Miedzyzdroje

Miedzyzdroje
Międzyzdroje
Wappen von Międzyzdroje
Międzyzdroje (Polen)
DEC
Międzyzdroje
Międzyzdroje
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Kamień Pomorski
Fläche: 4,51 km²
Geographische Lage: 53° 55′ N, 14° 27′ O53.91666666666714.457Koordinaten: 53° 55′ 0″ N, 14° 27′ 0″ O
Einwohner: 5.443 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 72-510
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZKA
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Tourismus
Straße: DW 102 Międzyzdroje ↔ Kołobrzeg
Schienenweg: StettinŚwinoujście
Nächster int. Flughafen: Flughafen Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 3 Schulzenämter
4 Ortschaften
Fläche: 117,17 km²
Einwohner: 6.513 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Leszek Dorosz
Adresse: ul. Książąt Pomorskich 5
72-500 Międzyzdroje
Webpräsenz: www.miedzyzdroje.pl

Międzyzdroje [mʲɛnʣɨˈzdrɔjɛ] (deutsch Misdroy) ist eine Stadt auf der Insel Wolin im Powiat Kamieński (Woiwodschaft Westpommern) und einer der bekanntesten Ostseebadeorte Polens. Er hat ca. 5.400 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Lage der Stadt Międzyzdroje auf der Insel Wolin

Międzyzdroje befindet sich an der Nordseite der Insel Wolin direkt an der zur Ostsee gehörenden Pommerschen Bucht. Die Stadt liegt an der Eisenbahnstrecke StettinŚwinoujście; die parallel zur Eisenbahnlinie verlaufende Landstraße DK 3 tangiert den Ort im Südwesten.

Geschichte

Ostseebad Misdroy um 1910.

Die Geschichte von Misdroy lässt sich bis ins 13. Jahrhundert verfolgen. 1554 wurde Misdroy urkundlich als Eigentum der deutschen Dompropstei Cammin erwähnt. Bis zu seinem Aufstieg zum Seebad galt es als kleines Dorf, das nur von einigen Kolonisten bewohnt war, die sich von Fischfang und kümmerlicher Landwirtschaft ernährten.

Zum Badeort wurde Misdroy zwischen 1830 und 1835. Von 1830 an zählte man einzelne Badegäste. Ab 1835 entwickelte sich ein regelrechter Badebetrieb. Im gleichen Jahr wurden die ersten Badehäuschen errichtet, allerdings für Frauen und Männer getrennt, wie es damals in den deutschen Bädern üblich war. Wohlhabende Berliner und Stettiner bauten sich hier Villen. Als besondere Attraktion entstand 1885 der erste Seesteg, der 1906 auf 360 Meter verlängert wurde. 1913 zerstörte ihn eine Sturmflut. Er wurde erst 1921 wieder erneuert. 1850 hatte Misdroy bereits 317 Einwohner und 500 Badegäste aufzuweisen.

Nach 1860 setzte ein rasches Wachstum des Ortes ein. Die Errichtung einer protestantischen Kirche auf der Königshöhe im Jahre 1862 ist dafür ein beredtes Zeugnis. Ab 1870 wurde auch das Dünengelände im Westen des Ortes nach und nach bebaut. 1869 verbesserte der Bau einer Schiffsanlegestelle für den direkten Verkehr von und nach Stettin an der „Laatziger Ablage“, am Großen Vietziger See, die Erreichbarkeit des Ortes.

Auch der Thronfolger und spätere deutsche Kaiser Friedrich III. hatte hieran seine Verdienste. Er hatte sich im Jahre 1867 einige Wochen mit seiner Familie in Misdroy erholt. Dank seiner Fürsprache wurde zwei Jahre später am Vietziger See der erwähnte Anleger für Passagierschiffe für die Direktverbindung Stettin–Misdroy–Swinemünde gebaut. Die dankbaren Einwohner von Misdroy gaben darauf hin ihrer 1885 eröffneten Seebrücke, der ersten in der Region, seinen Namen. Die Strecke „Laatziger Ablage“–Misdroy überbrückten Kutschen und später Kraftomnibusse. Nach dem Krieg 1870/71 waren der damalige preußische Kronprinz mit seinem Hofstaat, der Generalpostmeister Heinrich von Stephan sowie Professor Rudolf Virchow prominente Gäste des Seebades. Von 1872 an war Misdroy eines der führenden deutschen Seebäder.

Nachdem 1899 eine Eisenbahnstrecke von Wollin nach Misdroy gebaut wurde, stieg die Attraktivität des Ortes weiter. Nun konnte auch die Eisenbahnverbindung Berlin–Ducherow–Swinemünde–Misdroy für die An- und Abreise der Gäste genutzt werden. 1930 wurden 21.115 Badegäste gezählt. Die Zahl der Einwohner betrug 1939 4.145.

Prinz Claus von Amsberg, der spätere Gemahl der holländischen Königin Beatrix, besuchte in den Jahren 1938–1942 in Misdroy die „Balten-Schule“, eine private Oberschule.

Eine bekannte Bewohnerin Misdroys war von 1915–1945 die deutsche Schriftstellerin Magda Trott, die heute nur noch für ihre nach wie vor verlegten Kinderbücher Pucki (Titania Verlag) und Goldköpfchen (Engelbert Verlag) bekannt ist.

Seit 1945 gehört Misdroy zu Polen und wurde nach Vertreibung der deutschen Einwohner in Międzyzdroje umbenannt.

Międzyzdroje

Międzyzdroje erlangte 1947 Stadtrecht und war von 1973 bis 1984 ein Stadtteil von Świnoujście. Die Stadt besitzt eine zwei Kilometer lange Promenade und seit März 2005 eine auf 300 Meter Länge ausgebaute Seebrücke. In Międzyzdroje finden regelmäßig polnische Filmfestivals statt.

Międzyzdroje unterhält eine Städtepartnerschaft mit dem deutschen Ostseebad Timmendorfer Strand.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben

  • Magda Trott (1880–1945), deutsche Jugendbuchautorin ("Pucki"), lebte im Haus Neue Lindenstraße 21

Gmina

Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska') Międzyzdroje umfasst ein Gebiet von 117 km² mit 6.500 Einwohnern. Dazu gehören folgende 6 Ortschaften:

  • Lubin (Lebbin) liegt im Nationalpark Wollin. Eines der schönsten Wanderziele sind die Lebbiner Berge, ein bekannter Aussichtspunkt.
  • Międzyzdroje (Misdroy)
  • Wapnica (Kalkofen)
  • Wicko (Vietzig)
  • Zalesie (Laatziger Ablage)
  • Jarszewko (Jassow)

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Jun 2008



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