Michelle (Sängerin)

Michelle (Sängerin)
Michelle in Wien (2009)
Michelle im Juli 2011

Michelle (* 15. Februar 1972 in Villingen-Schwenningen als Tanja Hewer; bürgerlich seit 2007 Tanja Shitawey) ist eine deutsche Sängerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michelle wuchs in Blumberg mit einem Bruder und einer Schwester auf. Als Zehnjährige kam sie zu einer Pflegefamilie. Mit 14 sang sie in einer lokalen Band. Über den Kontakt zu einem Toningenieur kam sie zum Südwestfunk, wo sie ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte. Dort wurde sie von der Schlagersängerin Kristina Bach entdeckt. Der Komponist Jean Frankfurter schrieb und produzierte für Michelle 1993 die erste Single Und heut’ Nacht will ich tanzen;. Die Single wurde ein großer Erfolg in den Schlagerparaden und brachte Michelle auch in die ZDF-Hitparade. Danach folgten weitere Schallplattenaufnahmen und Live-Auftritte bei Rundfunk und Fernsehen.

Karriere

1994 bewarb sich Michelle mit Silbermond und Sternenfeuer bei den Deutschen Schlager-Festspielen und erreichte den 2. Platz („Silberne Muse“). Am 27. Februar 1997 bewarb sich Michelle bei der Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 1997. Ihr Titel Im Auge des Orkans erreichte den 3. Platz. Wenige Tage später stand sie bei den Deutschen Schlager-Festspielen 1997 wieder auf der Bühne und gewann mit ihrem Titel Wie Flammen im Wind die „Goldene Muse“, die Trophäe dieser Veranstaltung.

Nachdem sie am 2. März 2001 die deutsche Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest mit Wer Liebe lebt gewonnen hatte, vertrat sie Deutschland am 12. Mai 2001 in Kopenhagen und belegte den 8. Platz.

Im April 2003 erlitt sie unmittelbar vor einem Konzertauftritt einen leichten Schlaganfall, von dem sie sich wieder vollkommen erholte.[1] Michelle litt einige Zeit unter schweren Depressionen und unternahm nach eigenen Angaben einen Selbstmordversuch. Deswegen zog sie sich vorübergehend aus dem Schlagergeschäft zurück und eröffnete unter lebhaftem Interesse der Boulevardmedien einen inzwischen wieder geschlossenen Hundefrisör-Salon.

Im Frühjahr 2005 erschien nach längerer Pause wieder ein neues Album mit dem Titel Leben, das binnen weniger Wochen vergoldet wurde. 2006 veröffentlichte Michelle als Tanja Thomas Coverversionen von Disco-Hits der 1970er Jahre. Ihr Album Glas konnte sich sechs Wochen in den deutschen Charts halten und erreichte den 12. Platz.

Von den Lesern der Männerzeitschrift Maxim wurde sie zur Woman of the Year 2006 gewählt und stand nach 2002 für die Februar-Ausgabe 2007 für erotische Fotos vor der Kamera.[2] [3] Am 30. Januar 2007 erlitt sie während eines Konzertes in Erfurt einen Schwächeanfall. Die Tour wurde daraufhin abgesagt.[4] Im März desselben Jahres verkündete sie deshalb auf einer Pressekonferenz, dass das „Projekt Michelle“ beendet sei. Am 29. August 2008 meldete sie Privatinsolvenz an.[5] Nach 3 Jahren des Rückzuges ins Private veröffentlichte Michelle am 16. Oktober 2009 ein neues Studioalbum[6] und trat einen Tag später in der ARD-Show Das Herbstfest der Volksmusik auf.[7] Michelle veröffentlichte am 19. November 2010 ihr Studioalbum Der beste Moment,. Nach ihrem Comeback ist sie im Sommer 2011 als Jurymitglied der RTL 2-Imitationsshow "My Name Is" zu sehen.

Privates

Michelle hat drei Kinder: Tochter Céline aus ihrer Ehe (1995–1999) mit dem ehemaligen Wind-Sänger Albert Oberloher; eine weitere Tochter aus ihrer Beziehung mit Matthias Reim und eine dritte Tochter aus ihrer Ehe mit Josef Shitawey. Die beiden gaben im Februar 2010 das Ende ihrer Ehe bekannt.

Diskografie

Hauptartikel: Michelle/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen [8] Anmerkungen
DE AT CH
1993 Erste Sehnsucht 97
(2 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. September 1993
1995 Traumtänzerball Erstveröffentlichung: 13. März 1995
1998 Wie Flammen im Wind 77
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. Januar 1998
1998 Nenn es Liebe oder Wahnsinn 24
(10 Wo.)
12
(24 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. September 1998
Verkäufe: + 10.000
1999 Denk’ ich an Weihnacht’ 98
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 12. November 1999
2000 Sowas wie Liebe 8
(18 Wo.)
5
(25 Wo.)
60
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 1. September 2000
Verkäufe: + 150.000
2002 Rouge 5
(17 Wo.)
2
(24 Wo.)
Erstveröffentlichung: 30. August 2002
Verkäufe: + 160.000
2005 Leben! 3
(14 Wo.)
4
(18 Wo.)
49
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. Februar 2005
Verkäufe: + 110.000
2006 My Passion 21
(3 Wo.)
26
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. März 2006
2006 Glas 12
(6 Wo.)
9
(9 Wo.)
53
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 14. September 2006
Verkäufe: + 20.000
2009 Goodbye Michelle 6
(7 Wo.)
6
(8 Wo.)
53
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 2009
Verkäufe: + 10.000
2010 Der beste Moment 27
(2 Wo.)
17
(7 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. November 2010

Auszeichnungen

  • Schallplattenpreis Echo: 1999 und 2001
  • Goldene Stimmgabel: 1999 und 2001 als erfolgreichste deutsche Schlagersängerin
  • Amadeus Austrian Music Award 2001 Solokünstlerin Schlager
  • Amadeus Austrian Music Award 2003 Schlageralbum des Jahres
  • 2006 Maxim: Woman of the Year (Pop National)

Weblinks

 Commons: Michelle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michelle: Tourneeauftakt und Tränen RP Online vom 12. Januar 2007.
  2. „Maxim“: Michelle lässt die Hüllen fallen Viviano vom 3. Januar 2007.
  3. So sexy ist der deutsche Schlager, Stern Online vom 12. September 2002.
  4. Schlagersängerin Michelle bricht bei Auftritt zusammen Spiegel Online vom 30. Januar 2007
  5. Detailsuche auf Insolvenzbekanntmachungen.de, Amtsgericht Bonn, Az: 99 IN 177/08
  6. www.schlagerhits.de: Michelle veröffentlicht im Oktober neues Album bei Koch Universal Music. Zugriff am 19. August 2009.
  7. http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/musik/2009/08/14/schlagersaengerin-michelle/singt-wieder.html Michelle singt wieder
  8. Chartquellen: DE AT CH


Vorgänger Amt Nachfolgerin
Stefan Raab EuroAlemania.svg
Deutschland beim Eurovision Song Contest

2001
Corinna May

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