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Mil Mi-8 Hip
Zivilvariante Mil Mi-8S mit eckigen FensternTyp: Mehrzweckhubschrauber Entwurfsland: UdSSR Hersteller: Mil Erstflug: 6. Juli 1961 Indienststellung: 1967 Produktionszeit: Seit 1964 in Serienproduktion Stückzahl: mehr als 12.000 Der Mil Mi-8 (Nato-Codename: Hip; Marineversion Mi-14:Haze) ist ein in der UdSSR von Mil entwickelter und gefertigter Mehrzwecktransporthubschrauber mit zwei Turbinentriebwerken und großen Heckladetoren. Auf Spurbahnen kann ein Kfz problemlos in den Rumpf eingefahren werden. Der Erstflug fand am 6. Juli 1961 statt. Eingeführt wurde der Mi-8 als Ersatz für den älteren, mit einem Kolbenmotor ausgerüsteten Mil Mi-4.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der ursprünglich als Transporthubschrauber entwickelte Mil Mi-8 zeigte schnell seine Eignung für die verschiedensten Einsatzarten, etwa zur Bodenunterstützung mit Raketen und Kanonen auch in Kombination als Kampfhubschrauber. Er verfügt über eine Lastaufhängung, so dass er unter günstigen Bedingungen bis zu drei Tonnen heben kann. Zusätzlich gibt es eine Personenrettungswinde für bis zu 250 Kilogramm. Grundsätzlich unterteilte man die MI-8 in 3 Versionen: die Transportversion MI-8 T, die bewaffnete Transportversion MI-8 TB und die Variante mit Sonderausstattung MI-8 S. In der DDR stand dieser „Salonflieger“ nur der Regierung bzw. den Führungskräften der NVA zur Verfügung.
Der Hauptrotor ist fünfblättrig und befindet sich direkt über den beiden oben liegenden Antriebsturbinen. Die beiden Turbinen sind so ausgelegt, dass ein Flug auch beim Ausfall einer Turbine fortgesetzt werden kann, da die andere die zusätzliche Leistung zur Verfügung stellen kann. Das Fahrwerk besteht aus zwei seitlichen, einzelbereiften, Einheiten und einem doppelbereiftem Bugradfahrwerk, die nicht eingezogen werden können.
Die Lastenaufnahme befindet sich sehr durchdacht im Innenraum an 4 Punkten an den Deckenspanten. Dies hat den Vorteil, dass die Last etwa im Schwerpunkt des Hubschraubers angreift und so die Pendelneigung um den Punkt der Lasteinleitung verringert wird. Das Lastseil wird durch eine Luke im Kabinenboden nach unten geführt. Neben dem militärischen Einsatz werden auch viele Mi-8 weiterhin für den zivilen Transport oder als VIP-Hubschrauber verwendet.
Hergestellt wurden die Mi-8-Versionen im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 387 in Kasan bzw. im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 99 in Ulan Ude, UdSSR. Insgesamt wurden von diesem Hubschraubertyp (inklusive der Weiterentwicklung Mil Mi-17) seit dem Start der Serienproduktion 1964 über 12.000 Stück in beiden Werken gebaut. Die Serienproduktion läuft noch.
Versionen
- W-8 „Hip-A“: Prototyp mit einem AI-24W-Triebwerk
- W-8A „Hip-B“: Prototyp mit zwei Triebwerken
- W-8AT : Prototyp für die Mi-8T
- Mi-8T „Hip-C“: Transportversion mit runden Fenstern und zwei Isotow TW2-117-Triebwerken
- Mi-8P „Hip-C“: Passagierversion für 28–32 Passagiere
- Mi-8S „Hip-C“: Salonversion mit rechteckigen Fenstern
- Mi-8TB „Hip-E“: Kampfhubschrauber
- Mi-8TBK „Hip-F“: Kampfhubschrauber, Exportversion der Mi-8TB.
- Mi-9 „Hip-G“: Variante als fliegender Befehlsstand. Als Befehlsstand war die Maschine nur am Boden funktionsfähig. Den nötigen Strom für die umfangreiche Elektronik erzeugte ein Bodenstromaggregat, das im Heck der Mi-9 mitgeführt werden konnte.
- Mi-14 „Haze“: Die spezielle Marineversion Mil Mi-14 Haze ist am bootsähnlichen Schwimmrumpf (der einen separaten Waffenschacht u. A. für Torpedos und Wasserbomben besitzt ) zu erkennen.
