- Metro Lausanne
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Die Métro Lausanne ist das schienengebundene Massenverkehrsmittel der Schweizer Stadt Lausanne. Sie besteht aus den Linien m1 und m2. Die im Mai 1991 eröffnete m1, welche die Station Flon mit Renens verbindet, entspricht technisch gesehen einer Stadtbahn. Die im September 2008 eröffnete m2 von Ouchy nach Epalinges hingegen ist eine fast vollständig unterirdisch verlaufende U-Bahn und die erste ihrer Art in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Die Métro Ouest (m1)
Die Métro-Linie m1 wurde am 24. Mai 1991 eröffnet. Ursprünglich hiess sie TSOL (Tramway du Sud-Ouest lausannois), viele Benutzer der Linie nennen sie auch heute noch so. Die m1 ist 7,8 km lang und verbindet das Stadtzentrum (Flon) mit der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL), der Université de Lausanne (UNIL) und dem Vorort Renens. Da sie mehrfach vom Individualverkehr gekreuzt wird, ist sie keine Métro im engeren Sinn, sondern eine Stadtbahn. Unterirdisch liegen die Stationen Flon, Vigie und Malley.
Stationen
Die Métro m2
Die neue Métro m2 entstand aus dem kompletten Umbau der bereits bestehenden, 1,5 km langen Zahnradbahn Lausanne-Ouchy und deren Verlängerung bis nach Epalinges. Das 590 Millionen Franken teure Projekt wurde am 24. November 2002 in einer Volksabstimmung angenommen (62,0 % Ja im Standortkanton Waadt, 76,7 % Ja in Lausanne). Die Bauarbeiten begannen am 15. März 2004. Am 22. Februar 2005 stiess man bei Tunnelbohrungen unter dem Place Saint-Laurent auf eine Grundwasserschicht, woraufhin mehrere hundert Kubikmeter durchnässte Erdmasse in die Tunnelbaustelle einbrach. Das umliegende Gebiet, ein beliebtes Einkaufsviertel, musste während mehrerer Tage gesperrt werden. Genau elf Monate später, am 22. Januar 2006, stellte die Zahnradbahn ihren Betrieb ein, um den ungestörten Umbau der Strecke zu ermöglichen.
Am 18. September 2008 fand im Beisein von Verkehrsminister Moritz Leuenberger und Stadtpräsident Daniel Brélaz die offizielle Eröffnung statt.[1] Nach dem Eröffnungswochenende wurde der Betrieb der m2 vorübergehend während fünf Wochen eingestellt, um Anpassungen an der Software vorzunehmen (bei den Testfahrten waren Betriebsstörungen aufgetreten). Der kommerzielle Betrieb ist am 27. Oktober 2008 aufgenommen worden.[2] Die Betriebsführung erfolgt durch die Verkehrsgesellschaft Transports publics de la région Lausannoise.
Beim Betrieb der U-Bahn wird auf französische Technik gesetzt. Die Wagen sind 30,68 Meter lang, 2,45 m breit und 3,47 m hoch, sie können maximal 351 Fahrgäste aufnehmen. Der erste Wagen wurde am 2. September 2006 nach Lausanne geliefert, die übrigen folgten im Abstand von zwei Monaten. Seit dem 23. August 2007 ist die Strecke im Rohbau fertiggestellt, seither wird sie auf ihrer gesamten Länge im Probebetrieb befahren.
Die Linie m2 ist führerlos und verkehrt vollautomatisch. Es handelt sich dabei aber nicht um ein VAL im Sinne des Systems von Matra. Das Prinzip von Fahrbahn und Führung wurde von der Pariser Métro übernommen (M89, Meteor). Auch die von Alstom gefertigten Fahrzeuge entsprechen der Pariser Pneumetro. Allerdings sind die insgesamt 15 Lausanner Züge aus lediglich zwei Wagen zusammengesetzt. Wie auf einigen Linien der Pariser Metro, sind die Triebwagen mit gummibereiften Rädern ausgestattet. Damit ersparte man sich für das Gleis die Montage einer Zahnstange. Zwischen Gare CFF (Hauptbahnhof von Lausanne) und Sallaz verkehrt die Linie im Drei-Minuten-Takt, für die restliche Strecke gilt ein Sechs-Minuten-Takt. Die Bergfahrt für die gesamte Strecke dauert 21, die Talfahrt 18 Minuten.
