie als Mesquiten (von nahuatl: mizquitl),

Inhaltsverzeichnis

Pflanzenbeschreibung

Prosopis sind Bäume oder Sträucher, selten Halbsträucher und erreichen sehr variable Wuchshöhen. Sie haben tiefreichende Wurzeln. Einige Mesquitesträucher besitzen 4 bis 75 mm lange Dornen; einige davon sind hart genug, um Schuhsohlen oder Autoreifen zu durchstechen. Die paarig gefiederten Laubblätter sind sehr unterschiedlich groß und geformt je nach Art. Die Anzahl an Fiederblättchen schwankt von einem bis vielen Paaren, je nach Art. Die Blätter einiger Arten haben Anpassungen an Trockenheit. Nebenblätter fehlen, sind klein oder zu Dornen umgewandelt

Sie bilden meist zylindrische traubige oder kugelige Blütenstände. Die kleinen, zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit einem doppelten Perianth. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Die fünf Kronblätter sind bis zur Mitte verwachsen. Es sind zehn freie Staubblätter vorhanden. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Sie bilden Hülsenfrüchte.

Als chemotaxonomisches Gattungsmerkmal gilt das Vorkommen von 4-Hydroxypipecolinsäure in Blättern und Samen [1]. Die Chromosomenzahl beträgt meist 2n=28.

Ökologie

Diese Gehölze sind extrem gut angepasst an die trockenen Klimaverhältnisse ihres Lebensraumes. In ihrer Heimat werden sie von vielen Farmern als „Unkraut“ betrachtet, da sie mit den Gräsern der Steppe um die Feuchtigkeit konkurrieren. Eine Vernichtung der Sträucher ist allerdings schwierig, da sie sich vegetativ aus Wurzelresten im Boden vermehren können sowie resistent gegen verschiedene Herbizide sind. Die Pflanzen wachsen extrem schnell und können auch dort gedeihen, wo andere Pflanzen keine Lebensgrundlage haben.

Verbreitung

Verbreitungsschwerpunkt der Gattung ist die Neotropis vom westlichen Nordamerika bis Patagonien, besonders vielfältig tritt sie in Argentinien in Erscheinung. Darüber hinaus findet sie sich auch in Afrika und Südwestasien. [2]

Nutzung

Das Holz ist sehr hart und kann zum Möbelbau oder als Feuerholz genutzt werden. Beliebt ist es als Feuergrundlage beim Barbecue, wo es dem Fleisch eine besondere Note verleihen soll.

Die Bohnen des Mesquite können getrocknet und zu Mehl verarbeitet werden, welches als Grundlage für Gelees dient, außerdem liefern die gegorenen Bohnen die Grundlage für Mesquitewein.

Systematik

Die Gattung Prosopis wird in fünf Sektionen gegliedert:

  • Sektion Algarobia: : Mit etwa 30 Arten.
  • Sektion Anonychium: Mit nur einer afrikanischen, dornenlosen Art:
    • Prosopis africana
  • Sektion Monilicarpa: Mit nur einer Art.
  • Sektion Prosopis: Mit drei asiatischen Arten mit Stacheln ähnlich der Rosen-Arten (Rosa).
  • Sektion Strombocarpa: Mit neun Arten, zu Dornen umgebildete Nebenblätter und geschlossene, gedrehte Hülsenfrüchte besitzen.

Arten (Auswahl)

Es gibt etwa 45 Prosopis-Arten:

  • Prosopis alba Griseb., wächst im Gran Chaco und wird dort „Algarrobo Blanco“ genannt.
  • Prosopis articulata S.Watson
  • Prosopis burkartii Muñoz
  • Khejribaum (Prosopis cineraria (L.) Druce, Syn.: Mimosa cineraria L., Prosopis spicigera L.), wächst in Indien z. B. in der Wüste Thar, im westlichen Pakistan, Afghanistan, Iran und Arabien.
  • Prosopis chilensis (Molina) Stuntz emend. Burkart, wächst in Chile und wird dort „Algarrobo Chileno“ genannt.
  • Prosopis farcta (Sol. ex Russell) J.F.Macbr.: Areale befinden sich im westlichen Pakistan, Afghanistan, Kleinasien, auf der Arabischen Halbinsel, Zypern, im Kaukasus und in Zentralasien.
  • Prosopis flexulosa DC., wird in Südamerika und wird dort „Algarrobo Amarillo“ genannt.
  • Honig-Mesquite (Prosopis glandulosa Torr.)
  • Prosopis juliflora (Sw.) DC., wird in Südamerika „Bayahonda“ und auch: „Algarrobo Colorado“ genannt.
  • Prosopis hassleri Harms, wird in Südamerika „Algarrobo del Chaco“ oder „Algarrobo Paraguayo“ genannt.
  • Prosopis laevigata Humb., Bonpl. & Kunth
  • Prosopis nigra (Griseb.) Hieron., wird in Südamerika „Algarrobo Negro“ genannt.
  • Prosopis pallida (Willd.) Kunth (Syn.: Prosopis limensis), wird span.: „Algarrobo“, „Huarango“ in Peru, engl.: „Mesquite“, „Kiawe“ in Hawaii genannt.
  • Prosopis palmeri S.Watson
  • Schraubenbohnen-Mesquite (Prosopis pubescens Benth., Syn.: Strombocarpa pubescens (Benth.) A.Gray), wächst in der südwestliche USA.
  • Prosopis reptans Benth.
  • Kriechender Mesquite (Prosopis strombulifera (Lamb.) Benth.)
  • Tamarugo (Prosopis tamarugo F.Phil.)
  • Prosopis tamaulipana Burkart
  • Samt-Mesquite (Prosopis velutina Wooton)

Quellenangaben

  1. R. Hegnauer, Chemotaxonomie der Pflanzen, Bd. 11a Leguminosae, Birkhäuser 1994. ISBN 3-7643-5165-9
  2. Arturo Burkart: A monograph of the genus Prosopis, In: Journal of the Arnold Arboretum, 57, 1976, S. 219-249 / S. 450-525

Weblinks


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