- Mikroriss
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Haarrisse sind sehr feine Risse in Bauteilen bzw. deren Oberflächen, in Werkstücken[1] oder im Knochengewebe von Lebewesen. Die Ursachen ihrer Entstehung sind vielfältig. Haarrisse sind unerwünscht aber häufig nicht vermeidbar und werden oft als Materialfehler klassifiziert. Sie sind statisch kritisch bei Ausmaßen, wenn selbsttragende Elemente wie Fundamente oder Flugkörper betroffen sind. Hierbei kann es zu einer Kettenreaktion, d.h. Zusammenbruch des Objekts oder sonstigen Schäden wie Eindringen schädlicher Stoffe oder das Austreten von Stoffen, chemische Reaktionen usw. kommen. Bei Bauwerken, die hydrostatischen oder hydrodynamischen Belastungen ausgesetzt sind, kann es infolge von flüssigkeitserzeugten Druckspannungen in Haarrissen zu deren Vergrößerung und schließlich zum Bauwerksversagen kommen.
Diagnostiziert werden Haarrisse entweder durch Inaugenscheinnahme oder durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgendurchleuchtung.
Inhaltsverzeichnis
Haarrisse in der Bautechnik
Bei Bauteilen aus Beton, in geputzten Oberflächen und in Anstrichen gelten Risse als Haarrisse, soweit sie nicht weiter als 0,2mm sind. Sie treten als Netzrisse mit Netzweiten von 1 bis 10cm auf und werden als Schwundrisse bezeichnet, soweit ihre Ursache auf rapide Austrocknung des ehemals feuchten Baumaterials zurückzuführen ist.
Im Falle der Einwirkung impulsartiger Wasserdruckkräfte (u.a. Druckschlag, Druckstoß) auf wassergefüllte Fehlstellen kann es bei stoßwellenartiger Fortleitung in/an Bauwerksoberflächen zu örtlichen Absprengungen kommen.
Haarrisse in der Werkstofftechnik
Bei Rissen in Werkstücken wird ein Verbund mechanisch gespalten, so dass ein Schaden entsteht. Von Bedeutung in der Gießereitechnik, beim Stahlbau, in der Schweißtechnik und im Karosseriebau.
Haarrisse in der Medizin
Auch in Körperteilen von Lebewesen können Haarrisse entstehen. Häufig sind sie bspw. in den Knochen von Wirbeltieren.
Siehe auch
Einzelnachweise
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