- Mietfactoring
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Mietausfälle sind Forderungsausfälle für den Vermieter. Sie können durch rückständige oder ausbleibende Mietzahlungen durch den Mieter, durch Leerstand oder im Anschluss und als Folge eines Gebäudeschadens verursacht werden.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Mietausfälle
Hauptursachen für rückständige oder ausbleibende Mietzahlungen durch den Mieter sind wachsende Verschuldung, Arbeitslosigkeit, familiäre Probleme, rasant gestiegene Energiepreise oder auch eine gescheiterte Selbständigkeit. Hinzu kommt das Phänomen der sogenannten Mietnomaden, die zwar grundsätzlich zahlungsfähig sind, jedoch vorsätzlich und grundlos keine Miete entrichten. Sie sind schlicht zahlungsunwillig und hinterlassen die Wohnung vielfach in einem verwahrlosten Zustand.
Gebäudeschäden, verursacht durch Sturm, Feuer, Blitz, Hagel oder auch auslaufendes Leitungswasser, sind Gründe, in denen der Mieter bis zur Wiederherstellung der gemieteten Räume die Mietzahlungen einstellt oder reduziert. Schäden durch Überschwemmung und Starkregen decken die klassischen Policen nicht ab. Dafür ist zusätzlich die kombinierte Elementarschaden-Versicherung nötig.
Ausmaß von Mietausfällen durch rückständige Mietzahlungen
Nach Schätzungen der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund verzeichnen die Vermieter in Deutschland Mietausfälle durch rückständige oder ausbleibende Mietzahlungen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro jährlich. Das auf die Absicherung von Mietausfallrisiken spezialisierte Unternehmen readyfact Deutschland geht davon aus, dass es rund 600.000 Fälle gibt, in denen die Miete vorsätzlich nicht gezahlt wird. Insgesamt gelten rund 30 Prozent aller Mietverhältnisse heute als belastet, da es zu unregelmäßigen Mietzahlungen kommt.
Ökonomischer Schaden durch Mietausfälle
Durch Mietausfälle verlieren Vermieter in Deutschland Einnahmen in Milliardenhöhe, die ihnen nicht mehr für notwendige Renovierungs- oder Energiesparmaßnahmen an der Immobilie zur Verfügung stehen. Ohne Absicherung können Sturm, Feuer, Blitz oder Hagel für Hausbesitzer schnell zum finanziellen Ruin führen.
Der Schaden durch rückständige oder ausbleibende Mietzahlungen ist ebenfalls nicht gleichmäßig verteilt. Die Folgen treffen vielmehr einzelne Vermieter sehr viel stärker. Die Belastung der Immobilienfinanzierung, der Verlust der privaten Altersvorsorge oder die Insolvenz des Vermieters können die Folge sein.
Vorsorgemaßnahmen gegen Mietausfälle
Im Rahmen von Wohngebäudeversicherungen kann der Mietausfall im Anschluss an einen Gebäudeschaden versichert werden. Die Leistung wird von den meisten Sachversicherern angeboten, u.a. Provinzial, Alte Leipziger, Karlsruher, R+V, DBV-Winterthur, VHV.
Gegen Mietausfälle durch rückständige oder ausbleibende Mietzahlungen kann im Rahmen des Mietfactorings Vorsorge getroffen werden. Factoring ist in der Wirtschaft eine gängige Form der Finanzierung. Der Vermieter erhält dadurch die Möglichkeit, rückständige oder ausbleibende Mietforderungen an das Factoringunternehmen abzutreten. Als Gegenleistung erhält der Vermieter den Forderungskaufpreis. Dieser Kaufpreis entspricht dem Betrag der tatsächlich bestehenden, offenen Mietforderung. Das Risiko, dass die Forderung nicht mehr realisiert werden kann, geht komplett auf das Factoringunternehmen über. Entsprechende Leistungen bietet das Unternehmen readyfact Deutschland.
Quellen und Weblinks
- Nötiger Schutz für Hausbesitzer
- 2,2 Milliarden Euro - Mietrückstände weiter auf hohem Niveau
- Sicherung von Mieteinnahmen durch Bankbürgschaften
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