- Michna z Vacínova
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Die Grafen Michna von Vacínov, auch Michna von Waitzenau oder Michna von Waitzenhofen, sind ein Adelsgeschlecht mährischer Herkunft. Sie waren zunächst bürgerlich, ab Ende des 16. Jahrhunderts kaiserliche Gefolgsleute, ab 1620 herrschaftlich und wurden im Jahre 1711 zu Erbgrafen erhoben. Das Geschlecht blieb während des Aufstandes loyal zu den Habsburgern. Anschließend bekamen sie politische Ämter übertragen. In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts starb das Geschlecht aus.
Verwandtschaftlich waren Michna von Vacínov verbunden mit den Familien von Kolowrat, von Žerotín, Lažanský und anderen.
Persönlichkeiten
- Paul Graf Michna von Vacínov: Er erhielt nach 1620 konfiszierte Güter der Aufständischen. Paul Michna pachtete zusammen mit den finanzkräftigen Herren Wallenstein, Hans de Witte, Karl von Liechtenstein und dem Prager Silberhändler Jacob Bassevi, der sich in diesem Geschäft gut auskannte, am 1. Februar 1622 für ein Jahr das Münzregal für Niederösterreich, Böhmen und Mähren. Die Obengenannten begingen in dieser sog. Kipper- und Wipperzeit planmäßig Falschmünzerei, indem sie den Silbergehalt der Münze systematisch verschlechterten. Die Bürger wurden gezwungen, die verschlechterten Münzen zu benutzen; die Bezahlung mit fremden Münzen wurde verboten. Insgesamt wurde so eine beispiellose Geldentwertung ausgelöst, die die betroffene Bevölkerung verarmen ließ und eine Hungersnot auslöste. Dafür zahlten die obengenannten „Konsorten", wie sie in dem Vertrag von 23. Januar 1622 genannt wurden, dem Kaiser Ferdinand II., der in den Kameralwissenschaften recht unbewandert war, 6 Millionen Gulden. Als das Pachtjahr ablief, war ein immenser Schaden angerichtet, den offiziell zu begleichen Jahrzehnte in Anspruch nahm.
Paul Michna initiierte den Bau eines der schönsten Barockschlösser in Prag, des Michna-Lustschlosses (Palác Michnů z Vacínova).
Gebäude in Prag, mit dem Geschlecht verbunden
- Villa Amerika (Michnův letohrádek) in der Prager Neustadt, heute Dvořák-Museum
- Michna-Palais (Palác Michnů z Vacínova) auf der Prager Kleinseite, heute Tyršův dům
- Granovsky-Palais (Palác Granovských z Granova)
- Malostranské mlýny
- Mühldorfský dům
- Dům "V Templu"
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