Die Elektrizitätzufuhr erfolgt über eine seitliche Stromschiene.
Strecke
Die U-Bahn ist 5,9 Kilometer lang und umfasst 14 Stationen, wovon vier bereits bestanden. Gebaut wurden vier Tunnelabschnitte, die eine Gesamtlänge von 5,3 Kilometern aufweisen. 600 m der Strecke verlaufen oberirdisch. Der Höhenunterschied zwischen den Endstationen Ouchy (tief am See gelegen) und dem am Hügel gebauten Vorort Croisettes beträgt erstaunliche 336 Meter, wobei die durchschnittliche Steigung 5.7 %, die Maximalsteigung 12 % beträgt. Die Linie m2 weist damit den grössten Höhenunterschied aller U-Bahnen der Welt auf, sie ist auch die steilste Adhäsions-U-Bahn. Eine noch grössere Steigung besitzen nur die Carmelit in Haifa (eigentlich eine Seilbahn) und die Métro C in Lyon (eine Zahnradbahn mit bis zu 17 % Steigung).
Die bereits bestehende Strecke der Zahnradbahn beginnt in Ouchy am Ufer des Genfersees, wobei das unterste Teilstück, das zuvor in einem Einschnitt verlief, in den Untergrund verlegt wurde. Die bestehende Station Montriond ersetzte man durch die Stationen Délices und Grancy. Oberhalb von Grancy beginnt der zweite Tunnel, der den Hauptbahnhof unterquert und zur bisherigen Endstation Flon führt. Dort besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Stadtbahn m1 nach Renens und zur Chemin de fer Lausanne-Echallens-Bercher.
Ab Flon beginnt der Neubauabschnitt. Nach der Station Riponne endet der zweite Tunnel, da die Strecke auf einer Brücke ein tief eingeschnittenes Tal überquert. Der dritte Tunnel endet kurz vor La Sallaz. Unmittelbar bei dieser Station folgt der vierte Tunnel bis zur Endstation. Da die Station Vennes direkt an der Autobahn A9 liegt, entstand dort ein grosser Park-and-Ride-Platz. Vennes ist auch Standort des Depots und der Betriebswerkstatt. Die Strecke endet in Croisettes am Ortsrand von Epalinges; die Endstation wurde so gebaut, dass der Bau einer daran anschliessenden Verlängerung ins Zentrum von Epalinges und nach Le Chalet-à-Gobet möglich wäre.
Stationen
Die Stationen der Linie m2 in Süd-Nord-Richtung bzw. von unten nach oben:
Station Höhe neu/
bestehendSituation Ouchy 374 m bestehend unterirdisch Jordils 392 m bestehend unterirdisch Délices 408 m neu unterirdisch Grancy 426 m neu oberirdisch Gare CFF 446 m bestehend unterirdisch Flon 472 m bestehend unterirdisch Riponne – Maurice Béjart 491 m neu unterirdisch Bessières 500 m neu unterirdisch Ours 514 m neu unterirdisch CHUV 569 m neu unterirdisch Sallaz 610 m neu oberirdisch Fourmi 636 m neu unterirdisch Vennes 685 m neu unterirdisch Croisettes 710 m neu unterirdisch Siehe auch
Quellen
- ↑ Neue Zürcher Zeitung: [1] vom 18. September 2008.
- ↑ Software-Anpassungen verzögern Inbetriebnahme der Lausanner Métro, swissinfo.ch, 29. August 2008
Weblinks
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