Micki

Micki
großer Mecki von Steiff
Micki und Mecki als Salz- und Pfefferstreuer, Foto: W. Müller M.A.

Der heutige Redaktions-Igel Mecki aus der Programm-Zeitschrift HÖRZU war ursprünglich in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine schlichte namenlose Igelpuppe, die schon damals auf Postkarten und in Trickfilmen (Der Hase und der Igel) der Firma Diehl-Film eine rege Verbreitung erlangte und durchaus nicht unberühmt war. Seinen Namen verdankt der Igel dem ehemaligen Chefredakteur der Programmzeitschrift Hörzu, Eduard Rhein.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang als Comicfigur

Ab 1949 wurde Mecki dann offiziell Redaktions-Igel bei der Programm-Zeitschrift HÖRZU (damals noch nur fürs Radio).

Auf vielen üppig gestalteten Titelbildern zu bewundern, gestalteten eine ganze Reihe begabter Comic-Künstler später sehr reizvolle Fortsetzungsserien mit dem Igel und einem im Mecki-Universum immer reicheren Figurenrepertoire. Früh schon wurden auch Bücher mit Meckis Abenteuern gedruckt (die noch heute zum Standardrepertoire im Bereich Kinderbuch gehören und immer wieder aktuell verlegt werden). Einen regelrechten Mecki-Boom erlebten die fünfziger Jahre wegen eines von der Firma Steiff 1951 neu aufgelegten Mecki-Püppchens.

Richtig im deutschen Bewusstsein fest setzten sich Mecki und seine Freunde in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren durch die wöchentlichen (nach anfänglichem Braundruck) farbigen Abenteuer in der HÖRZU. Die kunstvollen, teils über zwanzig Wochen laufenden Fortsetzungsgeschichten begeisterten Jung und Alt.

In dieser Zeit wurde Mecki auch zum Namenspatron der Meckifrisur.

Die Zeichner der Blütejahre

Die Zeichner der Fortsetzungsreihen und der Bücher waren Reinhold Escher und Prof. Wilhelm Petersen. Einige Geschichten wurden auch von dem Künstler Heinz Ludwig gestaltet.

Liste der Bücher mit Erscheinungsjahr

  • Mecki im Schlaraffenland (1952)
  • Mecki bei den Sieben Zwergen (1953)
  • Mecki bei den Eskimos (1954)
  • Mecki bei den Chinesen (1955)
  • Mecki bei den Indianern (1956)
  • Mecki bei den Negerlein (1957)
  • Mecki bei Prinz Aladin (1958)
  • Mecki auf dem Mond (1959)
  • Mecki und die 40 Räuber (1960)
  • Mecki bei Harun Al Raschid (1961)
  • Mecki bei Sindbad (1962)
  • Mecki bei Zwerg Nase (1962)
  • Mecki bei Frau Holle (1963)
  • Mecki bei Aschenputtel (1964 angekündigt, nicht mehr erschienen)

Niedergang der klassischen Mecki-Geschichte

In der ersten Hälfte der 1970er Jahre trat Mecki nur noch als „Erzähler“ (als solcher abgebildet meist in der rechten oberen Ecke) von Geschichten anderer Zeichner auf, die ansonsten mit dem Mecki-Universum (bis auf die Seitengestaltung und Erzählweise) nichts zu tun hatten.

Mecki von 1978 bis heute

Von 1978 bis 1985 stammten die Bilder von Jürgen Alexander Heß und die Texte von Rainer Schwarz.

1985 übernahm Volker Reiche die Comic-Abenteuer. Mit diesen zeitlich angepassten Episoden konnte er vor allem die junge Generation begeistern. Diese wurden sowohl als ganzseitige DIN A4-Fortsetzungsgeschichten als auch nur 2-zeiligen Comicstrips veröffentlicht.

1999 wurde Mecki erneut modernisiert, diesmal vom Zeichner Ully Arndt (veröffentlicht ausschließlich im 2-Spalten-Format).

2002 scheiterte eine neue Version von Kolja Wilcke, deshalb wurde im gleichen Jahr ein weiterer Versuch nachgeschoben. Diese Serie, wieder eine Fortsetzungsgeschichte, gezeichnet von Harald Siepermann, wurde mitten im Geschehen nach der 23. Folge eingestellt.

Aufgrund dieses Scheiterns übernahm Volker Reiche erneut ab Heft 40/2002 die Serie. Diesmal tauchten auch Kinder von Mecki und Charly auf.

Von Heft 2/2006 bis 48/2006 ist Mecki erneut in einer Fortsetzungsgeschichte zu sehen (wieder von Volker Reiche), in der er als junger und schlanker Großstadtreporter Berlin unsicher macht. Er lernt dort nicht nur Micki kennen, sondern auch Charly Pinguin (nebst Partnerin und Sohn) und den Schrat. Zusammen landen sie letztendlich alle in Igeldorf, Meckis Heimatort.

Seit dem 1. Dezember 2006 (Heft 49/2006) zeichnet Johann Kiefersauer die Mecki-Comics, ebenfalls im DIN A4-Format. Als Figuren treten neben Mecki und Micki noch Charly Pinguin und der Schrat auf. Und seit 13. Juli 2007 (Heft 29/2007) auch 'eine giftgrüne Überraschung' - Der Fliegenpeter!

Meckifiguren

Charly Pinguin

Charly Pinguin ist nach Mecki die zweite Hauptfigur in den klassischen und modernen Mecki-Geschichten der deutschen Programmzeitschrift HÖRZU.

