- Międzyzdroje
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Międzyzdroje Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Kamień Pomorski Gmina: Międzyzdroje Fläche: 4,51 km² Geographische Lage: 53° 55′ N, 14° 27′ O53.91666666666714.45Koordinaten: 53° 55′ 0″ N, 14° 27′ 0″ O Einwohner: 5479
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 72-510 Telefonvorwahl: (+48) 91 Kfz-Kennzeichen: ZKA Wirtschaft und Verkehr Straße: DK 3: Deutschland/Świnoujście ↔ Jakuszyce/Tschechien DW 102: Międzyzdroje → Trzebiatów – Kołobrzeg Schienenweg: Stettin ↔ Świnoujście Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 4 Ortschaften 3 Schulzenämter Fläche: 117,2 km² Einwohner: 6580
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 56 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 3207043 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Leszek Dorosz Adresse: ul. Książąt Pomorskich 5
72-500 MiędzyzdrojeWebpräsenz: www.miedzyzdroje.pl Międzyzdroje [mʲɛnʣɨˈzdrɔjɛ] (deutsch Misdroy) ist eine Stadt mit Sitz einer Stadt- und Landgemeinde auf der Insel Wolin im Powiat Kamieński (Kreis Cammin) in der Woiwodschaft Westpommern und einer der bekanntesten Ostseebadeorte Polens. Er hat ca. 5.500 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Międzyzdroje befindet sich an der Nordseite der Insel Wolin direkt an der zur Ostsee gehörenden Pommerschen Bucht. Die Stadt liegt an der Eisenbahnstrecke Stettin–Świnoujście; die parallel zur Eisenbahnlinie verlaufende Landesstraße DK 3 tangiert den Ort im Südwesten.
Geschichte
Die Geschichte von Misdroy lässt sich bis ins 13. Jahrhundert verfolgen. 1554 wurde Misdroy urkundlich als Eigentum der deutschen Dompropstei Cammin erwähnt. Bis zu seinem Aufstieg zum Seebad galt es als kleines Dorf, das nur von einigen Kolonisten bewohnt war, die sich von Fischfang und kümmerlicher Landwirtschaft ernährten.
Zum Badeort wurde Misdroy zwischen 1830 und 1835. Von 1830 an zählte man einzelne Badegäste. Ab 1835 entwickelte sich ein regelrechter Badebetrieb. Im gleichen Jahr wurden die ersten Badehäuschen errichtet, allerdings für Frauen und Männer getrennt, wie es damals in den deutschen Bädern üblich war. Wohlhabende Berliner und Stettiner bauten sich hier Villen. Als besondere Attraktion entstand 1885 der erste Seesteg, der 1906 auf 360 Meter verlängert wurde. 1913 zerstörte ihn eine Sturmflut. Er wurde erst 1921 wieder erneuert. 1850 hatte Misdroy bereits 317 Einwohner und 500 Badegäste aufzuweisen.
Nach 1860 setzte ein rasches Wachstum des Ortes ein. Die Errichtung einer protestantischen Kirche auf der Königshöhe im Jahre 1862 ist dafür ein beredtes Zeugnis. Ab 1870 wurde auch das Dünengelände im Westen des Ortes nach und nach bebaut. 1869 verbesserte der Bau einer Schiffsanlegestelle für den direkten Verkehr von und nach Stettin an der „Laatziger Ablage“, am Großen Vietziger See, die Erreichbarkeit des Ortes.
Auch der Thronfolger und spätere deutsche Kaiser Friedrich III. hatte hieran seine Verdienste. Er hatte sich im Jahre 1867 einige Wochen mit seiner Familie in Misdroy erholt. Dank seiner Fürsprache wurde zwei Jahre später am Vietziger See der erwähnte Anleger für Passagierschiffe für die Direktverbindung Stettin–Misdroy–Swinemünde gebaut. Die dankbaren Einwohner von Misdroy gaben daraufhin ihrer 1885 eröffneten Seebrücke, der ersten in der Region, seinen Namen. Die Strecke „Laatziger Ablage“–Misdroy fuhren Kutschen und später Kraftomnibusse. Nach dem Krieg 1870/71 waren der damalige preußische Kronprinz mit seinem Hofstaat, der Generalpostmeister Heinrich von Stephan sowie Professor Rudolf Virchow prominente Gäste des Seebades. Von 1872 an war Misdroy eines der führenden deutschen Seebäder.
