Michelle Hewer

Michelle (* 15. Februar 1972 in Villingen-Schwenningen; bürgerlich Tanja Shitawey, geb. Hewer) ist eine deutsche Schlagersängerin.

Leben

Michelle wuchs in Blumberg mit einem Bruder und einer Schwester auf. Als Zehnjährige kam sie zu einer Pflegefamilie. Mit 14 sang sie in einer lokalen Band. Über den Kontakt zu einem Toningenieur kam sie zum Südwestfunk, wo sie ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte. Dort wurde sie von der Schlagersängerin Kristina Bach entdeckt. Der Komponist Jean Frankfurter schrieb und produzierte für Michelle 1993 die erste Single Und heut' nacht will ich tanzen; Kristina Bach textete den komplett im Keyboardsound produzierten Song. Die Single wurde ein großer Erfolg in den Schlagerparaden und brachte Michelle auch in die ZDF-Hitparade. Danach folgten weitere Schallplattenaufnahmen und Live-Auftritte bei Rundfunk und Fernsehen.

Familie

Michelle hat drei Kinder, eine Tochter aus ihrer Ehe (1995–1999) mit Albert Oberloher (Sänger bei Wind), eine weitere Tochter aus ihrer Beziehung mit Matthias Reim, und eine Tochter aus ihrer Ehe mit Josef Shitawey.

Karriere

1994 bewarb sich Michelle mit Silbermond und Sternenfeuer bei den Deutschen Schlager-Festspielen und erreichte den 2. Platz („Silberne Muse“). Am 27. Februar 1997 bewarb sich Michelle bei der Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 1997. Ihr Titel Im Auge des Orkans erreichte den 3. Platz. Wenige Tage später stand sie bei den Deutschen Schlager-Festspielen 1997 wieder auf der Bühne und gewann mit ihrem Titel Wie Flammen im Wind die „Goldene Muse“, die Trophäe dieser Veranstaltung.

Nachdem sie am 2. März 2001 die deutsche Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest mit Wer Liebe lebt gewonnen hatte, vertrat sie Deutschland am 12. Mai 2001 in Kopenhagen und belegte den 8. Platz. Für Schlagzeilen sorgte 2002 ihre Beziehung mit Jens Riewa.

Im April 2003 erlitt sie unmittelbar vor einem Konzertauftritt einen leichten Schlaganfall, von dem sie sich wieder vollkommen erholte.^[1] Michelle litt einige Zeit unter schweren Depressionen und unternahm nach eigenen Angaben einen Selbstmordversuch. Danach zog sie sich vorübergehend aus dem Schlagergeschäft zurück und eröffnete unter lebhaftem Interesse der Boulevardmedien einen inzwischen wieder geschlossenen Hundefrisör-Salon.

Im Frühjahr 2005 erschien nach längerer Pause wieder ein neues Album mit dem Titel Leben, das binnen weniger Wochen vergoldet wurde.

2006 veröffentlichte Michelle als Tanja Thomas Coverversionen von Disco-Hits der 1970er Jahre, posierte für die Aprilausgabe des Männermagazins Playboy und nahm gemeinsam mit dem Eiskunstläufer Jan Luggenhölscher an der RTL-Show Dancing on Ice teil. Ihr neues Album "Glas" konnte sich nur sechs Wochen in den deutschen Charts halten und erreichte lediglich den 12. Platz, womit dieses Album eines der weniger erfolgreichen ist. Von den Lesern der Männerzeitschrift Maxim wurde sie zur Woman of the Year 2006 gewählt.

Am 30. Januar 2007 erlitt sie während eines Konzertes in Erfurt einen Schwächeanfall. Die Tour wurde kurz darauf ganz abgesagt.^[2]

Am 12. März 2007 verkündete sie auf einer Pressekonferenz, dass das „Projekt“ Michelle beendet sei. Am 29. August 2008 meldete sie Privatinsolvenz an, am 4. November 2008 wurde das Insolvenzverfahren wegen Zahlungsunfähigkeit offiziell eröffnet - Tanja Shitawey hat Restschuldbefreiung beantragt. ^[3]

Diskografie

Original-Alben

Sony Music

• 1993 Erste Sehnsucht D #97
• 1995 Traumtänzerball

EMI Electrola

• 1998 Wie Flammen im Wind D #77
• 1998 Nenn es Liebe oder Wahnsinn D #24, AT #12
• 1999 Denk' ich an Weihnacht D #98
• 2000 So was wie Liebe D #8, AT #5, CH #60
• 2002 Rouge D #5, AT #2
• 2005 Leben D #3, AT #4, CH #49
• 2006 My Passion (als Tanja Thomas) D #21, AT #26
• 2006 Glas D #12, AT #9, CH #53

