Kiršu

Kiršu
36.27333333.441111
Kiršu (Türkei)
Kiršu
Kiršu
Festung Kiršu, Rampe und Torbau

Kiršu (auch Kirschu, türkisch Meydancıkkale oder Meydancık Kalesi) ist eine Festung zehn Kilometer südlich vom Ort Gülnar und etwa 40 km westlich von Silifke in der türkischen Provinz Mersin im Rauen Kilikien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die auf einem schiffartig geformten Berg in 700 m Höhe gelegene Befestigung wird ins 13. Jahrhundert v. Chr. datiert. Sie wurde vermutlich als Herrschaftssitz des luwischen Königs Appuašu erbaut. In einem babylonischen Text über einen Feldzug ins Raue Kilikien wird eine dortige Region Pirindu oder Piriddu mit der Hauptstadt Kiršu erwähnt.[1] Im sechsten Jahrhundert v. Chr. wurde sie vom neubabylonischen Herrscher Neriglissar zerstört. Im Achämenidenreich wurde sie Sitz eines Statthalters. In hellenistischer Zeit wechselte sie mehrfach Besitzer und Funktion. Auch frühchristliche und byzantinische Nutzung sind belegt.

Erforschung

Ausgrabungen durch Emmanuel Laroche in den Jahren 1971–82 förderten einen stark befestigten Eingang mit charakteristischen luwischen Mauern zu Tage. Ebenso wurden Befestigungsanlagen aus persischer Zeit mit hellenistischen Umbauten gefunden, ein Verwaltungsgebäude und Grundmauern eines Monumentalbaus aus der Zeit von Ptolemaios III., zwei achämenidische Reliefs sowie an den Hängen verschiedene Gräber, von denen eines aus luwischer Zeit stammt. Weiterhin kamen griechische Inschriften mit dem Namen des Ptolemaios und aramäische Inschriften mit dem Namen der Stadt ans Tageslicht und schließlich ein bedeutender Münzfund aus hellenistischer Zeit mit über 5000 Silbermünzen. Teile davon sind im archäologischen Museum von Silifke zu sehen.

Literatur

  1. Texte. 1989.
  2. Planches. 1989.

Weblinks

 Commons: Kiršu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Levent Zoroğlu: Kelenderis, A Port between Asia Minor and Cyprus

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