Nachdem 1899 eine Eisenbahnstrecke von Wollin nach Misdroy gebaut wurde, stieg die Attraktivität des Ortes weiter. Nun konnte auch die Eisenbahnverbindung Berlin–Ducherow–Swinemünde–Misdroy für die An- und Abreise der Gäste genutzt werden. 1930 wurden 21.115 Badegäste gezählt. Die Zahl der Einwohner betrug 1939 4.145.
Prinz Claus von Amsberg, der spätere Gemahl der niederländischen Königin Beatrix, besuchte in den Jahren 1938–1942 in Misdroy die „Balten-Schule“, eine private Oberschule.
Eine bekannte Bewohnerin Misdroys war von 1915–1945 die deutsche Schriftstellerin Magda Trott, die heute nur noch für ihre nach wie vor verlegten Kinderbücher Pucki (Titania Verlag) und Goldköpfchen (Engelbert Verlag) bekannt ist.
Seit 1945 gehört Misdroy zu Polen und wurde nach Vertreibung der deutschen Einwohner in Międzyzdroje umbenannt.
Międzyzdroje erlangte 1947 Stadtrecht und war von 1973 bis 1984 ein Stadtteil von Świnoujście. Die Stadt besitzt eine 2 km lange Promenade und seit März 2005 eine auf 300 m Länge ausgebaute Seebrücke.
Kultur
In Międzyzdroje finden regelmäßig polnische Filmfestivals statt. Es gibt dort auch in der Nähe der Strandpromenade den polnischen "Walk of Fame", auf dem sich eine Reihe von polnischen Schauspielern mit einem Handabdruck in Bronze verewigt haben.
Städtepartnerschaft
Patengemeinde der Stadt Międzyzdroje ist das deutsche Ostseebad Timmendorfer Strand.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Carl Köhn (1889–1975), deutscher Politiker (BHE) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages
- Albert Sauer (1898–1945), Lagerkommandant des KZ Mauthausen
- Werner von Ekesparre (1919–1998), deutscher Kinderchirurg und Privatdozent
- Lothar Elias Stickelbrucks (* 1943), deutscher Kameramann
- Joachim von Harbou (* 1944), deutscher Jurist und ehemaliger Bankvorstand
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
- Carl Hunnius (1873–1964), Theologe, gründete und leitete die Baltenschule Misdroy
- Magda Trott (1880–1945), deutsche Jugendbuchautorin ("Pucki"), lebte im Haus Neue Lindenstraße 21
- Britta Wuttke (* 1940), Ärztin und Schriftstellerin (Homunkulus z Tryptyku), lebte im Haus Concordia, wurde 2010 zur Ehrenbürgerin der Stadt ernannt[3]
Gmina Międzyzdroje
Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Międzyzdroje umfasst ein Gebiet von 117 km² mit 6.500 Einwohnern.
Zur Gmina Międzyzdroje gehören folgende vier Ortschaften:
- Lubin (Lebbin) liegt im Nationalpark Wollin. Eines der schönsten Wanderziele sind die Lebbiner Berge, ein bekannter Aussichtspunkt.
- Międzyzdroje (Misdroy)
- Wapnica (Kalkofen)
- Wicko (Vietzig)
Verweise
Literatur
- Erwin Rosenthal: Seebad Misdroy. Die Entwicklung eines Badeortes. Rhinoverlag, Illmenau 2010, ISBN 978-3-939399-15-5
- Kurt Schleifer und Fritz Seefeldt: Chronik des Ostseebades Misdroy. Eutin 1968
- August Zöllner: Ostseebad Misdroy im Wandel der Zeiten. Gollnow i.P. 1931
Weblinks
Commons: Międzyzdroje – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Międzyzdroje (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ http://www.miedzyzdroje.pl/aktualnosci/pokaz/277.dhtml.
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