Ist Charly Pinguin in manchen der alten Mecki-Bücher noch fast auf der Intelligenzstufe seiner tierischen Artgenossen (unklar, ob er zu jener Zeit überhaupt schon sprechen konnte), so wurde er in den HÖRZU-Fortsetzungs-Comics als begabter Erfinder dargestellt. Außerdem übernimmt er die agile (als Gegensatz zum Schrat), immer mal wieder überschießende, auch leicht mal beleidigte Rolle.

Charly Pinguin ist heute in den aktuellen Geschichten (des Künstlers Volker Reiche) um Mecki und seine Familie eher ein Durchschnittstyp, der den guten Onkel für die Kinder spielt.

Chilly

Charlys immer etwas mondän dargestellte (Pinguin-)Freundin Chilly (etwa vom Typ Daisy Duck - nur nicht so naiv) war ebenfalls eine interessante Comicfigur, die in den klassischen Mecki-Geschichten eine nicht gar so bedeutende Rolle spielte, trotz einiger unvergesslicher Auftritte (siehe beispielsweise in der Story Der Seeräuberball).

Der Schrat

Der Schrat (Nennung immer mit dem Artikel voraus) ist in den Mecki-Comics der HÖRZU nach Mecki selber und Charly Pinguin die wichtigste Hauptfigur. Auch in den klassischen Mecki-Büchern war er vertreten.

Die große Beliebtheit des Schrat von den 1950er bis vor allem in die 1970er Jahre, also in den Blütejahren der Mecki-Fortsetzungsgeschichten, resultiert aus seiner großen Müdigkeit, mit der er eine Art Gegenfigur zum umtriebigen Wirtschaftswunder-Bürger darstellte. Faul lag er die meiste Zeit in einem Halbdämmerzustand herum und wurde als ein geradezu im Schlaf Stehender durch die Abenteuer der Mecki-Familie „gezerrt“. Sternstunden für den Mecki-Fan waren dann natürlich die wenigen Momente, wenn der Schrat durch zum Beispiel größte Gefahr plötzlich hellwach wurde und mit weit offenen Augen klug die Initiative ergriff.

Mittlerweile ist der müde Schrat eine Figur eher auf Kleinkinder-Niveau und von der „großen Müdigkeit“ ist wenig geblieben. Wach wie jeder Durchschnitts-Arbeitstyp von heute tappt er durch die aktuellen Ministorys in der HÖRZU, auch wenn er noch immer im Pyjama herumläuft.

Micki

große Micki von Steiff

Meckis Frau, die schon auf den ganz alten Vorkriegs-Postkarten zu sehen war, spielte in den Escher- und Petersen-Geschichten eher immer eine Nebenrolle. Ruhig, gutmütig und immer im Hintergrund verkörperte sie das Frauenbild der 1950er Jahre, auch wenn sie ins Reich der Dämonen oder zu den Inkas mitgeschleppt wurde. Micki ist die einzige „Gewinnerin“ in den heutigen Mecki-Comics von Volker Reiche und hat (deutlich schlanker und irgendwie auch größer und jünger geworden) in fast jeder Folge einen Auftritt. Sie wirkt neben Chilly aber immer noch reichlich hausbacken.

Uru

ist ein bedeutender Flugdämon aus der umfangreichen Mecki-Bildererzählung "Im Reich der Dämonen", die aus der Feder von Reinhold Escher stammt, der die Uru-Figur auch selbst erfand. "Im Reich der Dämonen" erschien als Fortsetzungsgeschichte von 1965 bis 1966 in der Programmzeitschrift HÖRZU.

Aussehen
Uru trägt einen Indianer-ähnlichen Kopfschmuck mit violetten Federsträußen, eine rote Jacke mit großen gelben Rundtupfen, eine schwarze Hose und darüber um die Hüfte zur Zier eine gewellte Schärpe von beiger Farbe mit rot-weißen Rundtupfen. Der Dämon tritt stets barfüßig auf, seine Körperfarbe ist von reinem Gelb. Als Kettenanhänger (3), Ohrschmuck (2) und auf dem Stirnband vorne (1) trägt er insgesamt sechs Schmuckköpfe aus schimmernder Jade.

Fähigkeiten
Uru besitzt Flugkraft und hat hypnotische Fähigkeiten, mit denen er zum Beispiel sogar Löwen bändigen kann; daneben gilt Uru in etwas unklarer Bezeichnung als ein „äußerst mächtiger Dämon“

Schicksal
Nach einigen Kämpfen und Finten in der Erzählung „Im Reich der Dämonen“ wird Uru schließlich dazu verurteilt Mecki und seinen Freunden ein Jahr lang zu dienen, wie auch die letzte Episode der Geschichte die Kapitelüberschrift Uru muss dienen trägt.

Hopsi

Außerirdischer Früh-Punk (bereits Ende der 1960er) mit grüner Frisur und enormer Sprungkraft (über 60 Meter pro Sprung).

Weitere Figuren

  • Der Kater Murr
  • Die Ente Watsch
  • Die echt syrischen Goldhamster

Verfilmungen und Bücher

1995 wurde eine Zeichentrickserie mit 13 Folgen zu je 25 Minuten unter dem Titel „Mecki und seine Freunde“ im Auftrag des Bayerischen Rundfunks in den Pannonia Studios Budapest hergestellt, Regie: Béla Ternovszky. Mit den Buchgeschichten hat diese jedoch nichts gemein und verwendet nur einige Namen aus den Geschichten.

Von den klassischen Trickfilmen gibt es mittlerweile eine 50-minütige DVD-Ausgabe unter dem Titel „Mecki und seine Abenteuer“ von Tacker Film. Offizieller Trailer bei youtube

Weblinks


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