- Architekturzeichnung
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Eine Architektenzeichnung (auch Entwurfszeichnung oder Präsentationszeichnung) ist eine Form der Architekturdarstellung. Der Architekt benutzt diese Zeichnungen, um seine Ideen zu entwickeln, zu artikulieren und schließlich zu präsentieren. Eine sprachliche Umschreibung wäre sehr viel unpräziser.
Inhaltsverzeichnis
Inhalte und Zweck
Im Gegensatz zur Bauzeichnung, die den Zweck hat, als konkrete Vorlage für den Bau eines Bauwerks zu dienen ist die Architektenzeichnung an keinerlei Regeln oder Konventionen gebunden. Vielmehr kommt es bei dieser Art der Zeichnung darauf an, die dahinterstehende Idee möglichst prägnant zu transportieren. So kann man denselben Entwurf auf vielerlei Art und Weise darstellen, keine Form der Darstellung ist dabei „richtiger“.
Der Entwurf wird klassischerweise in Grundriss, Aufriss bzw. Ansichten und Schnitten dargestellt (vgl. Dreitafelprojektion). Dazu kommen noch Perspektiven oder Isometrieen, also dreidimensionale Darstellungen und Details. Der übliche Maßstab liegt dabei zwischen 1:5000 - 1:500 für Lagepläne bis zu 1:100 für Grundrisse und Schnitte. Die Bemaßung spielt eine untergeordnete Rolle, da es auf die Idee ankommt, nicht auf präzise Baumaße. Auch die Analytique ist eine Darstellungsweise für Entwürfe und Bauwerke.
Ziel der Zeichnung ist neben dem Transport der Inhalte (also der Lesbarkeit oder Verständlichkeit) auch eine ästhetische Darstellung, um potentielle Bauherren, Investoren oder die Jury bei einem Wettbewerb von dem Konzept zu überzeugen. So kommt es, dass einige Zeichnungen bis ins künstlerisch-abstrakte gehen und der eigentliche Entwurf nur noch sehr schwer ablesbar ist. Die Zeichnungen von Zaha Hadid sind ein Beispiel für diese Überhöhung der Ästhetik.
Einsatzbereich
Architektenzeichnungen kommen zum Einsatz im Studium, bei Arbeitstreffen innerhalb von Arbeitsgruppen und Büros, bei Präsentationen vor Bauherren, Investoren, Entscheidungsgremien aller Art und bei Wettbewerben.
Erstellung
Erste Ideen werden in der Form von Skizzen entwickelt. Ist ein gewisser Entwicklungsstand erreicht wird die Idee in Zeichnungen oder Collagen festgehalten. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts geschah dies mit Bleistift und Tusche auf Papier. Da viele Zeichnungen freihändig gezeichnet wurden und die Linien dadurch leicht verwackeln, sprach man umgangssprachlich gelegentlich von einer Zittergrafik. Dann wurden die Zeichnungen mit bestimmten Schraffurtechniken, Farbstiften (Buntstifte, copicstifte) oder farbigen bzw. gemusterten Klebefolien weiter ausgestaltet. Auch mehrschichtige Collagentechniken mit transparenten, farbigen oder beklebten Folien kamen zum Einsatz.
Seit den 90er Jahren hat die CAD-Technik immer mehr an Bedeutung gewonnen. Viele Architekten sind inzwischen umgestiegen und erstellen ihre Zeichnungen größtenteils digital am Rechner. Dann werden die einzelnen Zeichnungen mit Hilfe von Layout-Software zusammengestellt, angeordnet und grafisch gestaltet, so dass schließlich ein fertiger Präsentationsplan entsteht. Dieser wird mit Hilfe von Plottern oder Druckern (Tintenstrahl- oder Laserverfahren) in Farbe oder monochrom aufs Papier gebracht. Eine Alternative ist die Präsentation mittels Videoprojektors.
Weblinks
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