- Archiv-Attribut
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Das Archivbit (auch Archiv-Attribut) ist ein Dateiattribut, das Datensicherungsprogramme auswerten. Das Betriebssystem versieht neu angelegte oder veränderte Dateien mit diesem Bit, um zu signalisieren, dass sie bei der nächsten Datensicherung archiviert werden müssen. Sobald die Archivierung erfolgt ist, hebt das Sicherungsprogramm das Bit wieder auf. Es wird erst bei einer weiteren Veränderung erneut wieder gesetzt. So kann die Datensicherung auf die neu angelegten und die veränderten Dateien beschränkt werden (‚inkrementelle Datensicherung‘), was im Vergleich zu einer vollständigen Datensicherung Zeit und Platz spart.
Inhaltsverzeichnis
Archiv-Attribut und Windows
Von Windows[1]wird bei jeder Änderung, vollständigen Überschreiben (Speichern als) und Neuanlegen einer Datei das Archivbit automatisch gesetzt. Dem kann mittels xcopy in Verbindung mit speziellen Parametern Rechnung getragen werden[2]
Archiv-Attribut und Linux/Unix
In Linux/Unix ist etwas mit dem Archiv-Attribut Vergleichbares nicht implementiert, was in der unterschiedlichen Behandlung von Zugriffsrechten und Dateiattributen begründet liegt. Um das Zusammenspiel von Windows und Linux zu gewährleisten, werden Dos-Attribute auf Unix-Dateirechten abgebildet. So erreicht Samba das Abbilden des Archiv-Attributes über die Zweckentfremdung des Executable-Bits (x-Bit). Analog dazu werden auch die Dateiattribute System und Versteckt im x-Bit abgebildet:[3]
Entsprechende Einstellungen in Sambas Konfigurationsdatei (smb.conf):
map archive = yes # x für den Eigentümer map system = yes # x für die Gruppe map hidden = yes # x für alle
Unter Linux ist ein Backup über die Datumsattribute üblich.
Backupstrategien und das Archiv-Attribut
Je nach Backupstrategie, wird das Archivbit unterschiedlich behandelt.
- Bei der Kopie-Sicherung, also dem Brennen von Daten zu Sicherungszwecken auf CD bzw. Kopieren auf eine externe Festplatte, bleibt das Archiv-Attribut meist[4] unverändert.
- Das Vollbackup sichert alle Dateien - ungeachtet deren Attribute - und setzt das Archiv-Attribut zurück.
- Die differenzielle Sicherung sichert alle Dateien, die sich seit der letzten Vollsicherung verändert haben und demzufolge über ein gesetztes Archivbit verfügen. Hierbei bleibt das Archivbit unverändert.
- Das inkrementelle Backup verhält sich je nach der Umsetzung in dem jeweiligen Backup-Programm. So kann es sein, dass das Archivbit zurückgesetzt wird [5] oder auch nicht, wie dies meist bei täglichen Sicherungen[6] der Fall ist.
Einzelne Programme können anstelle dieses Dateiattributs auf andere Eigenschaften zurückgreifen, wie dies beispielsweise der Fall ist bei Backup-Programmen, die md5 oder progressive Sicherung verwenden, wo Dateiname, Datum und Größe maßgeblich sind.[7] Generell kann man sagen, dass moderne, professionelle Software das Archivbit zwar unterstützt, aber normalerweise nicht mehr damit arbeitet. Im unternehmerischen Umfeld werden mittlerweile Schattenkopien (z. B. Volume Shadow Service, VSS), Snapshots und progressive Datensicherung angewendet.
Quellen
- ↑ seit Version MS-DOS 3.2 - siehe dazu MS-DOS 3.2 Befehlsreferenz
- ↑ zu den Parameter von Xcopy siehe Microsoft Windows 2003 xcopy-Befehlsreferenz
- ↑ Wirkung von map archive in der smb.conf Robert Eckstein, David Collier-Brown, Peter Kelly - Using Samba ISBN 0596007698
- ↑ eine Nutzung des Archivbits ist jedoch beispielsweise mit xcopy, xxcopy, robocopy möglich
- ↑ vergleiche dazu Datensicherung mit Windows XP
- ↑ beim täglichen Backup wird das Archivbit ignoriert, da es sich am Datum orientiert
- ↑ wird hauptsächlich bei Enterprise-Lösungen angewendet
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