- Mi-8TG: Version zum Betrieb mit Flüssiggas
- Mi-8MT / Mi-17 „Hip-H“: Augenscheinlichster Unterschied ist neben den, insbesondere bessere Höhenleistungen erreichenden, neuen Triebwerken Klimow TV3-117 und vielen technischen Verbesserungen, die Position des Heckrotors. Er sitzt bei der Mi-8MT/Mi-17 auf der Backbordseite (links in Flugrichtung). Die Bezeichnung Mi-17 gilt für die Exportvariante der Mi-8MT.
- Mi-8PPA „Hip-K“: ECM-Version mit jeweils sechs kreuzförmigen Antennen an den Rumpfseiten und parallel angeordneten Kühlern unter dem Rumpf.
- Mi-17MD: Version mit umgestaltetem Bug und einem geändertem Heck mit Laderampe.
- Mi-171:
- Mi-172:
Die aktuellen Modellbezeichnungen variieren nach Herstellungswerk, Triebwerk und anderem, sodass für einige Maschinen Bezeichnungen wie Mi-171[1] (z. B. für an die tschechische Armee gelieferte Maschinen) und Mi-172[2] benutzt werden.
Technische Daten
Kenngröße Mi-8 PL Mi-8 PS Mi-8 S Mi-8 T Mi-8 TB Mi-8 MT (Mi-17) Rumpflänge (m) 18,37 18,31 18,31 18,31 18,31 18,42 Länge über alles (m) 25,32 25,28 25,28 25,28 25,28 – Höhe (m) 6,88 5,65 5,65 5,60 5,60 5,65 Rotorkreisdurchmesser (m) 21,91 21,91 21,91 21,91 21,91 21,91 Heckrotordurchm. (m) 3,91 – 3,80 3,80 3,91 – Leermasse (kg) 8275 6927 7420 7100 4722 – Max. Startmasse (kg) 14.000 10.400 12.000 12.000 12.000 12.000 Triebwerkshersteller Klimow/Isotow Triebwerkstyp TV2-117 TV3-117 Leistung 2 × 1620 PS 2 × 1700 PS 2 × 1104 kW 2 × 1267 kW 2 × 1104 kW 2 × 1435 kW Höchstgeschwindigkeit (km/h) 230 250 230–250 260 230–250 250 Reichweite (km) 800 480 340 450–650 450–650 495 Dienstgipfelhöhe (m) 4000 4500 4500 – 4500 4000 Besatzung 4 3+10 3 3 3 2–3 Bewaffnung
Bewaffnung im Bug
- 1 × bewegliches NSW 6P11 (12,7-mm-Maschinengewehr) mit 700 Schuss Munition (Der Schütze liegt zwischen den Piloten auf dem Kabinenboden)
Bewaffnung in Tür und Toren
- 2 × bewegliches Kalaschnikow PKB (7,62-mm- Maschinengewehr)
- 1 × bewegliches NSW 6P11 (12,7-mm-Maschinengewehr)
an sechs (Mi-8; vier bei Mi-17) Waffenaufhängestationen seitlich am Rumpf für 1500 kg Kampfmittel:
- 6 x drahtgelenkte 9M17 „Phalanga“ (AT-2C „Swatter“) (Panzerabwehr-Flugkörper)
- 6 x drahtgelenkte 9M14M „Maljutka“ (AT-3 „Sagger“) (Panzerabwehr-Flugkörper)
- 6 x UB-16-57 Raketen-Startbehälter (je 16 ungelenkte Luft-Boden-Raketen S-5; Kaliber 57 mm)
- 4 x B-8V-20 Raketen-Startbehälter (je 20 ungelenkte Luft-Boden-Raketen C-8; Kaliber 80 mm)
- 4 x FAB-250 (250-kg-Freifallbombe)
- 2 x ZB-500 (500-kg-Brandbombe)
- 2 x GUV-9-A-669-Universalbehälter für entweder je eine 23-mm-GSch-23L-Zwillingskanone oder ein JakB-12,7-mm-MG (mit 750 Schuss Munition
- 6 x Zusatztanks für insgesamt 1830 Liter Kerosin
Selbstverteidigungssysteme
- 1 × Täuschkörperwerfer ASO-3
- 1 × optronisches Infrarotstörgerät L-166V-1AE „Lipa“ (Nato-Code „Hot Brick“)
Einsatz
Der Hubschrauber wurde oder wird von etwa 80 Staaten weltweit eingesetzt.
