Methylmethacrylat

Methylmethacrylat
Strukturformel
Struktur von Methacrylsäuremethylester
Allgemeines
Name Methacrylsäuremethylester
Andere Namen
  • Methylmethacrylat
  • MMA
Summenformel C5H8O2
CAS-Nummer 80-62-6
Kurzbeschreibung farblose, ölige Flüssigkeit mit stechendem Geruch
Eigenschaften
Molare Masse 100,12 g·mol–1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,94 g·cm–3 [1]

Schmelzpunkt

−48 °C [1]

Siedepunkt

101 °C [1]

Dampfdruck

40 hPa (20 °C)

Löslichkeit

15 g·l−1 (20 °C) [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Leichtentzündlich Reizend
Leicht-
entzündlich
Reizend
(F) (Xi)
R- und S-Sätze R: 11-37/38-43
S: (2)-24-37-46
MAK

210 mg·m–3

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Methacrylsäuremethylester (MMA) ist eine farblose, ölige Flüssigkeit mit aromatischem Geruch. MMA ist leicht entzündlich, verdunstet leicht und hat einen Siedepunkt von 101 °C. Mit Wasser gemischt, sinkt der Siedepunkt von MMA auf 83 °C zu einem azeotropen Gemisch. MMA hat die UN-Nummer 1247.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

MMA wird vor allem aus Acetoncyanhydrin hergestellt, das mit Schwefelsäure zu Methacrylsäureamid umgesetzt und anschließend verestert wird. Acetoncyanhydrin wird aus Aceton und Cyanwasserstoff hergestellt.

Methacrylsäuremethylester kann technisch auch durch zweistufige Oxidation von Isobuten und ohne Verwendung von Cyanwasserstoff hergestellt werden. Dieses sogenannte C4-Verfahren wird jedoch seltener angewandt.

Methacrylsäuremethylester wird, zur Vermeidung von spontaner Polymerisation, nach der Herstellung stabilisiert.

Reaktionen

Methacrylsäuremethylester kann, besonders wenn es Verunreinigungen enthält, spontan polymerisieren. Hierbei kommt es zu Druck- und Temperaturanstieg. Diese Polymerisation kann gezielt durch die Zugabe von Initiatoren, meist Peroxide, gestartet werden.

Verwendung

Methacrylsäuremethylester wird vornehmlich zur Herstellung von Acrylglas (wie z. B. Plexiglas) verwendet. Weiterhin ist MMA der Hauptbestandteil jeder Dentalprothese aus Kunststoff. Dabei wird flüssiges MMA mit granuliertem PMMA (Polymethylmethacrylat) zu einem zähflüssigen Teig vermischt und ausgehärtet (polymerisiert). Es findet aber ebenso in der Lackherstellung und als Zweikomponentenkleber (Methylmethacrylatklebstoff) Anwendung.

Quellen

  1. a b c d Eintrag zu CAS-Nr. 80-62-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 14.04.2008 (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 80-62-6 im European chemical Substances Information System ESIS

Weblinks


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