- Meydancık Kalesi
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Kiršu (auch Kirschu, türkisch Meydancıkkale oder Meydancık Kalesi) ist eine Festung zehn Kilometer südlich vom Ort Gülnar und etwa 40 km westlich von Silifke in der türkischen Provinz Mersin im Rauen Kilikien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die auf einem schiffartig geformten Berg in 700 m Höhe gelegene Befestigung wird ins 13. Jahrhundert v. Chr. datiert. Sie wurde vermutlich als Herrschaftssitz des luwischen Königs Appuašu erbaut. Im sechsten Jahrhundert v. Chr. wurde sie vom neubabylonischen Herrscher Neriglissar zerstört. Im Achämenidenreich wurde sie Sitz eines Statthalters. In hellenistischer Zeit wechselte sie mehrfach Besitzer und Funktion. Auch frühchristliche und byzantinische Nutzung sind belegt.
Erforschung
Ausgrabungen durch E. Laroche ab 1970 förderten einen stark befestigten Eingang mit charakteristischen luwischen Mauern zu Tage. Ebenso wurden Befestigungsanlagen aus persischer Zeit mit hellenistischen Umbauten gefunden, ein Verwaltungsgebäude und Grundmauern eines Monumentalbaus aus der Zeit von Ptolemaios III., zwei achämenidische Reliefs sowie an den Hängen verschiedene Gräber, von denen eins aus luwischer Zeit stammt. Weiterhin kamen griechische Inschriften mit dem Namen des Ptolemaios und aramäische Inschriften mit dem Namen der Stadt ans Tageslicht und schließlich ein bedeutender Münzfund aus hellenistischer Zeit mit über 5000 Silbermünzen. Teile davon sind im archäologischen Museum von Silifke zu sehen.
Literatur
- Weinder/von Soden/Ebeling/Edzard/Frantz-Szabó/Meissner: Reallexikon der Assyriologie. Walter de Gruyter 1978, ISBN 3110148099.
Weblinks
36.27333333.441111Koordinaten: 36° 16′ 24″ N, 33° 26′ 28″ O
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