Militärische Nutzer:
- Sowjetunion / Russland : Die sowjetischen bzw. russischen Streitkräfte sind der größte Mi-8/-17-Betreiber. Dort ersetzten sie die Mil Mi-4. Sie dienen dort als Transporthubschrauber für Fracht, Personen und VIP, als bewaffneter Kampfzonenhubschrauber, für den funkelektronischen Kampf sowie für diverse andere Zwecke. Auch die Luftfahrtgesellschaft Aeroflot setzte die Mi-8 zu Zeiten der Sowjetunion in großem Maßstab ein. Nach dem Zerfall der Sowjetunion bildeten sich hunderte kleinere Gesellschaften, die ebenfalls eine große Anzahl von Mi-8 einsetzten.
- Ägypten:
- Äthiopien:
- Afghanistan:
- Albanien:
- Algerien:
- Angola:
- Armenien:
- Azerbaidschan:
- Bangladesch:
- Belarus / Weißrussland:
- Bhutan:
- Bosnien und Herzegowina:
- Bulgarien:
- Burkina Faso: Zwei Maschinen wurden nach Burkina Faso geliefert.
- China:
- Deutschland: In den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee der DDR flogen 115 Hubschrauber der Baureihen Mi-8T/-8TB/-8S(PS)/-9 und sechs Mi-14 in der Ausführung BT als MAW-(Minenabwehr-) Hubschrauber sowie neun Stück der Mi-14PL-Ausführung zur U-Boot-Jagd. Die Interflug der DDR setzte von 1968 bis 1989 allein sieben Maschinen als „Fliegende Kräne“ u. a. für die Montage von elektrischen Oberleitungen für die Deutsche Reichsbahn der DDR bei laufendem Betrieb ein. In Deutschland ist er als Schwer-Transporthubschrauber nur noch sporadisch im Einsatz, da nur noch eine Maschine des Spezialflug Berlin Hubschrauberdienst vorhanden ist, die für entsprechende Aufträge aktiviert wird. Exemplare dieses Hubschraubers gibt es in verschiedenen deutschen Museen – darunter im Luftwaffenmuseum in Berlin-Gatow oder im Flugplatzmuseum Cottbus (Mi-9). Vom Marinehubschrauber Mi-14 befinden sich noch Exemplare in Peenemünde, im Militärmuseum auf dem alten Luftwaffenstützpunkt oder in Berlin-Gatow.
- Djibuti:
- Ecuador:
- Estland:
- Finnland:
- Georgien:
- Ghana:
- Guyana:
- Guinea-Bissau:
- Indien:
- Indonesien:
- Irak:
- Iran:
- Jemen:
- Jugoslawien:
- Kambodscha:
- Kasachstan:
- Kenia:
- Kirgisistan:
- Kolumbien:
- Kroatien:
- Kuba: Die kubanischen Streitkräfte gehören, ebenso wie die Luftfahrtgesellschaft Cubana, zu den Mi-8-Nutzern. Kuba war Erstkunde der Exportversion Mi-17.
- Laos:
- Lettland:
- Libyen: Libyen erhielt Mi-8 und den Marinehubschrauber Mi-14. Letztere wurden zu reinen Transporthubschraubern umgebaut.
- Litauen:
- Madagaskar:
- Malaysia: In Malaysia werden Mi-17-1V als Wasserbomber zur Brandbekämpfung eingesetzt.
- Malediven: Die Gesellschaft Hummingbird Helicopters setzte in Bulgarien geleaste Mi-8 zwischen den Inseln ein.
- Mali:
- Malta: Die Gesellschaft Malta Air Charter setzte mehrere aus Bulgarien gemietete Mi-8 zwischen der Insel Malta und der Nachbarinsel Gozo ein.
- Mazedonien:
- Mexiko:
- Mosambik:
- Myanmar:
- Nepal:
- Nikaragua:
- Nordkorea:
- Pakistan:
- Peru:
- Polen:
- Ruanda:
- Rumänien:
- Sambia:
- Serbien:
- Sierra Leone:
- Slowakei:
- Somalia:
- Sri Lanka:
- Sudan:
- Syrien:
- Tadschikistan:
- Tschad:
- Tschechoslowakei / Tschechien:
- Turkmenistan:
- Uganda:
- Ukraine:
- Ungarn:
- USA: Air Force Special Operations Command (AFSOC)
- Usbekistan:
- Venezuela:
- Vietnam:
zivile Nutzer
- Neuseeland:
- Südafrika:
- Türkei: Gendarmerie
Siehe auch
- Aérospatiale SA 330 (vergleichbares Modell)
- Liste der Hubschrauber
Einzelnachweise
- ↑ Datenblatt bei Sinodefence
- ↑ http://www.airshow.ru/expo/614/prod_478.htm Datenblatt bei MAKS
Weblinks
- Mil Mi-171 Malaysia
- Filmbericht über den Mil-Mi 8 bei russland.TV
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