Miloslava Rezková

Miloslava Rezková

Miloslava Rezková-Hübnerová (* 22. Juli 1950 in Prag) ist eine tschechische Leichtathletin, die – für die ČSSR bzw. den Verein Roter Stern Prag startend – von 1968 bis 1974 zur Weltspitze im Hochsprung gehörte. Die vierfache tschechoslowakische Meisterin wurde je einmal Olympiasiegerin und Europameisterin.

Mit 1,69 m war sie für eine Hochspringerin ungewöhnlich klein. Erst jenseits des 20. Lebensjahres wuchs sie noch 5 cm. Außer durch ihre Größe war sie durch immer wiederkehrende Hüftprobleme sowie durch ihre Kurzsichtigkeit (3 Dioptrien) gehandicapt. Da sie vor jedem Sprung die Brille abnahm, konnte sie die Latte nur verschwommen erkennen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Miloslava Rezková wuchs zusammen mit ihrer Schwester in Holešovice auf, wo sie die Masaryk-Schule besuchte. Das sportlich begabte Mädchen tanzte Ballett und betrieb rhythmische Sportgymnastik. Zur Leichtathletik kam sie durch Zufall, als sie eine erkrankte Mitschülerin bei einem Hochsprungwettkampf vertrat und auf Abhieb gewann. Als 13-Jährige hatte sie eine Bestleistung von 1,33 m zu verzeichnen.

Ins Rampenlicht der Öffentlichkeit trat sie 1968, als sie in Jablonec nad Nisou überraschend die Landesmeisterschaft gewann. Zum Jahresbeginn hatte ihre persönliche Bestleistung bei 1,66 m gelegen. In der Hallensaison konnte sie sich auf 1,70 m steigern. Nun erfolgte in Jablonec eine Leistungsexplosion auf 1,82 m. Den Rat ihres Trainers Rudolf Hübner, sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen, befolgte sie auf eigentümliche Weise: Bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt vertrieb sie sich die Zeit zwischen den Sprüngen mit der Lektüre von J.K. Jeromes heiterem Buch „Drei Mann in einem Boot“, wobei sie zuweilen herzlich auflachte.

Nach ihren beiden Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt und der Europameisterschaft 1969 in Athen konnte sie keine weiteren Medaillen mehr gewinnen. Ihre Siegeshöhe von Athen reichte zwei Jahre später in Helsinki nur für Platz 5, und in Rom 1974 musste sie für die gleiche Platzierung sogar 1,86 m springen.

Ihren letzten Wettkampf bestritt sie 1977 in Tallinn.

Ihre 1970 geschlossene Ehe mit Rudolf Hübner scheiterte. Die alleinerziehende Mutter von Linda, geb. 1975, und Jiří, geb. 1982, wurde von Roter Stern Prag als Jugend-Trainerin beschäftigt. Miloslava Rezková bezeichnet ihr Leben mit Ausnahme der Jahre als Spitzensportlerin als „sehr alltäglich“.

Erfolge

Landesmeisterschaften

  • 1968: 1,82 m
  • 1969: 1,84 m
  • 1972: 1,86 m
  • 1974: 1,87 m

Internationale Platzierungen

  • Olympische Spiele
    1968 Mexiko-Stadt: Gold mit 1,82 m vor der Russin Antonina Okorokowa und der Ukrainerin Walentina Kosyr mit jeweils 1,80 m
    1972 München: Als 15. nicht für den Endkampf qualifiziert
  • Europameisterschaften
    1969 Athen: Gold mit 1,83 m vor der Russin Antonina Lasarewa und ihrer Landsfrau Maria Mrachnová (Die ersten vier übersprangen 1,83 m.)
    1971 Helsinki: Fünfte mit 1,83 m (Siegeshöhe der Österreicherin Ilona Gusenbauer: 1,87 m)
    1973 Rotterdam (Halle): Sechste
    1974 Rom: Fünfte mit 1,86 m (Siegshöhe von Rosemarie Witschas (DDR): 1,95 m)
    1975 Kattowitz (Halle): Elfte

Im Jahr 1969 wurde sie zur tschechoslowakischen Sportlerin des Jahres gekürt.

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