- Millau (Masuren)
-
Milewo (deutsch: Millewen, 1938-1945 Millau) ist ein zur Gemeinde Kalinowo zählendes Dorf im nordöstlichen Masuren in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, Landkreis Ełk.
Das Dorf befindet sich vier Kilometer nordöstlich der Ortschaft Kalinowo (deutsch Kallinowen) an der über Maże nach Turowo führenden Landstraße. Zwischen Maże und Milewo befindet sich mit 186,3 Meter Höhe einer der höchsten Erhebungen im Landkreis Ełk.
Geschichte
Der Ort Millewen wurde Ende des 15. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt.
1656 erfuhr Millewen durch den Einfall der mit Polen verbündeten Tataren weitgehende Zerstörung.
Zum 27. Mai 1874 wurde im Zuge einer preußischen Gemeindereform neu ein Amtsbezirk Wiersbowen gebildet, der neben Millewen die Gemeinden Groß Czymochen, Kiehlen, Sanien, Soczien, Thurowen und Wiersbowen und den Gutsbezirk Czymochen umfasste.
Am 1. Dezember 1910 waren in Millewen insgesamt 611 Einwohner gemeldet.
Dezember 1915 wurde Millewen mit einem eigenen Bahnhof an die Lycker Kleinbahnen angebunden, die zwischen der Kreisstadt Lyck und Thurowen verkehrte (bis 1997).
1933 wurde Millewen vom Amtsbezirk Wiersbowen zum Amtsbezirk Kallinowen umgegliedert.
1933 waren in Millewen 598 Einwohner verzeichnet.
Millewen wurde am 3. Juni 1938 im Zuge der massiven Eindeutschung von Ortsnamen masurischer, polnischer oder litauischer Herkunft von in Millau umbenannt.
1939 hatte Millau nur noch 512 Einwohner.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fiel das zum Deutschen Reich (Ostpreußen) gehörende Millau an Polen. Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht geflüchtet war, nach 1945 größtenteils vertrieben bzw. ausgesiedelt und neben der angestammten polnisch-masurischen Minderheit durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt. Der Ort Millau wurde in der polnischen Schreibweise des historischen Ortsnamens in Milewo umbenannt.
Von 1975 bis 1998 gehörte Milewo zur damaligen Woiwodschaft Suwałki, kam dann 1999 zur neu gebildeten Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Wikimedia Foundation.