Millaubrücke

Millaubrücke

44.0853.02333333333337Koordinaten: 44° 5′ 6″ N, 3° 1′ 24″ Of1

Viaduc de Millau
Viaduc de Millau
Übersichtsaufnahme der Brücke, Mai 2005
Nutzung A75
Ort Millau
Konstruktion Schrägseilbrücke
Gesamtlänge 2460 m
Längste Stützweite 342 m
Höhe 270 m
Baubeginn 2001
Fertigstellung 2004
Freigabe 2004
Planer Michel Virlogeux
Lage der Brücke
Lage der Brücke an der Route Clermont-Ferrand–Perpignan (Département Aveyron)p1

Das Viaduc de Millau ist eine Brücke in Frankreich. Sie wurde am 14. Dezember 2004 unter anderem vom damaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac eingeweiht. Sie ist die längste Schrägseilbrücke der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Brücke liegt im Verlauf der A75 von Paris nach Barcelona auf dem Abschnitt von Clermont-Ferrand nach Béziers 5 km westlich der französischen Stadt Millau. Sie überspannt das Tal des Tarn. Im Urlaubsverkehr war das Tarntal bis zur Brückeneröffnung ein Nadelöhr, in dem es regelmäßig zu Unfällen kam.

Entwurf

Mehr als 20 Jahre vergingen mit der Planung verschiedener Streckenführungen, der Sondierung des Terrains etc. Das technische Konzept und der Entwurf der Brücke stammen vom französischen Bauingenieur Michel Virlogeux, die daraus abgeleitete architektonische Gestaltung der Brücke geht auf den britischen Architekten Lord Norman Foster zurück. Er gewann damit den internationalen Architektenwettbewerb 1996. Die Arbeiten zum Brückenschlag wurden im Oktober 2001 aufgenommen.

Umsetzung

Die bautechnische Umsetzung übernahm die französische Firmengruppe Eiffage, deren Gründer Gustave Eiffel der Erbauer des Eiffelturms war. Eiffage bezahlt die rund 400 Millionen Euro für den Brückenbau und erhält dafür für 75 Jahre die Mautkonzession für die Brückenüberfahrt. Danach geht diese in Staatsbesitz über. Zum Bau der Brücke wurde spezielles Stahlgrobblech verwendet, welches von der Dillinger Hütte im Saarland gefertigt wurde. Die Schalungstechnik der Stützen stammte von der PERI GmbH.

Technische Daten

Brückengeometrie

Die Brücke ist 2460 m lang und hat Stützweiten von 204 m bei den zwei Endfeldern sowie 342 m bei den sechs Innenfeldern. Die Fahrbahn liegt in einer Höhe von maximal 270 m über dem Tarn. Mit einer Höhe von bis zu 245 m waren die Stahlbetonpfeiler der Brücke die bis dahin höchsten Brückenpfeiler der Welt. Auf den Pfeilern stehen 98 Meter hohe und 700 Tonnen schwere Stahlpylone, an denen die Fahrbahn aufgehängt ist. In den Stahlbetonpfeilern wurden 53.000 m³ Beton verbaut. Insgesamt wurden 206.000 Tonnen Beton benötigt. Der Überbau der Brücke wurde aus Gewichts- bzw. Montagegründen aus Stahl hergestellt und mit Hilfe von bis zu 180 m hohen Hilfsstützen, welche die Spannweiten während der Montage halbierten, von beiden Widerlagern aus im Taktschiebeverfahren eingeschoben. Dabei kragte der Überbau der Brücke bis zu 170 Meter aus. Obwohl diese Konstruktion nur ein Zehntel des Gewichts einer vergleichbaren Betonkonstruktion aufweist, hatte jedes 342 m lange, 26 m breite und 4,2 m hohe Stahlsegment immer noch eine Masse von ungefähr 5.000 Tonnen. Insgesamt hat der verwendete Baustahl des Überbaus eine Masse von 36.000 Tonnen. Allein der 7 cm dicke Fahrbahnbelag der Gesamtbrücke besteht aus 9.000 Tonnen Asphalt. Die Gesamtstrecke verfügt über ein Gefälle von 3 %. Wegen ihrer exponierten Lage wurde die Brücke für Windlasten bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h ausgelegt. Bei einem Belastungstest im November 2004 befuhren 28 mit Kies beladene LKW mit einer Gesamtmasse von mehr als 900 Tonnen das Bauwerk, das sich lediglich um 26 cm – statt wie vorausberechnet um 60 cm – durchbog.

Kosten, Bedeutung für die Region und den überregionalen Verkehr

Nördlicher Bauabschnitt, Anfang 2004

Die Kosten des Bauwerks, für das 2,2 Millionen Arbeitsstunden erforderlich waren, betrugen ungefähr 400 Millionen Euro (geplant waren rund 350 Millionen Euro). Im Gegensatz zu den sonst in Frankreich üblichen Autobahngebühren wurde bei der A75 darauf verzichtet, man verspricht sich durch den Lückenschluss einen wirtschaftlichen Impuls für dieses strukturschwache Gebiet. Einzig das Viaduc de Millau wird bemautet, fahrzeug- und saisonabhängig in preislich unterschiedlicher Höhe. Nach Fertigstellung der Brücke wurde Maut für PKW in Höhe von 4,90 € je Richtung erhoben, in den Sommermonaten Juli und August jedoch 6,50 €. 2006 wurde die Maut auf 5,10 € und 2007 auf 5,40 € angehoben (Sommermonate: 7,00 €), im Juli 2008 kostete die Maut 7,40 €, im September 5,60 €.

Panorama

Vorlage:Großes Bild/Wartung/Breite mit Einheit

Die Brücke noch im Bau (Juni 2004), etwa ein halbes Jahr vor der Eröffnung. Die Fahrbahn wird zur Bauzeit von roten Stahlpfeilern gestützt, bevor die Schrägseilkonstruktion montiert ist. Im rechten Bildteil befindet sich einer der Pylone der Schrägseilkonstruktion kurz vor der Aufstellung noch in horizontaler Lage.
Die Brücke noch im Bau (Juni 2004), etwa ein halbes Jahr vor der Eröffnung. Die Fahrbahn wird zur Bauzeit von roten Stahlpfeilern gestützt, bevor die Schrägseilkonstruktion montiert ist. Im rechten Bildteil befindet sich einer der Pylone der Schrägseilkonstruktion kurz vor der Aufstellung noch in horizontaler Lage.


Literatur

  • Die höchste Brücke der Welt. In: P.M. Magazin. April 2004, S. 12. 
  • Brückenbau – Giganten aus Stahlbeton. In: Technology Review. Dezember 2004, S. 62 ff. 
  • Brückenschlag durch die Wolken. In: GEO. Dezember 2004, S. 94 ff. 

Weblinks

Belege


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