Compilations

EMI Electrola

• 2001 Best of D #4, AT #5, CH #40
• 2007 Zwischenspiel D #94
• 2007 So bin ich

Sony Music (das Label hat lediglich die Rechte an den ersten beiden Alben von Michelle und bringt seitdem fast jährlich eine neue Compilation auf den Markt, die jedoch immer nur alte Titel neu kombiniert)

• 1997 Herzklopfen
• 1998 Ihre größten Erfolge
• 2000 Silbermond & Sternenfeuer
• 2001 Ihre größten Erfolge (Gold)
• 2001 Einfach das Beste
• 2003 Wilde Träume
• 2003 Kopfüber in die Nacht
• 2004 Unschlagbar sanft
• 2005 Kleine Seelenfeuer
• 2005 Dein kleiner Engel
• 2005 Nur das Beste
• 2006 Der Michelle-Hitmix
• 2007 Michelle Hit Collection (Edition)
• 2007 Hautnah - Die Geschichten meiner Stars: Michelle

DVD

• 2001 Michelle Live
• 2008 Collage

Singles (Auswahl)

• 1993 Und heut' Nacht will ich tanzen D #70
• 1993 Prinz Eisenherz D #94
• 1993 Erste Sehnsucht D #85
• 1994 Silbermond und Sternenfeuer D #77
• 1995 Dornröschen ist aufgewacht
• 1995 Traumtänzerball
• 1995 Er nannte sie my Baby Jane
• 1995 Kopfüber in die Nacht
• 1997 Kleine Prinzessin
• 1997 Im Auge des Orkans
• 1997 Wie Flammen im Wind D #88
• 1997 Du und die das geht nie
• 1998 Dein Püppchen tanzt nicht mehr
• 1998 Der letzte Akkord
• 1998 Nenn es Liebe oder Wahnsinn
• 1998 Und wir wollten doch mal fliegen
• 2000 So was wie Liebe
• 2000 Wirst Du noch da sein
• 2000 Kinderaugen
• 2001 Wer Liebe lebt D #32
• 2001 Ich schicke dir jetzt einen Engel D #84
• 2002 Das Hotel in St. Germain
• 2002 Hast du lust
• 2002 Idiot (Duett mit Matthias Reim) D #34
• 2005 Fliegen D #49
• 2005 Vielleicht nur einmal im Leben D #87
• 2005 Sag es noch einmal
• 2006 Größer als wir
• 2007 Hallo Tanja
• 2007 Willst Du mich für immer

Ehrungen

• Schallplattenpreis Echo: 1999 und 2001
• Goldene Stimmgabel: 1999 und 2001 als erfolgreichste deutsche Schlagersängerin
• Amadeus Austrian Music Award 2001 Solokünstlerin Schlager
• Amadeus Austrian Music Award 2003 Schlageralbum des Jahres

• 2006 Maxim-Woman of the year (Pop National)

Goldene/Platin Schallplatten (Auswahl)

• 1999 Goldene Schallplatte für die CD Nenn es Liebe oder Wahnsinn
• 2001 Goldene Schallplatte für die CD Best of
• 2004 Platin Schallplatte für die CD Best of
• 2005 Goldene Schallplatte für die CD Leben
• 2005 Goldene Schallplatte für die CD Rouge
• 2005 Goldene Schallplatte für die CD So was wie Liebe
• 2005 Goldene Schallplatte für die DVD Michelle live
• 2006 Goldene Schallplatte für die CD Leben
• 2006 Goldene Schallplatte für die CD Leben (Österreich)
• 2007 Goldene Schallplatte für die CD Sowas wie Liebe
• 2007 Doppel-Gold für die CD Rouge (Österreich)
• 2007 Platin Schallplatte für die CD Best of

Quellen

1. ↑ Michelle: Tourneeauftakt und Tränen RP-Online vom 12. Januar 2007
2. ↑ Schlagersängerin Michelle bricht bei Auftritt zusammen Spiegel online vom 30. Januar 2007
3. ↑ Detailsuche auf Insolvenzbekanntmachungen.de, Amtsgericht Bonn, Az: 99 IN 177/08

Weblinks

• Offizielle Homepage
• Michelle in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Vorgänger Stefan Raab

Deutschland beim Eurovision Song Contest 2001

Nachfolgerin Corinna May

Personendaten
NAME	Michelle
ALTERNATIVNAMEN	Oberloher, Tanja (Wirklicher Name); Hewer, Tanja (Geburtsname); Thomas, Tanja (Künstlername seit 2006)
KURZBESCHREIBUNG	deutsche Schlagersängerin
GEBURTSDATUM	15. Februar 1972
GEBURTSORT	Villingen-Schwenningen